• 30. September 2019 · 16:22 Uhr

Nach Kritik an Rennkommissar: Haas-Teamchef drohen Konsequenzen

Günther Steiner war "not amused" am Boxenfunk nach dem Russland-GP - Die Kritik an den FIA-Kommissaren könnte nun ein Nachspiel in Japan haben

(Motorsport-Total.com) - "Hätten wir nicht einen völlig dummen, idiotischen Kommissar, wären wir Achter geworden", polterte Haas-Teamchef Günther Steiner nach dem Russland-Grand-Prix am Boxenfunk von Kevin Magnussen. Der Südtiroler ergänzte: "Du weißt, wer er ist ..." Danach brach er den Funk ab. Magnussen konnte trotz seiner Fünf-Sekunden-Strafe noch Neunter werden. Nun drohen Steiner Konsequenzen.

Foto zur News: Nach Kritik an Rennkommissar: Haas-Teamchef drohen Konsequenzen

Günther Steiner war in Sotschi außer sich vor Wut Zoom Download

Der Teamchef war außer sich vor Wut über die Entscheidung der Kommissare, auch Magnussen selbst kritisierte die Entscheidung. Was war geschehen? Er kam in Kurve 2 im Zweikampf gegen Sergio Perez von der Ideallinie ab und musste über die Asphaltauslaufzone zurück auf die Strecke.

Beim Zurückfahren hätte der Haas-Fahrer zwei Pylonen links umfahren müssen, er schaffte allerdings nur eine. Daher fand er die Strafe nicht angemessen. Er bekam nicht nur fünf Sekunden auf sein Ergebnis addiert, sondern auch einen Strafpunkt. "Das ist Bullshit!"

Steiner stimmte in den Tenor ein und handelte sich damit den Ärger der FIA ein. Zwar fanden nach dem Rennen direkt keine Gespräche mit Rennleiter Michael Masi statt, jedoch wurde hinter den Kulissen mit Teammanager Peter Crolla diskutiert.

Es ist nicht das erste Mal, dass Steiner sich kritisch über die Offiziellen der FIA äußert. Diesmal könnte das aber ein Nachspiel haben. Anscheinend will sich der Weltverband die Aussagen noch einmal genau ansehen. Pikant: Ausgerechnet Emanuele Pirro war als Fahrerkommissar in Sotschi im Einsatz. Der Italiener stand bereits in Kanada im Fokus der Öffentlichkeit, als Sebastian Vettel bestraft wurde.

Es wird erwartet, dass die FIA mit Steiner beim kommenden Rennen in Japan ein informelles Gespräch aufsuchen wird. Der Fall könnte aber auch formell aufgenommen werden. Rennleiter Masi hat auf verschiedene "rechtliche Prozesse" der FIA verwiesen, die zum Zug kommen könnten.

Einen ähnlichen Vorfall gab es bereits 2017, als Sebastian Vettel in einem Wutausbruch Rennleiter Charlie Whiting während des Mexiko-Rennens beschimpft hatte. Der Deutsche entging allerdings einem offiziellen Verfahren, da er sich in einem persönlichen Brief beim Briten entschuldigte.

Steiner könnte das Internationale Sportgesetzbuch der FIA zum Verhängnis werden. Darin heißt es unter Artikel 12.1.1.f: "Jede Aussage, jede Handlung oder jede Niederschrift, die dem Ansehen der FIA, ihren Gremien, Mitgliedsverbänden oder Funktionären schadet", sei ein Regelverstoß. Das Strafmaß für so einen Regelverstoß kann von einer einfachen Verwarnung über eine Geldstrafe bis hin zur Sperre reichen.

Auch die Rennkommissare haben in ihrer Machtausübung die Möglichkeit, den Sportkodex anzuwenden und den Vorfall an die Kollegen beim nächsten Grand Prix weiterzuleiten. Das könnte bedeuten, dass Steiner die Rennkommissare beim kommenden Rennen in Suzuka aufsuchen muss.

Als Masi nach dem Rennen auf die Aussage angesprochen wurde, hielt er fest, dass er in diesem Fall nicht entscheiden könne. "Ich habe gehört, dass Kommentare am Boxenfunk gefallen sind. Ich habe sie aber nicht gehört, daher werde ich das auch nicht kommentieren."

Der Nachfolger von Whiting betonte jedoch: "Wir sind alle hier, um unseren Job zu machen, ob die Offiziellen, die Teams, einfach alle. Daher müssen wir uns gegenseitig respektieren."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Fahrer mit mehr als fünf Saisonsiegen ohne WM-Titel
Fahrer mit mehr als fünf Saisonsiegen ohne WM-Titel
Foto zur News: Karrierekiller Max Verstappen? Seine Teamkollegen in der Formel 1
Karrierekiller Max Verstappen? Seine Teamkollegen in der Formel 1

Foto zur News: Die letzten 20 Siegerteams der Formel 1
Die letzten 20 Siegerteams der Formel 1

Foto zur News: Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1
Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1

Foto zur News: Mexiko: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Mexiko: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Anzeige Von 0 auf Genuss in 8 Minuten
Folge Formel1.de
AnzeigeFormel-1 Tickets Niederlande Grand Prix 2026 kaufen
Videos
Foto zur News: Datenanalyse: Warum Oscar Piastris Formtief keine Überraschung ist
Datenanalyse: Warum Oscar Piastris Formtief keine Überraschung ist
Foto zur News: Trotz Austin-Schlappe: Warum McLaren das schnellste Auto bleibt
Trotz Austin-Schlappe: Warum McLaren das schnellste Auto bleibt

Foto zur News: "Hat Spaß gemacht!" - Mick Schumacher über seinen IndyCar-Test
"Hat Spaß gemacht!" - Mick Schumacher über seinen IndyCar-Test

Foto zur News: Mick Schumacher: Interview nach IndyCar-Test
Mick Schumacher: Interview nach IndyCar-Test
Top-Motorsport-News
Foto zur News: "Geht mit dem Auto nicht": Ist Glocks bisheriger Nachteil jetzt widerlegt?
DTM - "Geht mit dem Auto nicht": Ist Glocks bisheriger Nachteil jetzt widerlegt?

Foto zur News: Doch kein Karriereende: Logan Sargeant vor IMSA-Debüt
WEC - Doch kein Karriereende: Logan Sargeant vor IMSA-Debüt

Foto zur News: WRC Finnland 2025: Reifenschäden bei Hyundai, Toyota mit Fünffachführung
WRC - WRC Finnland 2025: Reifenschäden bei Hyundai, Toyota mit Fünffachführung

Foto zur News: Bagnaia: "Meine Geduld mit Ducati geht zu Ende" - Gigi Dall'Igna antwortet
MotoGP - Bagnaia: "Meine Geduld mit Ducati geht zu Ende" - Gigi Dall'Igna antwortet
 
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige motor1.com