• 23. Juli 2022 · 07:52 Uhr

Ferrari trotz starker Pace skeptisch: "Red Bull macht irgendetwas anderes"

Ferrari ist mit dem Freitag in Le Castellet sehr zufrieden, traut dem Braten bei Red Bull aber nicht so recht - Carlos Sainz steht vor weiteren Strafen

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Papier sah es für Ferrari am Freitag im Training (Formel 1 2022 live im Ticker) ziemlich gut aus. Die Roten lagen am Nachmittag mit beiden Autos vorne und konnten Konkurrent Max Verstappen im Red Bull um mehr als eine halbe Sekunde abhängen. Trotzdem gibt es noch einiges an Skepsis, zumal Carlos Sainz das Rennen nach einer Gridstrafe von weiter hinten aus angehen wird - vermutlich sogar von ganz hinten.

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Ferrari gab die Pace am Freitag in Frankreich vor Zoom Download

Der Spanier hatte sich am Freitag in 1:32.527 Minuten die Bestzeit gesichert und war dabei eine Zehntelsekunde schneller als sein Teamkollege Charles Leclerc. "Es war definitiv ein positiver Freitag. Ich bin nicht viele Runden mit wenig Sprit gefahren, aber jede Runde war ziemlich konkurrenzfähig", lobt Sainz die Pace des Autos. "Es zeigt, dass unsere Schritte in die richtige Richtung gehen."

Aufgrund seiner feststehenden Strafe am Sonntag, weil der Einsatz einer dritten Kontrollelektronik eine Versetzung um zehn Plätze triggert (zur Übersicht aller Motorenstrafen 2022), hat sich Sainz am Freitag aber ohnehin eher auf die Longruns fokussiert. "Da haben wir noch Arbeit vor uns", sagt er. "Aber gleichzeitig ist der Shortrun ermutigend."

Der wird aber eher bei Teamkollege Leclerc gebraucht, der am Samstag seine siebte Saisonpole holen und in der WM weiter Boden auf Max Verstappen gutmachen möchte. Der Monegasse spricht von einem "guten Freitag", sagt aber auch, dass Ferrari noch am Auto arbeiten muss. "Es ist sehr schwierig zu verstehen, denn ich habe das Gefühl, dass Red Bull irgendetwas anderes macht", sagt er.

Doch Ferrari konzentriere sich erst einmal nur auf sich - und mit dem F1-75 passt erst einmal soweit alles. "Das Gefühl ist gut. Wir müssen nur alles zusammenbringen", betont Leclerc. "Die Pace ist auf jedem Fall im Auto. Ich brauche morgen einfach nur eine gute Runde im Qualifying und es sollte gut sein."

Er sagt: "Wenn wir ein perfektes Wochenende haben, werden wir um den Sieg kämpfen."

Hoher Reifenverschleiß am Sonntag

Doch es gibt am Wochenende noch einige Stolperfallen. Vor allem die Reifen in Verbindung mit den hohen Temperaturen werden wohl zum Schlüssel werden. "Es ist ziemlich heiß, und das setzt den Reifen ziemlich zu", sagt Sainz und glaubt, dass es am Sonntag einen höheren Reifenverschleiß als in den vergangenen Jahren geben wird.

Das war im Hinblick auf das vergangene Jahr noch die große Schwäche der Roten. Frankreich war aufgrund der Reifen Ferraris schlechtestes Saisonrennen, wo beide Autos aus eigener Kraft die Top 10 verpasst hatten.

Am Freitag schienen die Reifen laut Leclerc aber recht gut gewesen zu sein. Allerdings haben sie das auch bei Red Bull beobachtet: "Max scheint mit viel Sprit heute besonders schnell gewesen zu sein", sagt Leclerc. "Ich weiß nicht, mit wie viel Benzin sie gefahren sind. Das ist die Frage." Und auch Sainz hat erkannt, dass Verstappen vor allem auf dem Medium sehr schnell war.

Bei sich selbst sieht er noch Luft nach oben: "Ich war zu Beginn [des Longruns] schnell, aber am Ende langsam. Ich möchte, dass sich der Speed vom Shortrun auf den Longrun überträgt", so der Spanier.

Sainz deutet weitere Strafe an

Denn er braucht am Sonntag einen guten Longrun, weil er vermutlich von ganz hinten starten wird. Offiziell sind es erst zehn Startplätze Strafe, doch Sainz deutet an, dass es dabei nicht bleiben wird: "Wir werden sehen", antwortet er auf weitere Strafen angesprochen. "Aber es sind schon zehn Plätze, und man kann erwarten, was als nächstes passieren wird."

Leclerc wird damit im Kampf gegen Verstappen am Sonntag auf sich alleine gestellt sein, während Sainz sich erst einmal durch das Feld arbeiten muss. Am Freitag hatte er schon ein paar Überholmanöver geübt, um zu schauen, wie das auf dem Circuit Paul Ricard klappt.


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Le Castellet: Das Wichtigste zum Freitag

Das war aber schwieriger als erwartet, wie er zugeben muss. Vor allem Rückenwind auf der langen Mistral-Geraden verkomplizierte die Sache, weil dadurch Windschatten und DRS-Effekt geringer ausfallen.

"Aber ich habe keine andere Wahl. Ich muss Wege finden, wie ich überhole. Und die beste Medizin dafür, ist einfach am Sonntag etwas schneller zu sein", sagt er. "Wir werden sehen, ob wir den Topspeed zum Überholen haben, wenn alle ihren Motor aufgedreht haben. Ich hoffe, das haben wir, weil ich viele Plätze gutmachen muss."

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