• 05. März 2023 · 19:22 Uhr

Hulkenback geht in die Hose: Strafenflut, Flügelschaden und Strategiefehler

Das Formel-1-Comeback von Haas-Pilot Nico Hülkenberg beim Großen Preis von Bahrain 2023 verlief nicht nach Plan: "Bin einfach so rumgefahren, hoffnungslos"

(Motorsport-Total.com) - Bei seinem ersten Formel-1-Rennen seit einem Jahr in Bahrain, lief es für den einzigen deutschen Fahrer im Feld, Nico Hülkenberg, nicht rund. Der Emmericher ging vom zehnten Startplatz ins Rennen, kam jedoch auf der 15. Position mit einer Runde Rückstand ins Ziel.

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Nico Hülkenberg mit einem Verbremser in der ersten Kurve beim Grand Prix von Bahrain Zoom Download

Sein Rennen wurde bereits früh beeinträchtigt, als der Haas-Pilot in der ersten Runde in der vierten Kurve innen eine halbe Attacke gegen Alpine-Fahrer Esteban Ocon wagte, bei der sich Hülkenberg seinen Frontflügel beschädigte.

"Der Start war nicht optimal, die erste Runde auch nicht so", sagt Hülkenberg, der den Kontakt mit Ocon gar nicht so richtig mitbekommen hatte. "Irgendwo muss was passiert sein. Also ich muss irgendwo Kontakt gehabt haben, ohne dass ich es gemerkt habe, weil, ich glaube, da war ein großer Teil vom Frontflügel weg."

Hülkenberg: Bin "hoffnungslos" herumgefahren

Danach war das Rennen des Deutschen schon gelaufen, denn nach Runde eins lag Hülkenberg nur noch auf der 14. Position mit einem lädierten Frontflügel, der Performance kostete. "Ich glaube, mehr oder weniger, die erste Hälfte des Rennens bin ich einfach so rumgefahren, hoffnungslos", sagt er.

"Es hat sehr viel Abtrieb gefehlt und das war chancenlos. Lehrgeld im Nachhinein, aber wenn man natürlich stoppt für einen neuen Frontflügel, dann nimmt man sich auch irgendwie aus dem Rennen raus."

Strategie im Fokus: Hat Haas den Frontflügel zu spät gewechselt?

Tatsächlich folgte der Wechsel des Frontflügels aber erst beim zweiten Reifenwechsel von Hülkenberg in Runde 26, als sich das Haas-Team entschied, den angefangenen zweiten Stint auf den harten Reifen früh zu unterbrechen, da der kaputte Frontflügel zu viel Performance kostete. Am Ende wurde es somit eine Dreistoppstrategie, während der Rest auf zwei Stopps setzte.

"Vielleicht hätten wir das ein bisschen früher machen sollen, weil so ging das ins Niemandsland", meint Hülkenberg. "Danach haben wir den Frontflügel gewechselt, aber wir waren so weit hinten, dass es einfach zum Test wurde das Rennen. Wir haben einfach ein paar Sachen probiert, das Auto weiter kennengelernt unter Rennbedingungen. Also ja, es war dann hart."


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Die suboptimale Rennstrategie wird man nach dem Rennen jedoch noch einmal genau unter die Lupe nehmen, wie Hülkenberg bestätigt: "Ich glaube, das muss man noch einmal angucken im Detail oder gleich mal verstehen und analysieren."

"Aber generell, [das Rennen hat etwas] gebracht: einfach Erfahrung. Die Runden, die Kilometer, die ich jetzt draufhabe sind wertvolle Erfahrung, die über die nächsten ein bis zwei Wochen sacken, die man verarbeitet und wo man Schlüsse draus zieht, dass man dann in 14 Tagen besser sortiert dasteht."

Steiner: Punkte mit Hülkenberg wären drin gewesen

Sein erstes Formel-1-Rennen seit dem Großen Preis von Saudi-Arabien 2022 im Aston Martin, als er Sebastian Vettel ersetzte, hat Hülkenberg aber auch körperlich gespürt. "Ich fühle mich ok, aber ich merke, ich habe einen Grand Prix gefahren. Aber eher vom Bouncing her, also die Autos sind doch noch ziemlich bretthart und man wird brutal durchgeprügelt. Ich glaube, das merke ich am meisten", sagt er.

"Mein Fazit ist: wir waren nicht schlecht", sagt Teamchef Günther Steiner. "Nur am Start hat er [Hülkenberg] drei, vier Plätze verloren sofort und dann die Flügelendplatte. Wenn du dann reinkommst, verlierst du Positionen, bist Letzter."


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"Wir haben daher gewartet und geschaut, ob etwas passiert, sodass man weniger Zeit verliert beim Flügelwechsel. Das ist leider nicht gekommen, und da haben wir die Zeit verloren. Ich glaube, wir hätten mithalten können, zwischen Bottas und Gasly da irgendwo. Mit Nico, wenn wir beim Start die Positionen gehalten und logischerweise den Flügel nicht beschädigt hätten."

Hülkenberg kassiert gleich zwei Strafen wegen Tracklimits

Zum ohnehin schon beeinträchtigten Rennen folgte in der Schlussphase jedoch noch ein weiterer Dämpfer, der aber keine Rolle mehr spielte. Weil Hülkenberg vier Mal neben der Strecke war, erhielt der Emmericher zunächst eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, ehe er auch noch ein fünftes Mal gegen die Tracklimits verstieß, was eine weitere Zehn-Sekunden-Strafe von den Stewards nach sich zog.

"Die Sportkommissare sahen sich das Video an und erhielten vom Rennleiter Informationen zur Zeitmessung", heißt es im Urteil. "Wagen 27 (HUL) verließ die Strecke bei fünf Gelegenheiten ohne rechtfertigenden Grund, nachdem er bereits beim vierten Mal eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten hatte. Urteil: Zehn-Sekunden-Zeitstrafe."

Steiner: "Es ist sehr gutes Potenzial da"

Mit Kevin Magnussen auf Rang 13 in der Endabrechnung ist das Haas-Team ohne Punkte in die neue Formel-1-Saison gestartet. Teamchef Günther Steiner hofft, dass das Ergebnis in Sachir daher ein Ausrutscher nach unten war.

"Das Potenzial des Autos hat man gestern gesehen, im Qualifying. Das war verdient, das war kein Glück. Und heute war es eben ein Rennen, wo man nicht gesehen hat, was das Auto kann. Wir sehen uns ja die Daten an gegenüber der Konkurrenz und haben erwartet, dass wir in den Longruns schlechter sind als wir waren."

"Aber wir sind komplett bei den anderen Autos dabei, im Mittelfeld logischerweise, ich spreche jetzt nicht von Top 4. Aber im Mittelfeld sind wir genau mittendrin. Deswegen glaube ich: Es ist sehr gutes Potenzial da."

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