• 17. Oktober 2018 · 14:42 Uhr

Rennvorschau Austin: So wird Lewis Hamilton am Sonntag Weltmeister

Ein Mercedes-Doppelsieg und die Messe wäre gelesen: Wir rechnen vor, wie Lewis Hamilton seinen fünften Titel eintütet - Weiche Reifen für Ferrari ein Problem?

(Motorsport-Total.com) - Erster Matchball für Lewis Hamilton beim US-Grand-Prix am kommenden Wochenende (Formel 1 2018 live im Ticker): In Austin, bei dem viertletzten Rennen der Formel-1-Saison 2018, kann der Mercedes-Pilot im Duell mit Widersacher Sebastian Vettel (Ferrari) den fünften WM-Titel unter Dach und Fach bringen. Alles, was es braucht, ist ein Doppelsieg der Silberpfeile mit ihm an der Spitze.

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Lewis Hamilton könnte sich genau wie 2017 in Austin zum Weltmeister krönen Zoom Download

Angesichts der aktuellen Mercedes-Bestform realistisch: Hamilton gewann die vier jüngsten Rennen und jeweils holte die Pole-Position. In Austin fühlt sich der 33-Jährige nicht nur pudelwohl, weil er den US-Lifestyle genießt und sich gern mit den Stars aus dem Showgeschäft präsentiert.

Er gewann fünf der sechs auf dem Circuit of the Americas (CoTA) ausgetragenen Grands Prix, zuletzt viermal in Serie. Hamiltons schärfster Rivale könnte der einzige Mann sein, der ihm in den vergangenen Wochen gefährlich wurde: Teamkollege Valtteri Bottas. Sollte es aber darum gehen, per Doppelsieg den Titel abzusichern, wird der Finne kaum vor Hamilton ins Ziel fahren dürfen.

Das haben die Stallregie in Russland und die Ankündigung, auch in Japan auf Teamorder zu setzen, gezeigt. Sportchef Toto Wolff, der Hamilton als "kompetenteren Fahrer als je zuvor" beschreibt, hält auch Bottas für siegfähig: "Valtteri hat im Sommer schwierige Rennen erlebt, aber in den vergangenen Wochen hat er sich stark zurückgemeldet", sagt er. "Wir können uns glücklich schätzen, diese Fahrerpaarung zu haben, und wissen, dass wir uns im Saisonendspurt auf sie verlassen können."


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"Verlassen" heißt in diesem Kontext wahrscheinlich, dass Bottas brav Platz machen würde, wenn er von der Box dazu aufgefordert wird. Wenn nicht, müsste Hamilton für den vorzeitigen Gewinn des WM-Titels auf Schützenhilfe der Konkurrenz hoffen. Ergo: Es bräuchte bei aktuell 67 Punkten Vorsprung auf Vettel und nach dem Rennen noch zu vergebenen 75 Zählern weitere Autos zwischen ihm und dem Deutschen, um die Lücke um mindestens acht Punkte zu vergrößern.


Folgende Szenarien würden Hamilton den WM-Triumph in Austin bescheren: - Hamilton gewinnt: Vettel wird maximal Dritter - Hamilton wird Zweiter: Vettel wird maximal Fünfter - Hamilton wird Dritter: Vettel wird maximal Siebter - Hamilton wird Vierter: Vettel wird maximal Achter - Hamilton wird Fünfter: Vettel wird maximal Neunter - Hamilton wird Sechster: Vettel holt keine Punkte

Heißt: Wenn Mercedes das schnellste Auto hat und es kein Chaosrennen gibt, stehen die Chancen gut. Allerdings könnte das Wetter für Tohuwabohu sorgen. Ersten Prognosen zufolge wird es in Texas herbstlich kühl. Von Freitag bis Sonntag sind bedeckter Himmel und Temperaturen bis höchstens 19 Grad Celsius angekündigt. Zum Qualifying am Samstag besteht dazu 76 Prozent Regenwahrscheinlichkeit. Doch auch Nässe könnte für Hamilton und Mercedes ein Vorteil sein.

Schließlich war der W09 im Qualifying von Ungarn (der jüngsten Referenz für Regen) nicht zu schlagen. Dazu will Red Bull seine Probleme im Nassen gelöst haben, was Max Verstappen und Daniel Ricciardo - noch ohne Antriebsstrafen - auch im Zeittraining zu gefährlichen Gegnern für Ferrari machen könnte. Im Renntrimm sind der Niederländer und der Australier derzeit ohnehin auf dem Niveau der Roten, insbesondere auf Kursen mit vielen schnellen Passagen - so wie Austin.


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Die, 5,516 Kilometer lange Bahn mit 20 Kurven verlangt der Aerodynamik alles ab. Da es aber auch drei harte Bremspunkte gibt (vor den Kurven 1, 11 und 12), lässt sich ordentlich überholen. Reifen und Bremsen fordert die Strecke auf mittlerem Niveau. Trotzdem liefert Pirelli mit Ultrasoft, Supersoft und Soft beinahe die weichsten Mischungen. Frappierend: Praktisch alle Piloten haben fast nur Ultrasoft bestellt, was wohl dem glatten und wenig aggressiven Asphalt geschuldet ist.

Ein Vorteil für Ferrari? Vettel und sein Stallgefährte Kimi Räikkönen, deren ominöser Powervorteil auf den Geraden verschwunden ist, hatten zuletzt Probleme, ihre Reifen zu schonen. Mercedes und Red Bull konnten die Temperaturen der Pneus dagegen gut kontrollieren. Sollte es taktisch auf einen Stopp im Rennen hinauslaufen, wären geringer Abbau und Verschleiß in ihrem Interesse.

Übrigens: Die Konstrukteurs-WM kann Mercedes in Austin nicht eintüten. 78 Punkte Vorsprung auf Ferrari ermöglichen bei einem Doppelsieg mit gleichzeitigem Doppelausfall der Roten eine Lücke von 121 Zählern - bei 129 in Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi noch zu vergebenen Punkten.


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Ähnlich viel Spannung verspricht der Kampf um die Vorherrschaft im Mittelfeld. Force India gilt in der zweiten Reihe dank Entwicklungsfortschritten seit der Übernahme durch Lawrence Stroll als Team der Stunde. Die Pinken waren bei den fünf jüngsten Grands Prix dreimal "Best of the Rest", wobei sie sich einmal gegenseitig rammten und einmal Opfer von Überholproblemen wurden.

Während der US-Rennstall Haas noch um den finanziell wichtigen fünften WM-Rang kämpft und beim Heimrennen besonders motiviert sein wird, scheint bei Renault und McLaren schon alles auf 2019 ausgerichtet zu sein. Da beide Teams in den Freien Trainings vorwiegend Aerodynamik-Tests für das neue Auto fahren, könnte die Rennvorbereitung leiden. Eine Chance für Sauber und Toro Rosso, in die WM-Punkte zu fahren. Williams aber wird erneut am Feldende zu knabbern haben.

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