• 25. März 2018 · 09:31 Uhr

Strafe für Haas nach Boxenstopp-Drama: "Bricht dir das Herz"

Der mysteriöse Haas-Doppelausfall nach den Boxenstopps war das Drama des Saisonstarts: Wieso die Panne das Team aus dem Nichts traf und wie die FIA reagiert

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Drama beim Haas-Rennstall: So toll hat sich das Ferrari-Kundenteam beim Saisonauftakt in Melbourne präsentiert - und dann rollen innerhalb von nur drei Runden bei den Boxenstopps beide Kugeln auf Zero. Zuerst traf es in Runde 22 den viertplatzierten Kevin Magnussen, der seinen Boliden nur wenige hundert Meter nach dem Stopp abstellen musste, während der für das linke Hinterrad zuständige Mechaniker in der Box frustriert die Tür hinter sich zuschlug. "Aufhängungsproblem", meldete der Däne. Und ist am Boden zerstört: "So ein Ende bricht dir das Herz."

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Melbourne-Drama: Grosjean fährt mit nicht angeschraubtem Vorderrad aus der Box Zoom Download

Zwei Runden später passiert beim davor fünftplatzierten Romain Grosjean das gleiche Fiasko: Er strandete nach seinem Stopp bereits nach den ersten zwei Kurven und schlug die Hände über dem Helm zusammen. Durch den Zwischenfall löste er eine Virtual-Safety-Car-Phase aus, die ausgerechnet Sebastian Vettel vom Partnerteam Ferrari den Sieg servierte.

Doch was ist passiert? Bei beiden Boliden waren die Räder nicht ordentlich angeschraubt, bei Magnussen das linke Hinterrad und bei Grosjean das linke Vorderrad. "Wir müssen herausfinden, ob es an den Schlagschraubern lag oder ob es bei den Mechanikern ein Problem gab", ist auch Grosjean noch ratlos. "Wir hatten bei den Wintertests überhaupt keine Probleme, daher ist es etwas seltsam." Vor allem die Crew war nach dem Super-GAU am Boden zerstört: Ein Mechaniker hatte selbst nach dem Rennen immer noch den Helm auf, um sein Gesicht zu verstecken.

Geldstrafe für Haas: Warum man glimpflich davonkommt

Zu allem Überdruss setzt es jetzt auch noch Strafen: Pro Fahrer muss das Team 5.000 Euro an die FIA bezahlen, weil man die Autos in unsicherem Zustand zurück auf die Strecke schickte. Somit kommt Haas glimpflich davon: Hätten Magnussen und Grosjean versucht, das Auto zurück an die Box zu bringen, um das Rad ordentlich anzuschrauben, hätte man wegen des Sicherheitsrisikos mit deutlich härteren Bandagen rechnen müssen. Doch der Kommandostand reagierte rasch: "Stop the Car! Stop the Car immediately!", wurde Magnussen per Funk mitgeteilt, als dem Team bewusst wurde, was geschehen war.

Grosjean war bei seinem Stopp übrigens bereits vorgewarnt, wie er gegenüber dem 'ORF' klarstellt: "Ich wusste, dass Kevin ein Problem beim Boxenstopp hatte. Er spürte Vibrationen nach dem Boxenstopp in Kurve 1, daher hat er das Auto abgestellt." Haas hätte in Melbourne satte 22 WM-Punkte holen können, die man für die Plätze vier und fünf erhalten hätte. Wie bitter das für den Achtplatzierten in der Konstrukteurs-WM 2017 ist, zeigt ein Blick auf die damalige Gesamtwertung: 2017 In 20 Rennen insgesamt 47 Zähler.

"Das war das beste Rennen, das wir bisher hatten", trauert Grosjean, der den VF-18 für einen der besten Boliden seiner Karriere hält, den verlorenen Punkten nach. "Wenn man aber das Rennen nicht beendet, dann ist es schwierig." Laut eigenen Angaben hätte er sogar mit der Spitze mithalten können, "wenn ich am Anfang vor Kevin gelegen wäre. Aber jetzt sind natürlich alle niedergeschlagen."

Teamchef lässt Presserunde platzen

Allen voran Teamchef Günther Steiner, der seine Presserunde nach dem Rennen platzen ließ und rasch den Albert Park verließ. "Das ist sehr enttäuschend", lässt der Südtiroler mittels Pressemitteilung verkünden. "Bei uns sind beide Stopps fehlgeschlagen, und die Räder waren nicht korrekt angeschraubt, also mussten wir die Autos stoppen."

"Es ist fast unglaublich, dass das in einem einzigen Rennen und bei beiden Autos passiert, als wir auf den Plätzen vier und fünf lagen. Jetzt müssen wir uns wieder aufrichten, gut vorbereitet nach Bahrain reisen und unsere Stopps in Ordnung bringen."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat Mitleid mit seinem Kollegen: "Abgesehen davon, dass Günther ein verrückter Kerl ist, tun mir diese Mannschaft wirklich leid. Das Auto war heute wirklich schnell, und dann habe ich nur gesehen, dass sie links vorne und hinten ein Problem mit dem Schlagschrauber hatten. Da will man mit dem Kopf gegen eine Wand donnern."

Für die Haas-Piloten gibt es nur eine Möglichkeit, sich mit dem Schicksal zu versöhnen: "Wir haben heute viele Punkte verloren, aber wenn wir diese Performance noch öfter wiederholen können, dann werden wir dieses Rennen sehr schnell vergessen." Auch Teamkollege Magnussen gibt sich kämpferisch: "Wir werden das in den Griff bekommen und zurückschlagen."

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