• 12. November 2018 · 01:18 Uhr

Verstappen-Ocon-Handgreiflichkeit: Darum wurde der Red-Bull-Pilot bestraft

Die Rennkommissare verdonnern Max Verstappen nach seinem Ausraster in Brasilien zu gemeinnütziger Arbeit - Whiting & Horner einig

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat den Preis für sein unangebrachtes Verhalten nach dem Grand Prix von Brasilien präsentiert bekommen. Der Red-Bull-Pilot, der gegenüber Force-India-Fahrer Esteban Ocon nach einer Kollision handgreiflich wurde, muss zwei Tage gemeinnützige Arbeit verrichten. Das Red-Bull-Team verurteilt Verstappens gewaltvolles Auftreten, mahnt jedoch vor zu harscher Kritik. Verstappen sei ein vom Wettkampf getriebener Rennfahrer, dessen Emotionen in besagter Situation übergekocht sind. FIA-Rennleiter Charlie Whiting verurteilt jegliche physische Gewalt.

Foto zur News: Verstappen-Ocon-Handgreiflichkeit: Darum wurde der Red-Bull-Pilot bestraft

Verstappen rastet auf der FIA-Waage gegenüber Ocon aus Zoom Download

Artikel 12.1.1 c des Sportgesetzbuchs wurde von Max Verstappen in der Hitze des Gefechts nach dem 71 Runden langen Rennen in Interlagos gebrochen. In dem Regelwerk steht geschrieben: "Jegliches arglistiges Verhalten oder jegliches Verhalten zum Nachteil der Interessen des Wettkampfes oder der Interessen von Motorsport generell" seien zu bestrafen. Dem Niederländer wird konkret "absichtlicher physischer Kontakt" mit Ocon vorgeworfen.

Die Rennkommissare haben sich die Sichtweisen von Verstappen, Ocon und Teamverantwortlichen zu den Vorkommnissen nach dem Rennen in der FIA-Garage auf der Waage angehört. Auch Videomaterial wurde gesichtet. Schließlich kam man zu der Schlussfolgerung, dass Verstappen direkt auf Ocon, der auf der Waage stand, zugegangen ist und eine hitzige Auseinandersetzung mit dem Franzosen begann. Der Red-Bull-Pilot hat Ocon infolgedessen mehrfach in der Brustgegend geschubst. Die Kommissare geben an, dass beide Piloten kooperiert haben. Auch zeigen sie Verständnis für Verstappens Frustration.

Whiting: "Ist schon in der Vergangenheit passiert"

In der Urteilsbegründung wird beschrieben, dass der Niederländer, der bis zu jenem Zeitpunkt in Runde 44 das Rennen angeführt hatte, ursprünglich nicht vorhatte, Ocon zu schubsen. Vielmehr wurde er "getriggert", wodurch er seine Fassung verlor. Es wird jedoch betont, dass er als Sportsmann in der Verantwortung ist, sich standesgemäß zu verhalten und als Vorbild für andere Piloten zu fungieren. Diese Verpflichtung hat er jedoch nicht erfüllt.


Fotostrecke: Verstappen vs. Ocon: Crash und Rauferei

FIA-Rennleiter Charlie Whiting wollte sich in seiner Medienrunde, zu deren Zeitpunkt das Urteil noch nicht feststand, nicht dazu äußern. Der Brite hielt jedoch bei dieser Gelegenheit fest, dass Aussagen, wie jene von Helmut Marko oder Christian Horner nach dem Rennen, nicht gerne gehört werden. "Aber in der Hitze des Gefechts und mit dem verlorenen Rennsieg kann ich solche Aussagen schon verstehen."

"Wir sollten auch realistisch bleiben. Schon in der Vergangenheit ist das mehrfach passiert. Das wissen wir alle. Den eigentlichen Zwischenfall schauen wir uns genau an. Aber jegliche physische Konfrontation kann, denke ich, nicht verziehen werden", kommentiert Whiting die Situation. Dem stimmt auch Red-Bull-Teamchef Horner zu: "Natürlich heißen wir Gewalt in keinster Weise gut. Man muss aber auch verstehen, dass die Emotionen in so einer Situation überkochen", wirbt der Brite um Verständnis.

Horner: "Es gibt eine lange Vorgeschichte ..."

Es ist nicht die erste Konfrontation zwischen Ocon und Verstappen, schon in der Vergangenheit gerieten die Nachwuchshoffnungen in den unteren Kategorien aneinander. "Es gibt eine lange Vorgeschichte zwischen diesen beiden Piloten, schon seit ihren Kartzeiten kennen sie sich. Wir wissen nicht, welche Worte da gefallen sind und wie er aufgebracht wurde."

Horner betont: "Man muss die Situation verstehen, dass ein Hinterbänkler dir soeben einen Grand-Prix-Sieg vermasselt hat. Da ist es unausweichlich, dass die Emotionen hochgehen." Verstappen ist bekannt für sein Temperament, schon nach dem Rennen wurde die Situation intern bei Red Bull geklärt. "Das ist eine menschliche Reaktion eines Formel-1-Fahrers, der ein Wettkampftier ist."

Schließlich wünschen sich Fans und Experten in der immer sterileren Königsklasse echte Typen, Horner stimmt daher vollkommen zu, dass Piloten keine Roboter werden dürfen. "Fahrer sind keine Roboter, das sollten sie auch nicht sein. In anderen Sportarten sieht man ebenso Interaktionen zwischen Spielern, da müssen die Schiedsrichter eingreifen."

In diesem Fall waren die Rennkommissare am Zug. Entgegen der Urteilsentscheidung rechnete man bei Red Bull nicht mit einer Strafe. "Man kann nie vorhersehen, was die Kommissare entscheiden werden", meinte der Brite noch vor der Bekanntgabe. "Ich bin sicher, dass mit ihnen geredet wird. Alles andere würde mich aber enttäuschen."

Schließlich sei die Situation in der FIA-Garage aus seiner Sicht "nicht außer Kontrolle" gewesen. "Während Gewalt in keinster Weise zu befürworten ist, können Emotionen manchmal überkochen." Nachgefragt, ob das noch eine milde Reaktion von Verstappen nach der Kollision mit Ocon war, bejaht Horner.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Design vorgestellt: DAS ist der AUDI für die Formel 1!
Design vorgestellt: DAS ist der AUDI für die Formel 1!

Formel-1-Fans weltweit warten gespannt auf Audis Einstieg – nun wurde endlich...

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Audi-Designpräsentation in München
Audi-Designpräsentation in München
Foto zur News: Der erste Formel-1-Test für Cadillac in Imola
Der erste Formel-1-Test für Cadillac in Imola

Foto zur News: Audi: Das Formel-1-Design ab 2026
Audi: Das Formel-1-Design ab 2026

Foto zur News: Die inoffizielle "Sprint-WM" der Formel 1 2025
Die inoffizielle "Sprint-WM" der Formel 1 2025

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Folge Formel1.de
AnzeigeFormel-1 Tickets Niederlande Grand Prix 2026 kaufen
Videos
Foto zur News: Was muss eine Renningenieurin in der Formel 1 können, Laura Müller?
Was muss eine Renningenieurin in der Formel 1 können, Laura Müller?
Foto zur News: Design vorgestellt: DAS ist der AUDI für die Formel 1!
Design vorgestellt: DAS ist der AUDI für die Formel 1!

Foto zur News: Letzter Stopp unnötig: Hätte Verstappen gewinnen können?
Letzter Stopp unnötig: Hätte Verstappen gewinnen können?

Foto zur News: Datenanalyse: Warum Oscar Piastris Formtief keine Überraschung ist
Datenanalyse: Warum Oscar Piastris Formtief keine Überraschung ist
formel-1-countdown
 
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Las Vegas
Las Vegas
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Katar
Lusail
Hier Formel-1-Tickets sichern!

VAE
Abu Dhabi
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Anzeige motor1.com