Kimi Räikkönen nach Ungarn: "Eine Katastrophe, ganz einfach"

Kimi Räikkönen kann dem Grand Prix von Ungarn nur in der offiziellen Pressemitteilung des Alfa-Romeo-Teams etwas Positives abgewinnen

von Christian Nimmervoll · 22.07.2020 11:06

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen, Formel-1-Weltmeister von 2007 und 21-facher Grand-Prix-Sieger, hat beim Grand Prix von Ungarn eines der schlechtesten Rennwochenenden seiner Karriere erlebt. Im Qualifying wurde er 20. und Letzter, im Rennen mit einer Runde Rückstand 15.

Kimi Räikkönen stand in seiner ganzen Karriere noch nie so schlecht da wie jetzt

Kein Wunder, dass selbst der sonst so coole "Iceman" in den TV-Interviews am Sonntagnachmittag klare Worte fand: "Es war eine Katastrophe", sagte er da. "Wir müssen einfach besser werden und das Auto schneller machen. Ganz einfach." Wie man ihn kennt: unzensiert, ehrlich, schonungslos.

Ganz anders lesen sich seine Aussagen zum Rennen in der offiziellen Pressemitteilung des Alfa-Romeo-Teams. Das Tempo sei "nicht allzu schlecht" gewesen, wird Räikkönen darin zitiert, und ohne Strafe hätte er sicher "noch ein paar Plätze gutmachen" können. Sicher, man habe noch eine Menge Arbeit vor sich. Aber: "Wir können mit unserer Performance am Sonntag zufrieden sein."

Tatsache ist: Ohne die Fünf-Sekunden-Zeitstrafe (falsche Position in der Startaufstellung) wäre der 40-Jährige nicht 15. geworden, sondern hätte vermutlich ungefähr in der Region von seinem Ferrari-Nachfolger Charles Leclerc um den zehnten, elften Platz gekämpft. Das erklärt vermutlich auch, warum Alfa Romeo im Pressetext von einer "guten Teamleistung" spricht.

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"Das Endergebnis ist enttäuschend", sagt Teamchef Frederic Vasseur, "aber wenn man sich die Daten ansieht, ist es ganz klar, dass das Auto konkurrenzfähiger war, als unsere Endpositionen vermuten lassen. Wir hatten das Tempo, um unsere direkten Konkurrenten und einige schnellere Autos herauszufordern, aber von der Startaufstellung von hinten zu beginnen, bedeutet für uns, immer im Nachteil gewesen zu sein."

"Beide Autos hatten ein gutes Tempo", ergänzt er, "und mit etwas mehr Glück hätten wir ein oder zwei Punkte mit nach Hause bringen können. Aber Kimis Strafe und die Soft-Reifen, die weit davon entfernt waren, Leistung zu bringen, bedeuteten, dass wir den Rückstand nicht aufholen konnten. Mit einem besseren Qualifying gestern wären wir mitten im Kampf um Punkte gewesen."