• 04. Oktober 2018 · 14:32 Uhr

Renault vor nächstem Problemkurs: Profitieren Haas, Force India & Co.?

Renault rechnet mit einem schwierigen Auftritt in Japan und könnte so in die Hände von Haas spielen: Die Amerikaner hoffen auf eine starke Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Nach dem aufregenden Mittelfeld-Duell in Sotschi stellt sich die Frage, wer am kommenden Wochenende in Suzuka das Privileg haben wird, der Beste hinter den Topteams zu sein. In der Gesamtwertung ist das immer noch Renault mit 91 Punkten, doch in Japan rechnet sich der französische Hersteller erneut wenig aus.

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Der Kampf zwischen Renault, Haas & den anderen geht in die nächste Runde Zoom Download

"Wenn man auf die letzten Events schaut und bedenkt, dass das eine Power-Strecke ist, dann wird es für uns nicht einfach gegen Haas, Force India und Sauber", sagt Nico Hülkenberg. Dabei ist Japan statistisch gesehen eigentlich ein gutes Pflaster für Renault: 30 Prozent aller Siege im Land der aufgehenden Sonne kamen durch Renault, zwischen 2006 und 2013 gewann man sogar sechs von acht Rennen. Nico Hülkenberg konnte schon 30 Zähler in Japan holen.

Doch die Vergangenheit bringt den Franzosen nichts mehr. Renault ist deutlich zurückgefallen, auch wenn man es mit dem Saisonbeginn vergleicht: "Wie waren deutlich klarer das viertbeste Team, aber das ist uns ein bisschen aus den Händen geglitten", sagt Hülkenberg. "Wir haben zwar Teile gebracht, aber die Fortschrittsrate scheint bei anderen mehr, besser und schneller gewesen zu sein."

Vorteil Haas: Weitere Updates geplant

Das ist auch in Japan der Fall, wo Renault kein größeres Update geplant hat. "Die Rennen sind ja nur eine Woche auseinander", sagt Technikchef Nick Chester. Man hat lediglich einen neuen Unterboden, nachdem Carlos Sainz seinen in Sotschi beschädigt hatte.

Das bewertet man bei Haas als Vorteil für sich. Die Amerikaner bringen noch ein kleines Update mit nach Japan und ein weiteres mit nach Austin. Aktuell hat man elf Zähler Rückstand auf Renault und ist zuversichtlich, dass man die Franzosen noch einholen kann. "Sie scheinen aktuell nirgends hinzukommen", freut sich Teamboss Günther Steiner und sieht es auch als Vorteil, dass Renault auf seine neueste Motorenausbaustufe verzichtet.

Kevin Magnussen sieht sich für Suzuka gut gerüstet. Habe man zu Saisonbeginn ein Auto gehabt, das in schnellen Kurven gut und in langsamen weniger war, habe sich das nun gewandelt: "Es ist überall gut, und wir haben es geschafft, jetzt auch auf Strecken konkurrenzfähig zu sein, auf denen wir zu Beginn nicht gut gewesen wären", so der Däne.

Nehmen Force India und Sauber Punkte weg?

Bei Haas sieht man aber zwei andere Teams als große Konkurrenten, die in der Gesamtwertung wohl aber nicht mehr gefährlich werden können: Force India und Sauber. "Es wird ein Kampf zwischen ihnen und uns", sagt Steiner über Force India. "Kevin hat sie im Qualifying geschlagen. Das zeigt, dass wir im Qualifying schneller sind, aber im Rennen waren sie etwas schneller als wir - aber nicht so schnell, dass sie uns hätten überholen können."


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"Wenn wir in Russland alles perfekt hinbekommen hätten, dann wären wir Best of the Rest gewesen", glaubt Sergio Perez und ist der Meinung, dass Force India derzeit das schnellste Mittelfeld-Auto hat. Das Team hat nur das Handicap, dass in der Sommerpause alle Punkte auf Null gesetzt wurden, sonst hätte man wohl die besten Karten auf den vierten Gesamtrang.

Und Sauber? Die liegen mit 27 Zählern etwas abgeschlagen, waren aber in Sotschi hinter den drei Topteams die Besten. Damit hat man Haas wichtige Punkte im Kampf um Rang vier geklaut, doch die Amerikaner wünschen sich ein starkes Sauber, damit sie Renault Punkte abnehmen können: "Ich habe lieber, dass Sauber Punkte holt als Renault", sagt Steiner. "Manchmal läuft es gegen dich, aber an einem anderen Tag können sie sich zwischen uns und Renault schieben."

Sauber etwas zurück?

Das Problem der Schweizer ist die fehlende Konstanz. In Sotschi war man gut dabei, doch andere Male ist man lediglich vor dem Hinterfeld zu finden. Auch in Suzuka könnte die Kurve wieder nach unten zeigen: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir so konkurrenzfähig wie in Sotschi sein können", fürchtet Charles Leclerc.

Lediglich Außenseiterchancen gibt es wohl für McLaren und Toro Rosso. "Es könnte ein bisschen besser für uns sein, weil wir in den schnellen Passagen gut sein sollten", meint Fernando Alonso, weiß aber, dass andere Teams durch den Motor einen Vorteil haben. "Sollte es aber eine Möglichkeit auf Punkte geben, werden wir versuchen, sie zu nutzen", so der Spanier.

Das Mittelfeld-Duell ist also vollkommen offen, was die Formel 1 zumindest in diesem Teil spannend macht. "Wenn der ganze Grid wie das Mittelfeld wäre, wäre es ein großartiger Sport", sagt Perez. Und die Unvorhersehbarkeit könnte noch einmal steigen, denn das Wetter droht vor allem am Samstag mit dem Taifun-Regen. Und dann könnte das Mittelfeld noch weiter durchgespült werden.

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