• 17. März 2023 · 19:02 Uhr

Heiß umkämpfte Longruns in Saudi-Arabien: Wo kommt Gasly plötzlich her?

Das Feld rückt zusammen: Im zweiten Training in Dschidda waren die Zeitabstände gering, letztendlich aber wieder Fernando Alonso erster Red-Bull-Herausforderer

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso war im zweiten Freitagstraining zum Grand Prix von Saudi-Arabien 2023 erneut erster Verfolger von Max Verstappen. Der Aston-Martin-Pilot sicherte sich mit 0,208 Sekunden Rückstand auf den Topfavoriten im Red Bull unter Flutlicht die zweitbeste Zeit und meldete damit Ambitionen auf einen erneuten Podestplatz an.

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Pierre Gasly im rosa Alpine war bei der Longrun-Analyse eine der Überraschungen Zoom Download

Verstappen erzielte seinerseits nach P1 im ersten Training auch in der zweiten Session die Bestzeit, gestoppt in 1:29.603 Minuten. Damit war er um 0,471 Sekunden schneller als die Freitagsbestzeit von 2022, damals aufgestellt von Charles Leclerc (Ferrari).

Was übrigens Spekulationen relativiert, wonach sicherheitsbedingte Änderungen am Stadtkurs in Dschidda in einzelnen Kurven die Geschwindigkeit um bis zu 50 km/h reduzieren könnte. Abgeflachte Randsteine und sogenannte Rüttelstreifen konnten das Tempo ebenso wenig vermindern wie weiter nach hinten versetzte Begrenzungsmauern.

Wirklich sicherer geworden ist die Strecke aber offensichtlich nicht. Mehrere Male gab es brenzlige Situationen, wenn Fahrer auf ihrer schnellen Runde auf langsamere Autos aufliefen.

'Sky'-Experte Karun Chandhok sagt: "Was gefährlich ist, sind die Geschwindigkeitsunterschiede. Ich finde, wir brauchen auf einer Strecke mit so vielen leichten Kurven eine Mindestgeschwindigkeit, um riskante Situationen zu vermeiden."

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Dabei war Verstappen mit seinem RB19, ganz ähnlich wie beim Saisonauftakt in Bahrain, nicht zufrieden. Klagte er in der ersten Session noch über Untersteuern, so monierte er in der zweiten Session Probleme beim Runterschalten. In einigen Kurven, berichtete er, dauere der Schaltvorgang zu lang. Nach Trainingsende relativierte er: "Das ist nur Feintuning."

Platz 3 sicherte sich Verstappens Teamkollege Sergio Perez (+0,299), gefolgt von Esteban Ocon (Alpine/+0,436), George Russell (Mercedes/+0,467), Pierre Gasly (Alpine/+0,497), Lance Stroll (Aston Martin/+0,507) und Nico Hülkenberg (Haas/+0,578), der zumindest auf eine schnelle Runde wieder sehr konkurrenzfähig zu sein scheint.

Die beiden Ferraris landeten auf den Positionen 9 und 10. Allerdings muss das die Ferrari-Fans noch nicht in Sorge versetzen, denn die Zeitabstände waren am Freitagabend generell gering. Selbst Lewis Hamilton (Mercedes) auf P11 hatte weniger als eine Sekunde Rückstand auf die Bestzeit von Verstappen.

Zufrieden war der siebenmalige Weltmeister mit der Performance aber nicht: "Ich hatte in beiden Sessions zu kämpfen", seufzt er und führt aus, dass die Situation "ziemlich gleich" wie vor zwei Wochen in Bahrain sei. Und der Rückstand auf die Spitze? "Ich denke, es war eine Sekunde", so Hamilton.

Was sagen die ersten Longrun-Daten?

Und auch bei den Longruns ergab sich kein so klares Bild pro Red Bull wie beim Saisonauftakt in Bahrain. Besonders der Longrun von Carlos Sainz auf dem weichen Pirelli-Reifen war solide und im direkten Vergleich sogar marginal schneller als jener von Verstappen. Zumindest zu Beginn.

Noch besser waren im Renntrimm nur Perez und Alonso unterwegs; letzterer hatte allerdings den Mediumreifen drauf und nicht den Soft. Überraschend stark präsentierte sich bei den Rennsimulationen am Ende der Session Gasly im Alpine, der mit den Topteams gut mithalten konnte und auf Niveau von Verstappen und Alonso fuhr.


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Helmut Marko hat seinen Ex-Schützling jedenfalls auf dem Radar: Hinter Red Bull werde es "ein enger Kampf zwischen Alpine, Alonso und ganz sicher den Ferraris", sagt er im Interview mit 'Sky'. Eine halbe Sekunde Vorsprung, so wie zuletzt, "haben wir hier nicht. Ich glaube, Ferrari hat motormäßig noch nicht voll aufgedreht. Aber ich hoffe, es wird reichen."

Insgesamt schenkten sich die Longruns der vier Topteams wenig. Zwischen dem Schnitt von Alonso und jenem von Russell in Mercedes lag nur rund eine halbe Sekunde. Auffälligkeiten zeigten sich eher in den feinen Details der Datenanalyse. Etwa beim erneut hohen Reifenverschleiß der Ferraris - kein gutes Zeichen für das Rennen am Sonntag.

Topfavorit Verstappen geht jedenfalls nicht von einem Selbstläufer für sich aus: "Es ist definitiv nicht so klar wie in Bahrain. Wir hatten einen positiven Tag, aber es gibt einiges, was noch besser geht. Die Longruns liegen wirklich eng zusammen."

Experte Chandhok analysiert: "Max Verstappen und Red Bull sind auch hier wieder die Favoriten. Aber ich glaube, dass wir ins Ergebnis von Ferrari nicht allzu viel hineinlesen sollten."

Und wer liegt ganz hinten im Feld?

Der zweite Haas-Pilot Kevin Magnussen landete im Training auf Platz 15. Sein Rückstand auf Hülkenberg betrug 0,639 Sekunden. Hinter den Dänen reihten sich unter anderem die beiden Alfa Romeos ein, Nyck de Vries (17./AlphaTauri/+1,318) und Oscar Piastri (19./McLaren/+1,361).

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Von wegen Red-Bull-Dominanz: In unserer Longrun-Analyse zeigen wir, wer Max Verstappen beim Grand Prix Saudi Arabien gefährlich werden könnte. Weitere Formel-1-Videos

Noch am Freitagabend gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de auch eine ausführliche Nachbereitung des Freitagstrainings mit einer Longrun-Analyse auf Basis von Daten des Technologieunternehmens PACETEQ. Die Formel-1-Show mit Kevin Scheuren & Christian Nimmervoll beginnt voraussichtlich um 21:45 Uhr.

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