• 29. Juni 2017 · 16:10 Uhr

Formel-1-Talk: "Vettel sind die Sicherungen durchgebrannt"

Zwei Stunden Baku-Analyse zum Nachhören: Experte Christian Klien beleuchtet die Eskalation zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel aus Fahrersicht

(Motorsport-Total.com) - Der Rammstoß von Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Insbesondere ein TV-Replay, das zeigt, wie bei Hamilton nach dem Rausfahren aus Kurve 15 noch einmal das Brems-Insert kurz aufflackert. Das würde nämlich Vettels Theorie stützen, wonach Hamilton ihn absichtlich auflaufen habe lassen.

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Lewis Hamilton und Sebastian Vettel kurz vor ihrer Karambolage in Aserbaidschan Zoom Download

Aber selbst wenn dem so gewesen wäre: "Lewis kann die Geschwindigkeit bestimmen, sobald die Safety-Car-Lichter ausgehen", nimmt der ehemalige Grand-Prix-Pilot Christian Klien Hamilton in Schutz. Klien äußert sich zu dem Thema in der aktuellen Ausgabe des Formel-1-Talks "Starting Grid", die wir gemeinsam mit den Kollegen von meinsportradio.de produzieren. Zum turbulenten Rennen in Baku ausnahmsweise sogar im zweistündigen XXL-Format.

Klien findet, dass ein kurzes Bremsen von Hamilton, wie es die TV-Inserts (übrigens entgegen der FIA-Daten) suggerieren, legitim gewesen wäre: "Sicher, na klar! Er kann die Geschwindigkeit erhöhen, er kann wieder verlangsamen. Das ist überhaupt kein Problem. Was unfair gewesen wäre von Hamilton, wenn er das auf der Gerade bei 200 macht und in die Eisen steigt. Dann wird's gefährlich. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h sehe ich da überhaupt kein Problem."

"Ich sehe hier wirklich aus Fahrersicht keinen Fehler bei Hamilton. Das ist ganz klares Taktikspiel, das jeder macht", analysiert der Österreicher. "Du musst ja als Führender schauen, dass du einen Abstand zwischen dich und den Zweitplatzierten bekommst. Speziell in Baku, mit dieser ewig langen Gerade, wo der Windschatten so wichtig ist, ist das enorm wichtig. Für mich hat Vettel einfach einen Moment nicht aufgepasst."


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Und dann seien ihm "die Sicherungen durchgebrannt", findet Klien - der wie viele Experten die Meinung vertritt, dass eine Disqualifikation des Ferrari-Fahrers angemessener gewesen wäre: "Aus meiner Sicht war hier eine Zehn-Sekunden-Strafe zu milde. Es war schlicht und einfach sehr, sehr unsportlich von ihm." Weshalb sich die FIA den Fall auch noch einmal genauer anschaut und möglicherweise weitere Sanktionen drohen.

Die zweistündige XXL-Ausgabe von "Starting Grid" steht nun zum Abruf bereit. Gehört werden kann das regelmäßige Talkformat entweder in unserem Audioplayer oder auch nach Download auf jedem beliebigen MP3-Audiogerät. Für diejenigen, die sich die Sendung am liebsten offline anhören wollen, zum Beispiel mittels Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Autoradio, gibt's "Starting Grid" auch als kostenloses Podcast-Abo.

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