• 24. Oktober 2022 · 11:11 Uhr

Charles Leclerc auf P3: "Müssen am Ende der Rennen besser werden"

Trotz seiner Aufholjagd vom zwölften Platz auf das Podium beim Formel-1-Rennen in Austin, ist Charles Leclerc enttäuscht über den hohen Reifenverschleiß seines F1-75

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Zehn-Plätze-Gridstrafe legte Charles Leclerc beim Großen Preis der USA eine gute Aufholjagd bis auf den dritten Rang hin und konnte sich damit einen Platz auf dem Podium sichern. Nach dem Rennen wirkte der Monegasse zufrieden und enttäuscht gleichermaßen, da es zwischenzeitlich sogar so aussah, als könnte er um den Rennsieg mitkämpfen.

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Charles Leclerc in der Pressekonferenz nach dem USA-Grand-Prix Zoom Download

Nach einer für Leclerc günstigen Safety-Car-Phase zu Beginn des Rennens und dem verpatzen Boxenstopp von Max Verstappen, lag der Ferrari-Pilot bereinigt auf dem zweiten Platz, nur fünf Sekunden hinter Spitzenreiter Lewis Hamilton, der anderes als Leclerc und Verstappen auf Mediums für den letzten Stint mit harten Reifen gefahren ist.

"Ich bin in gewisser Weise zufrieden, denn wir sind von P12 gestartet, also ist ein Podium eine gute Leistung", sagt Leclerc. "Aber wenn man das Rennen betrachtet, ist es natürlich etwas enttäuschend. Wir hatten die Pace, aber dann hatten wir gegen Ende des Rennens ein bisschen zu viel Reifenverschleiß. Wir werden daran arbeiten, und am Ende ist P3, wenn man von P12 startet, gar nicht so schlecht."

Ferrari mit Reifenverschleiß in den Rennen chancenlos?

Nach seinem langsamen Boxenstopp konnte Verstappen relativ schnell am Ferrari-Piloten vorbeigehen und später auch Hamilton für den Rennsieg überholen. Leclerc konnte die Pace der beiden nicht mitgehen und lief gegen Rennende auch Gefahr, den dritten Platz an Sergio Perez zu verlieren, auf den er im Ziel nur noch 0,8 Sekunden Vorsprung hatte.

Wie schon in allen Rennen nach der Sommerpause hat der F1-75 die Reifen härter rangenommen als die Konkurrenz, was den Monegassen eine Chance auf den Sieg kostete. "Mit dem Reifenverschleiß muss man ständig mit dem Lenkrad arbeiten, was es schwierig macht", sagt er. "Aber es war ein schöner Kampf mit Checo und später mit Max. Aber wir müssen weiter arbeiten, um sie gegen Ende der Rennen etwas mehr herausfordern zu können."

Leclerc freut sich über richtige Strategie

"Ich habe den ersten Teil des Rennens aber sehr genossen", fügt er hinzu. "In den ersten paar Runden ging es darum, geduldig zu sein. Ich hatte einen guten Start, aber dann hatte ich in Kurve eins etwas Pech und verlor im Grunde alles, was ich vorher gewonnen hatte."

"Dann hieß es, geduldig zu sein und zu versuchen, die Reifen zu schonen, um dann am Ende der ersten Runde anzugreifen, was ich auch tat, und alles sah gut aus. Wir hatten etwas Glück, dass das Safety-Car zum richtigen Zeitpunkt kam und wir dadurch wieder im Rennen waren. Aber dann hatten wir leider ein bisschen zu viel Reifenabbau, um um eine bessere Platzierung zu kämpfen."

"Aber ich war schon vorher ziemlich zuversichtlich, dass ein Podiumsplatz möglich sein würde, wenn wir alles perfekt machen. Rückblickend denke ich, dass die Kommunikation und die Strategie richtig waren", lobt der Ferrari-Pilot sein Team.

Ferrari: Red Bull bei Topspeed in eigener Liga

Neben dem Reifenabbau weist Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies auch auf den Topspeed-Nachteil gegen Red Bull hin, der es Verstappen sehr leicht machte, Leclerc und Hamilton gegen Rennende zu überholen.

"Es ist nicht das erste Rennen, in dem sie eine Topspeed-Vorteil gegenüber allen anderen Konkurrenten hatten", so der Franzose. "Sie haben es geschafft, damit umzugehen, und wenn es zu solchen Kämpfen wie heute kommt, ist das natürlich ein Vorteil."

"Wir versuchen immer, ein Gleichgewicht zwischen Rundenzeit und Höchstgeschwindigkeit zu finden, und ich denke, unterm Strich hatten sie heute einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil, wie an den meisten Sonntagen in diesem Jahr. Sie können sich sehr gut vor uns schützen und mit ihrem Topspeed angreifen."

Ferrari bestätigt: Bei der Rennpace fehlt noch etwas

Gleichzeitig lobt Mekies auch Leclerc für sein starkes Comeback: "Ich denke, wir waren alle - wir, Red Bull und Mercedes - von der Pace her nah beieinander. Es war brillant, mit Charles von P12 zu starten und irgendwann um P2 zu kämpfen. Ich gratuliere Charles und dem Team, das war ein guter Weg, um im Feld voranzukommen."


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Austin: Das Wichtigste zum Sonntag

"Ich denke, dass es zu einem gewissen Zeitpunkt auch ein guter Kampf mit Max war. Er hat sehr hart gekämpft, aber wahrscheinlich haben wir im Vergleich zu Max unter Rennbedingungen immer noch einen kleinen Rückstand, aber Charles hat es auf jeden Fall gut gemacht."

Leclerc zuversichtlich für 2023

Für Ferrari geht es nun hauptsächlich darum, in den letzten Rennen so viel Wissen wie möglich zu sammeln, damit man die Defizite gegen Red Bull für das kommende Jahr beseitigen kann. "Über eine Runde sind wir wirklich stark, und ich denke, dort sind wir auf dem gleichen Niveau wie Red Bull", sagt Leclerc.

"Im Verlauf eines Rennens haben wir dann mit den Reifen zu kämpfen. Wir arbeiten also daran, und ich hoffe, dass wir das Ergebnis schon im nächsten Jahr sehen werden", fügt er hinzu.

"Wenn ich auf die Saison zurückblicke, gab es nicht nur Reifenabbau, sondern auch Fehler, Strategie und Kommunikation, und das Reifenmanagement ist eines dieser Dinge. Und auch hier versuchen wir, die letzten Rennen so gut wie möglich zu nutzen, um Max und Red Bull im nächsten Jahr um die Meisterschaft herauszufordern. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen können, denn ich weiß, wie hart wir arbeiten, und ich bin überzeugt, dass wir in die richtige Richtung arbeiten."

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