In Mexiko noch verhalten, aber: Jetzt brechen alle Dämme!

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(Motorsport-Total.com) - Es herrschte eine merkwürdige Stimmung im Mercedes-Team nach dem Grand Prix von Mexiko. Lewis Hamilton hatte sich zwar gerade seinen fünften Fahrertitel geholt, aber nach einer eher mittelmäßigen Vorstellung und Platz vier im Rennen wollte nicht so recht Freude aufkommen.

"Als ich am Sonntagabend in Mexiko mit Lewis gesprochen habe, waren wir beide nicht so richtig glücklich", gibt Mercedes-Teamchef Toto Wolff zu. "Da war dieser Fahrer, der gerade seinen fünften Titel gewonnen hatte, aber er war nicht zufrieden. Weil unser Ziel war, beide Titel zu gewinnen."

Doch dieses letzte Fragezeichen wurde am Sonntag in Interlagos beseitigt, und das noch dazu mit einem Sieg. Da brachen endlich die Dämme, die in Mexiko noch ganz gut gehalten hatten - sowohl bei den bisher eher angespannt wirkenden Mercedes-Mitarbeitern als auch bei Hamilton selbst.

"Einfach verrückt", stammelt der 33-Jährige. "Es war ein emotioneller Nachmittag. Auslaugend irgendwie. Nach unserem gemeinsamen Jubel konnte ich kaum noch aufstehen! Gleich aus dem Auto raus war es okay. Aber als ich da durch die Gegend hüpfte und alle umarmte ... Das war vielleicht mein bester Moment in diesem Team."

Plötzlich löste sich bei Hamilton die ganzen Anspannung, die sich ein Jahr lang aufgestaut hatte - aber auch bei Wolff. Der Österreicher ließ seinen Gefühlen nach der Zieldurchfahrt freien Lauf, setzte im Parc ferme zum Sprung über die Mechaniker an, um zu Hamilton zu kommen - eine Szene, die in einer besonders emotionellen Umarmung endete. Happy End.

"Ich habe die Jungs noch nie so glücklich gesehen", sagt Hamilton. "Wir arbeiten jetzt schon sehr, sehr lang zusammen. Die Jungs sind überglücklich, aber sie verdienen das. Als ich zurückkam, hoffte ich, dass sie genau das Gleiche fühlen wie ich, und ich teilte meine Emotionen mit ihnen. Das war ein Moment, den ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen werde."

"Ganz ehrlich: Ich bin so unfassbar stolz auf alle! Leer, aber stolz. Es ist unfassbar schwierig, zu realisieren, was in den letzten sechs Jahren alles passiert ist. Es war eine unglaubliche Reise", schwärmt der fünfmalige Weltmeister und ergänzt: "Das muss die größte Teamleistung sein, an die ich mich erinnern kann. Einfach toll!"