• 30. September 2017 · 15:09 Uhr

Q1-Drama um Sebastian Vettel: Hoffnung bestand bis zuletzt

Lange sah es so aus, als könnte Sebastian Vettel doch noch an Q1 von Sepang teilnehmen, doch als das Auto angelassen wurde, war die Hoffnung endgültig dahin

(Motorsport-Total.com) - Die Fans von Ferrari hatten die Hoffnung, dass Sebastian Vettel kurz vor Ende von Q1 noch einmal herausfahren würde, um eine gezeitete Runde zu absolvieren. Alles war vorbereitet: Vettel saß im Auto, die Reifen waren draufgeschnallt, die Motorabdeckung auf dem Auto. Doch die Uhr tickte gnadenlos. Und sie tickte zu lange. Bald wurde klar, dass es Vettel nicht mehr rechtzeitig über die Linie schaffen würde. Das Aus in Q1 war besiegelt.

Foto zur News: Q1-Drama um Sebastian Vettel: Hoffnung bestand bis zuletzt

Als Sebastian Vettel am Ende von Q1 aus dem Auto stieg, war die Messe gelesen Zoom Download

Kurz zuvor hatte der viermalige Weltmeister Probleme mit dem Ladedruck gemeldet. "Auf der fliegenden Runde verlor ich in Kurve 5 plötzlich Leistung", schildert der Heppenheimer. "Ich hatte Glück, dass ich zurückfahren konnte und wir einen Blick darauf werfen konnten, doch leider konnten wir das Problem nicht beheben."

Die Hoffnung auf einen Versuch in Q1 bestand aber bis zuletzt. Ferrari bereitete alles vor, damit Vettel rechtzeitig würde aus der Box fahren können. Zuvor hatte man versucht, das Problem ausfindig zu machen, doch finden konnte man auch ohne Motorenabdeckung nichts. "Also haben wir das Auto angemacht und geschaut, ob wir noch einmal fahren können", so Vettel. Doch Fehlanzeige: "Sobald das Auto an ist, hat man die Telemetrie und die Daten, und sie konnten sehen, dass das gleiche Problem noch da ist."

Dank für die Mechaniker

Daher hatte es für den Deutschen keinen Sinn, noch einen Versuch zu unternehmen. Enttäuscht kletterte der WM-Zweite aus seinem Fahrzeug. Doch anstatt seine Handschuhe in die Ecke zu pfeffern und sich wütend zu verziehen, bedankte er sich noch einmal bei seinen Mechanikern. Diese hatten nämlich mit Fleiß und Schweiß dafür gesorgt, dass Vettel im Qualifying überhaupt auf die Bahn gehen konnte.

Denn Ferrari hatte im dritten Training ein elektrisches Problem am Motor gefunden und diesen innerhalb von zwei Stunden ausgetauscht. "Die Jungs haben phänomenale Arbeit geleistet, das Auto zu reparieren und den Motor innerhalb von zwei Stunden zu tauschen", lobt Vettel seine Crew. "Wir dachten, dass wir spät rausfahren würden, aber wir konnten rechtzeitig rausfahren."

Daher gab er seinen Mechanikern nach dem Qualifying auch die Hand. "Das ist sehr wichtig", findet der Deutsche. "Sie haben wie verrückt gearbeitet und waren voller Schweiß. Das war eine unglaubliche Leistung, und in dieser Situation hat keiner einen Fehler gemacht. Niemand wollte etwas falsch machen."

Nimmt Ferrari weitere Strafen in Kauf?

Zunächst kamen Gerüchte auf, Ferrari habe den Motor als Vorsichtsmaßnahme gewechselt, doch wie das Team andeutet, hätte man das erste Problem vor Ort nicht beheben können, weswegen es im Endeffekt wohl kein Fehler von Ferrari war, den Tausch zu vollziehen. Der neue Antrieb sollte eigentlich erst am kommenden Wochenende in Japan zum Einsatz kommen und beinhaltet den vierten Verbrennungsmotor und die vierte MGU-H, ansonsten aber ältere Teile.

Womöglich entschließt sich Ferrari nun aber dazu, noch mehr Teile auszutauschen, weil man ohnehin ganz hinten steht. "Wir schauen uns das an. Es könnte Sinn ergeben", sagt Vettel über Extrastrafen. Doch das Wochenende ist für ihn noch nicht gelaufen: "Ich erwarte, dass wir zurückkommen werden. Wir haben ein schnelles Auto", betont er. "Ich habe keine Erwartung in Sachen Zahlen, aber alles kann passieren."

Dass Vettel gute Aufholjagden zeigen kann, hat er schon mehrfach bewiesen: Im Vorjahr startete er in Singapur von Rang 22, konnte sich im Rennen aber noch auf Rang fünf vorarbeiten - und das auf einer überholfeindlichen Strecke. Unvergessen ist auch seine Fahrt in Abu Dhabi 2012, als er im WM-Kampf gegen Fernando Alonso einen Rückschlag erlitt und von 24 aus ins Rennen ging - er schaffte es noch auf das Podium und holte sich am Ende den Titel.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Warum Kimi Antonelli für Toto Wolff zum Problem werden könnte I F1 2025
Warum Kimi Antonelli für Toto Wolff zum Problem werden könnte I F1 2025

Toto Wolff war bislang bekannt als der mit dem goldenen Händchen, wenn es um...

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring gestartet sind
Formel-1-Fahrer, die beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring gestartet sind
Foto zur News: Max Verstappen bei seinem NLS-Gastspiel
Max Verstappen bei seinem NLS-Gastspiel

Foto zur News: Barrichello, Montoya und Co.: Diese Fahrersöhne wollen in die Formel 1
Barrichello, Montoya und Co.: Diese Fahrersöhne wollen in die Formel 1

Foto zur News: Honda-Meilensteine in der Formel 1
Honda-Meilensteine in der Formel 1

Foto zur News: Formel-1-Testfahrten von Pirelli in Monza 2025
Formel-1-Testfahrten von Pirelli in Monza 2025
AnzeigeFormel-1 Tickets Österreich 2026 kaufen
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Warum Kimi Antonelli für Toto Wolff zum Problem werden könnte I F1 2025
Warum Kimi Antonelli für Toto Wolff zum Problem werden könnte I F1 2025
Foto zur News: Nordschleifen-Debüt: Hat Max Verstappen seinen "Führerschein" bekommen?
Nordschleifen-Debüt: Hat Max Verstappen seinen "Führerschein" bekommen?

Foto zur News: Max in der "Grünen Hölle": Kann der F1-Champion auch dort gewinnen?
Max in der "Grünen Hölle": Kann der F1-Champion auch dort gewinnen?

Foto zur News: Schumis Tränen in Monza 2000: Was Bruder Ralf heute darüber denkt
Schumis Tränen in Monza 2000: Was Bruder Ralf heute darüber denkt
 
Formel1.de auf YouTube