• 14. Juli 2017 · 17:27 Uhr

Red Bull "zu langsam": Schnelle Kurven plötzlich ein Problem

Verstappen und Ricciardo waren im Silverstone-Training klar hinter Mercedes und Ferrari, rechnen sich aber Chancen aus - Starker WInd ist Gift für den RB13

(Motorsport-Total.com) - Von wegen "Durchbruch": Nach einer der stärksten Saisonleistungen beim Österreich-Grand-Prix scheint die Red-Bull-Equipe wieder einen größeren Rückstand auf die Spitze des Formel-1-Feldes zu verzeichnen. Das stellte das Freie Training am Freitag in Silverstone unter Beweis. Max Verstappen (5.) und Daniel Ricciardo (6.) büßten auf den Tagesschnellsten Valtteri Bottas (Mercedes) 0,602 respektive 1,090 Sekunden ein. Auf den Longruns sah es für die Österreicher nicht besser aus.

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Max Verstappen will spätestens im Qualifying noch eine Schippe drauflegen Zoom Download

Entsprechend düster war der Gesichtsausdruck bei Motorsport-Berater Helmut Marko: "Wir sind nicht zufrieden", knurrt er. "Wir finden bis jetzt noch nicht die richtige Balance. Vor allen in den Highspeed-Kurven, die man nahezu mit Vollgas fährt, verlieren wir viel Zeit." Also in den Passagen, die immer als Stärken der Red-Bull-Autos galten. In der Konfiguration von Spielberg - das nächste große Update wird erst Ende Juli nach Budapest geliefert - war das Gegenteil der Fall.

Auch Verstappen bläst die Backen auf und bekennt, hinter Mercedes und Ferrari hinterherzuhinken: "Wir sind im Moment etwas zu langsam. Die Balance unseres Autos ist nicht toll." Besonders wundert ihn, dass der Wagen im ersten Training weniger störrisch war als im zweiten. Eine Erklärung dafür gibt es dafür noch nicht. Das Powerdefizit auf Seiten Renaults ist Gewohnheit geworden. Randnotiz: Der 19-Jährige lieferte sich ein kleines Scharmützel mit Felipe Massa (Williams), als sich die beiden nicht über die Vorfahrt einigen konnten.

Ricciardo, der eine stärkere Qualifying-Simulation mit einem Fehler in der Becketts-Kurve wegwarf und deshalb so weit hinter Verstappen lag, glaubt, Ferrari im Zeittraining attackieren zu können: "Ich weiß, dass sich das Auto nicht so gut anfühlt wie es möglich wäre, aber wir haben noch Rundenzeit im Köcher", verspricht der Baku-Sieger und erwähnt schwierige Windverhältnisse.

Obwohl sich die Copse-Kurve mit Vollgas hätte fahren lassen, läge in diesem Abschnitt für Red Bull noch ungenutztes Potenzial, so Ricciardo. Auch er regte sich über einen Konkurrenten auf und schimpfte im Funk über Romain Grosjean (Haas), der ihm keinen Platz machte: "Was zur Hölle macht dieser Junge denn da?!", schallte es über den Äther.

Mit vollem Tank scheint Red Bull in Silverstone ein ernsthaftes Problem zu haben: Zeiten im Bereich von 1:33.85 Minuten (Verstappen) und 1:34.15 Minuten (Ricciardo) brockten dem Team mit Supersoft-Reifen 0,6 respektive 0,9 Sekunden Rückstand auf den Branchenprimus Lewis Hamilton (Mercedes) ein. Hauptproblem: Nach starken Anfangsphasen ihrer Stints mussten der Australier und der Niederländer spätestens ab der zehnten Runde stark Federn lassen und vom Gas gehen..

Ein Abziehbild dessen bot sich auf dem Soft-Pneu, obwohl die Zeiten nicht so stark anstiegen wie auf dem weicheren Gummi. Auch war bei Red Bull mit dem gelb markierten Pirelli der Vorteil größer als bei allen Konkurrenten. Der Haken an der Sache: Ferrari war auf den Longruns schneller als Red Bull, was eine erhoffte Tuchfühlung im Qualifying-Trimm relativierte und für rauchende Köpfe bei den Ingenieure sorgen dürfte. Gut möglich, dass der RB13 am Abend stark umgebaut wird.

Marko hadert mit dem Set-up und den äußeren Bedingungen: "Mit Soft und Supersoft finden wir keine Abstimmung, die für beide Reifen taugt. Der Wind ist sehr stark und wechselt. Da ist unser Auto besonders empfindlich." Dennoch sei das Podium für seine Truppe in Reichweite, sofern sich über Nacht Verbesserungen erzielen lassen: "Ich glaube, dass wir vielleicht mit Ferrari auf Augenhöhe sein können. Mercedes ist fünf Zehntelsekunden schneller als alle anderen", bilanziert Marko.

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