• 11. Juni 2018 · 00:23 Uhr

Sebastian Vettel: Zum Ende dachte er an Michael Schumacher

Es war ein eintöniger, aber emotionaler 50. Grand-Prix-Sieg für Vettel - In Gefahr geriet der Triumph auch nicht, als ihn seine Box "nicht mehr Auto fahren" ließ

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettels Triumph beim Kanada-Grand-Prix am Sonntag hätte in seinem Zustandekommen kaum eintöniger sein können. Doch hinter dem scheinbar lässigen Start-Ziel-Sieg des Ferrari-Piloten steckten viel Emotionen. Schließlich war es der erste Erfolg der Scuderia in Montreal seit 2004 - als Vettels Freund und großes Vorbild Michael Schumacher für die Roten auf Platz eins fuhr.

Foto zur News: Sebastian Vettel: Zum Ende dachte er an Michael Schumacher

Sebastian Vettel: Die Triumphfahrt war eintönig, aber trotzdem emotional Zoom Download

Die Bilder von vor 14 Jahren schossen Vettel, der das Rennen damals als Teenager im Fernsehen verfolgt hatte, durch den Kopf. Plötzlich bangte er um seinen Motor, sein Auto und seine Reifen: "Die letzten Runden habe ich gezittert, dass alles hält. Und an Michael gedacht, den letzten Sieg hier", sagt Vettel. Er fühlt sich geehrt und privilegiert, nun in einem Atemzug genannt zu werden.

"Natürlich ist es in gewisser Weise unser Job und unsere Arbeit, aber trotzdem ist es unglaublich in welcher Position man ist - dass man das gleiche Auto fährt", schwärmt Vettel davon, auf Schumachers Spuren zu wandeln. Es sei schade, dass der Rekord-Weltmeister nicht vor Ort sein und den Tag genießen könne. Schließlich gab es in Kanada noch mehr historische Marken zu vermelden.

Vettel glückte sein Triumph 40 Jahre nach dem Heimsieg von Gilles Villeneuve im Ferrari - dem Lieblingsschüler Enzos und dem Namensgeber der Strecke. Er spricht von "etwas ganz besonderem", zumal Sohn Jacques am Mittag Demonstrationsrunden im Auto von 1978 gedreht hatte.

Nicht zuletzt war es auch Vettels 50. Grand-Prix-Sieg in der Formel 1, womit er in der ewigen Bestenliste zum drittplatzierten Alain Prost (51) aufgeschlossen hat. Noch häufiger waren nur Schumacher (91) und Lewis Hamilton (64) erfolgreich. "In diesen Tagen läuft alles so schnell ab", sagt Vettel. "Schade, dass diese Augenblicke nicht langsamer vergehen, aber das macht sie so besonders."

Fast melancholisch stimmt Vettel auch die Tatsache, dass er für eine Mythosmarke fährt, die für Motorsport steht wie kein zweiter Autohersteller: "Es ist toll zu zeigen, dass Ferrari noch am Leben ist und Rennen gewinnt. Ich bin wahnsinnig stolz, Schritt für Schritt Teil dieser Geschichte zu werden", sagt er und vergleicht sein Rennen mit einem Kinofilm - einem Streifen mit Happy End.

Allerdings fehlte es dem Blockbuster an Spannungselementen: Vettel startete souverän und riss sofort eine Lücke, die nur das Safety-Car eingedampfte. Als es wieder losging, brauste er Valtteri Bottas im Mercedes abermals davon und kontrollierte das Rennen von der Spitze aus. "Es gab keinen Moment, in dem ich hätte Angst haben müssen", findet er. Vettel sparte zudem über die komplette Distanz Sprit, was es ihm erlaubt hätte, eine mögliche Attacke der Konkurrenz sofort zu kontern.

Nur als er sich gegen Ende seines ersten Stints verbremste und sich einen leichten Bremsplatten einfuhr, stiegen Vettels Zeiten. Er wurde vorsichtig, aber nie zu konservativ. Nach dem Reifenwechsel wurde er von der Box angewiesen, Einstellungen am Lenkrad vorzunehmen, um ein Problem im Hintergrund zu lösen. "Irgendwann hätte ich fast gesagt: 'Wann darf ich wieder Auto fahren?'", ulkt Vettel. "Ich habe nur noch runtergeschaut und Sachen verändert - und dann wieder zurückgestellt."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Neue Regeln, neue Boliden: So sehen die Formel-1-Autos ab 2026 aus
Neue Regeln, neue Boliden: So sehen die Formel-1-Autos ab 2026 aus
Foto zur News: Die erstaunlichen Parallelen zwischen Hamilton 2008 und Norris 2025
Die erstaunlichen Parallelen zwischen Hamilton 2008 und Norris 2025

Foto zur News: FIA-Gala 2025 in Taschkent
FIA-Gala 2025 in Taschkent

Foto zur News: Tränen statt Titel: Acht abgestürzte Formel-1-Großmächte
Tränen statt Titel: Acht abgestürzte Formel-1-Großmächte

Foto zur News: WM-Führende, die aber nie eine Formel-1-WM gewonnen haben
WM-Führende, die aber nie eine Formel-1-WM gewonnen haben
Folge Formel1.de
AnzeigeFormel-1 Tickets Niederlande Grand Prix 2026 kaufen
Videos
Foto zur News: Hätte Red Bull in Abu Dhabi noch ein zweites Mal stoppen müssen?
Hätte Red Bull in Abu Dhabi noch ein zweites Mal stoppen müssen?
Foto zur News: Ralf Schumacher EXKLUSIV: Wem er die Weltmeisterschaft gönnen würde! I F1 2025
Ralf Schumacher EXKLUSIV: Wem er die Weltmeisterschaft gönnen würde! I F1 2025

Foto zur News: McLarens Blamage: Angsthasen gewinnen keine WM-Titel!
McLarens Blamage: Angsthasen gewinnen keine WM-Titel!

Foto zur News: WM-Kampf: So gut stehen Max Verstappens Chancen jetzt!
WM-Kampf: So gut stehen Max Verstappens Chancen jetzt!
Formel-1-Quiz

Auf welcher Strecke erzielte Eddie Cheever am 15.03.1981 seinen ersten WM-Punkt?

 
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Formel1.de auf YouTube