• 31. Oktober 2022 · 08:02 Uhr

Nach Mexiko-Aus: Alonso zählt schon die Tage bis zu seinem Alpine-Abschied!

Fernando Alonso ist nach seinem Ausfall in Mexiko mächtig sauer und stellt sein Team an den Pranger: Der Spanier zählt schon die Tage bis zu seinem Abschied

(Motorsport-Total.com) - Wer Fernando Alonsos Reaktion nach seinem Ausfall beim Formel-1-Rennen in Mexiko gesehen hat, der wusste: Der Mann hat den Kaffee auf! Denn wieder einmal war das Rennen des Alpine-Piloten vorzeitig beendet. Ein Motorschaden stoppte ihn sechs Runden vor Schluss und verhinderte einen möglichen siebten Platz.

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Fernando Alonso ist nach seinem Ausfall in Mexiko mächtig bedient Zoom Download

"20 Runden vor dem Ende habe ich einen Zylinder verloren und war nur noch auf fünf Zylindern unterwegs, also mit 20 Prozent weniger Leistung", sagt Alonso, der sich wieder einmal um ein tolles Rennen gebracht sieht: "Ich war 20 Sekunden vor den McLaren und meinem Teamkollegen (vor dem maximal zehn; Anm. d. Red.), von daher war das Rennen bis dahin außergewöhnlich."

"Ich glaube, dass Austin und hier meine zwei besten Rennen in Sachen Pace waren, aber als der Motor hochging, mussten wir das Auto stoppen und konnten die Runden nicht mehr fahren", ärgert sich Alonso, der nach seinem Aus wütend in die Luft schlug und die Schnauze voll hatte: "Immer geht an Auto 14 etwas kaputt!"

Man merkt: Fernando Alonso kann es kaum noch erwarten, von Alpine wegzukommen und nächste Saison zu Aston Martin zu wechseln. Sein aktuelles Team nimmt er nicht mehr in Schutz. Im Gegenteil: "Es ist erstaunlich, dass in jedem Rennen nur ein oder zwei Autos ausfallen - und immer ist es Auto 14", kritisiert er.

"Ich hatte fünf Motorschäden in diesem Jahr, glaube ich. Dann gab es das Problem im Qualifying in Australien, und [im Sprint] in Österreich konnte ich aufgrund eines kompletten Blackouts überhaupt nicht einmal starten", so Alonso. "Bei 19 Rennen haben wir mehr oder weniger in 50 Prozent der Fälle nicht die Punkte geholt, die wir verdient haben."

Viele Punkte verloren

Der Spanier rechnet vor: "Ich habe 60 Punkte in diesem Jahr verloren, denke ich. Wenn wir jetzt noch sechs addieren, dann sind wir bei 66. Und die anderen profitieren natürlich noch und holen mehr Punkte als sie holen sollten."

In der Gesamtwertung liegt Alonso mit 71 Punkten auf Platz neun, sollte nach eigener Rechnung aber Best of the Rest sein, wo aktuell Lando Norris mit 111 Punkten liegt. Auch in der Konstrukteurs-WM könnte es für Alpine deutlich besser stehen als die sieben Punkte, die sie Vorsprung auf McLaren haben.


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Mexiko: Das Wichtigste zum Sonntag

"Wie gesagt: Austin und hier waren meine besten Rennen. Mein Niveau ist in dieser Saison sehr hoch, aber die Gesamtwertung wird am Ende des Jahres eine der schlechtesten sein", schimpft Alonso. "Das ist ein bisschen frustrierend, aber ich kann nichts dagegen tun."

Die Pechsträhne bei Alpine erinnert ihn ein wenig an sein erstes Jahr bei McLaren 2015, als Motorenpartner Honda nach seinem Wiedereinstieg große Probleme hatte. "Wir hatten 72 Strafen oder so", sagt er. "Aber bei Honda waren damals beide Fahrzeuge betroffen. Aber in diesem Jahr fällt immer nur die 14 aus."

Und das kreidet er seinem Team an: "Wir sind einfach unvorbereitet", schimpft er. "Der Motor kann einfach keine Rennen beenden." Er sagt ganz klar: "Es kann kein Pech sein, wenn du sechs oder sieben Motoren wechseln musst (zur Motorenübersicht 2022) und trotzdem keine Rennen beendest."

Szafnauer: Unwahrscheinlich, aber möglich

Für Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer ist die Verteilung der Probleme aber tatsächlich nichts anderes als Pech. Er sieht keinen Grund, warum an Alonsos Auto öfter etwas kaputtgehen sollte als bei Esteban Ocon, auch weil die Mitarbeiter, die sich um die jeweiligen Motoren kümmern, durchgewechselt werden.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist nicht null. Es kann also passieren", sagt er und erinnert sich ebenfalls an seine Honda-Zeit, die aber deutlich früher als die von Alonso und auch bei einem komplett anderen Team war: nämlich bei BAR, dem späteren Honda- und heute Mercedes-Werksteam.

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Vertrautes Bild: Fernando Alonso neben seinem rauchenden Alpine Zoom Download

"Takuma [Sato] hatte 13 Motorschäden und Jenson [Button] keinen einzigen. Wir konnten keinen Grund finden, und dann kam die Frage auf, ob Takuma so sehr anders fährt als Jenson, dass es immer von innen kommt", sagt er. "Es war einfach Pech." So wie auch bei Alpine: "Wir können nichts sehen, warum es immer bei Fernando ist."

Den genauen Ausfallgrund in Mexiko kennt der Rennstall noch nicht, aber: "Der Motor wäre ohnehin nicht wieder zum Einsatz gekommen", sagt Szafnauer.

Der Teamchef bestätigt auch, dass Alpine das Risiko von Ausfällen bewusst einkalkuliert habe. Denn Renault habe sich für den Motor vor allem auf die Performance konzentriert und die Zuverlässigkeit erst einmal beiseitegeschoben. Das liegt am Motorenreglement, das bis 2026 eingefroren ist. Die Motoren bleiben in ihrer Performance gleich, an der Zuverlässigkeit darf aber gearbeitet werden.

Alonso zählt die Tage bis zum Abschied

Daher habe Alpine eine "strategische Entscheidung" getroffen, wie Szafnauer betont. "Und wenn jetzt etwas auftritt, können wir uns darum kümmern", sagt er. "Aber natürlich machen wir das nicht mit Absicht, dass wir nicht zuverlässig sind."

Alonso wird aus der Strategie aber keinen Nutzen mehr ziehen und muss aktuell die schlechte Zuverlässigkeit ausbaden. "Wir haben uns bei ihm entschuldigt", sagt Szafnauer, der für die Frustration seines Schützlings Verständnis hat.


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"Natürlich bist du immer frustriert, wenn du das Rennen managst und es kein Risiko gibt und du weißt, dass du die Punkte im Sack hast", sagt er. "Das macht es noch frustrierender. Das verstehe ich."

Alonso selbst hat aber keine Lust mehr darauf, die Schwierigkeiten seines Teams auszubaden und möchte sich auch gar nicht mehr mit dem Thema befassen: "Das ist mir egal", winkt er ab. "Ich werde einfach zum letzten Rennen nach Abu Dhabi kommen, mit dem Team feiern und dann nach Hause fliegen."

Zählt er schon die Tage bis zu seinem Abschied? "Ja, zu 100 Prozent!"

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