• 29. Juli 2017 · 21:23 Uhr

Ferrari gegen Mercedes: Einfaches Ding oder echter Kampf?

Dersieg in Budapest dürfte vermutlich nur über Ferrari und Mercedes gehen: Während sich Vettel angriffslustig zeigt, spricht Wolff von Schadensbegrenzung

(Motorsport-Total.com) - Ferrari, Mercedes - oder doch Red Bull? Der Kampf um den Sieg beim Großen Preis von Ungarn könnte zu einem Dreikampf zwischen den Topteams werden. Die schlechtesten Karten dürfte Red Bull haben, die ihren Vorteil vom Freitag nicht mit in das Qualifying retten konnten und nur von Rang fünf und sechs kommen. Zwischen Ferrari und Mercedes könnte jedoch ein heißer Kampf auf dem glühenden Asphalt entbrennen.

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"Ich weiß nicht, was sie heute hatten, aber ich denke, dass sie im Rennen wieder dabei sind", sagt Sebastian Vettel, der sich von der roten ersten Startreihe nicht in Sicherheit wiegen lässt, über die Konkurrenten von Mercedes. "Es war bis jetzt das ganze Wochenende sehr eng, gerade im Renntrimm."

Außerdem dürfte sich Vettel noch an das Rennen von Sotschi erinnern. Auch da belegte man die erste Startreihe und wurde schon am Start von Valtteri Bottas geschnappt, der aus der zweiten Reihe nach vorne preschte und den Sieg bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand gab. Auch in Ungarn droht beim Ausgehen der Ampel die größte Gefahr. Der Weg bis in die erste Kurve ist weit und Ferrari somit angreifbar.

Mercedes sieht Chance am Start

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat sich auch schon die richtige Taktik zurechtgelegt: "Guter Start. Links. Rechts. Windschatten. Auf der Innenbahn überholen. Ganz einfach", lacht er. "Wir haben das vor Sotschi besprochen, und Valtteri hat genau das gemacht." Mercedes weiß, dass es in den Kurven 1 und 2 jeweils eine gute Möglichkeit gibt - ist man dort nicht vorne, ist das Rennen aber fast schon gelaufen.


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Zum einen weil es kaum Überholmöglichkeiten auf dem Hungaroring gibt, zum anderen weil sich Mercedes gegenüber Ferrari in der schlechteren Position wähnt. Die Scuderia konnte ihre Pace von Freitag auf Samstag deutlich steigern, während die Silberpfeile ein paar Balanceprobleme bekamen, die sie erst beheben mussten. Daher unkte selbst Lewis Hamilton schon, dass Ferrari morgen vermutlich "leichtes Spiel" haben würde, und selbst Wolff ist skeptisch: "Von der reinen Performance geht es morgen um Schadensbegrenzung", sagt er.

Mercedes hatte bereits erwartet, dass es für sie in Budapest schwierig werden würde. Langsame Micky-Maus-Kurse wie Monaco oder Ungarn liegen den Silberpfeilen nicht - sie wollen Power-Strecken mit langen Geraden. Doch ganz so schnell wirft Wolff die Flinte nicht ins Korn: "Es ist immer noch Motorsport, und viele Dinge können im Rennen passieren", betont er. Das musste auch Mercedes an Ort und Stelle schon erfahren, als man sich nicht dort wiederfand, wo man eigentlich sein wollte - wie 2014.

Wer hat den Reifenvorteil?

Bei Ferrari hofft man jedoch, dass keine dieser Unwägbarkeiten eintritt. Die Roten wollen natürlich ein sauberes Rennen, um ihre gute Ausgangsposition ins Ziel zu schaffen - so wie in Monaco. "Die Chancen könnten nicht besser sein", weiß Vettel, "aber das Rennen morgen ist lang." 70 Runden wollen überstanden werden - und das auf einem Kurs, der keine Zeit zum Ausruhen lässt. Weder dem Fahrer, noch den Reifen.

Die werden bei wahrscheinlich heißen Temperaturen enorm hart rangenommen. Normalerweise war Reifenmanagement immer ein Vorteil von Ferrari, doch Mercedes hat in diesem Bereich aufgeholt - und in Silverstone bekam Ferrari zuletzt Probleme mit den Pneus. Wie es morgen sein wird, ist die große Frage, denn große Longrun-Erkenntnisse gab es durch den von Roten Flaggen verhagelten Freitag kaum. "Niemand konnte tun, was er tun wollte", sagt Vettel. "Wir werden sehen, wie es wird."


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Bei Mercedes ist man zuversichtlich, dass die ganz großen Reifenprobleme mittlerweile abgehakt sind, doch morgen wird laut Bottas zum großen Test dafür. "Die größte Herausforderung wird sein, länger als die anderen zu überleben und in besserer Form zu sein", nickt auch Vettel, der sich einen Plan zurechtgelegt hat: "Angreifen. Wenn man als Erster losfährt, will man natürlich keine Plätze verlieren, das ist klar."

Und während man bei der Konkurrenz etwas Zurückhaltung über die eigenen Chancen übt, glaubt man bei der Scuderia an die eigene Stärke: "Wir haben Grund zur Zuversicht", strahlt Vettel. "Das Auto ist gut, das Auto ist schnell. Die Longruns waren gut. Volle Konzentration auf den Start, und dann wird man sehen ..."

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