Hamilton: Kollision mit Verstappen zeigt, dass ich eine "Zielscheibe" bin

Nach ihrer jüngsten Kollision in Brasilien hat Lewis Hamilton angedeutet, dass sein Erfolg in der Formel 1 ihn zu einer "Zielscheibe" für Max Verstappen gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - "Das war kein Rennunfall", lautete Lewis Hamiltons erste Reaktion auf die Kollision mit Max Verstappen beim Grand Prix von Sao Paulo in Brasilien. Der Niederländer hatte versucht, seinen Rivalen in Kurve 1 außen zu umfahren und in der nächsten Rechtskurve innen vorbeizugehen. Doch genau dort krachte es.

Verstappen attackierte Hamilton aggressiv - und zog den Kürzeren

Verstappen brach sich den Frontflügel, während Hamilton, der abgedrängt wurde, Schäden am Boden und an den Radabdeckungen davontrug. Die FIA befand Verstappen als Hauptschuldigen und belegte ihn mit einer Zeitstrafe von fünf Sekunden.

Schon im Laufe des Titelkampfes 2021 waren Hamilton und Verstappen mehrfach aneinandergeraten. Auf die Frage, ob er Bedenken habe, dass der Niederländer ein spezifisches Problem mit ihm haben könnte, winkt Hamilton aber ab: "Ich bin nicht besorgt. Ich habe keine Bedenken, würde ich sagen."

Hamilton: Habe keine Meinung zum Unfall

"Ich denke, es ist ganz natürlich, wenn man den Erfolg und die Zahlen vorweisen kann, dass man ein bisschen zur Zielscheibe wird", sagt der siebenmalige Weltmeister weiter. "Aber das ist in Ordnung. Es ist nichts, womit ich nicht schon einmal zu tun hatte."

Er habe sich zu diesem Zeitpunkt auch keine besonderen Gedanken über den Unfall gemacht, da er sich einfach darauf konzentrierte, weiterzufahren und sich im Feld wieder nach vorn zu kämpfen: "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht wirklich eine Meinung dazu."

"Für mich war alles, was ich in diesem Moment dachte, dass ich das Auto womöglich abstellen muss, weil ich etwas spürte. Das Heck fühlte sich danach nicht mehr so an wie vorher. Für mich war es so, als würde ich den Doppelsieg des Teams verlieren. Das war alles, woran ich denken konnte", erklärt Hamilton.

Trotz Clash reicht es am Ende zum Doppelsieg

"Ich fuhr also über den Rasen zurück auf die Strecke und dachte nur noch daran, wie ich dem Team wieder dieses unglaubliche Ergebnis bescheren kann. Für mich geht es also nicht darum, wie man fällt, sondern wie man wieder aufsteht", betont der Brite. "Und ich bin stolz auf die Arbeit, die wir alle geleistet haben."

Hamilton erholte sich schließlich von dem frühen Zwischenfall und wurde Zweiter hinter seinem Teamkollegen George Russell, der seinen ersten Formel-1-Sieg einfuhr. Teamchef Toto Wolff verfolgte den Doppelerfolg aus der Ferne. Er war nicht vor Ort.

Auch er sagt zur Kollision mit Verstappen nicht viel: "Es fällt mir schwer, die Situation zu kommentieren, weil es für mich in diesem Stadium irrelevant ist, Schuld zuzuweisen oder ein Urteil zu fällen. Ich würde mich lieber über den Sieg freuen."