• 12. Juni 2017 · 02:02 Uhr

Startcrash in Kanada: Sainz bestraft, Grosjean übt heftige Kritik

Carlos Sainz wird für den Startcrash mit Romain Grosjean und Felipe Massa bestraft - Der Haas-Pilot wettert gegen den Spanier - Massa um wertvolle Punkte gebracht

(Motorsport-Total.com) - Für Carlos Sainz und Felipe Massa war das Rennen in Kanada bereits nach zwei Kurven vorbei. Sainz kollidierte mit Romain Grosjean und riss in der Folge den komplett unbeteiligten Massa mit aus dem Rennen. Der Haas-Pilot, der in der Szene mit viel Glück einen Einschlag in die Mauer vermeiden konnte, übt nach dem Rennen heftige Kritik am Spanier. Auch die Rennkommissare sehen die Schuld für den Zwischenfall bei Sainz und brummen ihm für das kommende Rennen in Baku eine Gridstrafe auf.

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Der Toro Rosso von Carlos Sainz wurde bei dem Unfall ordentlich zerlegt Zoom Download

Der Toro-Rosso-Pilot muss in der Startaufstellung in Aserbaidschan drei Plätze nach hinten. Ginge es nach Grosjean, hätte die Strafe wohl sogar noch heftiger ausfallen dürfen. "Ich kam zuerst aufs Gras, schaffte es wieder auf die Strecke, und dann hat er mich noch ein zweites Mal getroffen", wettert der Franzose und erklärt: "Das war sehr gefährlich. Zum Glück ist in Kurve 3 nicht mehr passiert, denn das hätte ziemlich schlimm enden können."

Tatsächlich krachte Sainz nach seinem Abflug mit hoher Geschwindigkeit in Massa, der dabei glücklicherweise - ebenso wie der Spanier - unverletzt blieb. "Ich bin absolut in Ordnung", gibt Sainz Entwarnung. Die Schuld sieht der Toro-Rosso-Pilot übrigens nicht bei sich. Er erklärt: "Ich habe gar nicht gemerkt, dass ein Haas in meinem toten Winkel war. Wir sind kollidiert, und dann war ich nur noch Passagier und krachte in Felipe."

Sainz macht Rückspiegel verantwortlich

"Rückblickend gibt es nichts, was ich hätte anders machen können, denn ich habe Romain auf der rechten Seite nicht im Spiegel gesehen", verteidigt sich Sainz und ergänzt: "Ich habe mir den Unfall noch einmal angesehen. Romain geht zuerst aufs Gras und wir kollidieren erst, als er wieder auf die Strecke zurückkommt. Wie gesagt: Wenn ich ihn gesehen hätte, dann wäre das nicht passiert."

"Aber was soll ich machen, wenn ich ihn nicht sehe?", rechtfertigt er sich und ergänzt, dass der tote Winkel im Spiegel bei den neuen Autos in diesem Jahr generell ein Problem für alle Piloten sei. Die Rennkommissare lassen diese Entschuldigung allerdings nicht durchgehen. In der Begründung für die Strafe heißt es, dass Sainz in dieser Situation "rücksichtslos und möglicherweise gefährlich" gefahren sei.

Der größte Pechvogel bei der ganzen Sache ist eigentlich Felipe Massa, der durch den unverschuldeten Unfall vermutlich um ein gutes Ergebnis gebracht wurde. "Ich bin sehr enttäuscht", erklärt der Williams-Pilot und verrät: "Ich war bei dieser Kollision nur Passagier." Es sei "schade", das Rennen so früh beenden zu müssen, "besonders, wenn das Auto am ganzen Wochenende so gut ist." Er hatte auf "viele Punkte" in Kanada gehofft.

Grosjean rettet einen Punkt

Immerhin ein Zähler wurde es trotz des Zwischenfalls am Ende noch für Grosjean, der das Rennen auf Platz zehn beendete - und damit mehr Glück hatte als sein Teamkollege Kevin Magnussen. Der Däne lag in aussichtsreicher Position, erhielt allerdings eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er Stoffel Vandoorne unter dem Virtuellen Safety-Car (VSC) überholte. Er gab die Position zwar zurück, die Strafe bekam er aber trotzdem.


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"Ich ging aufs Gas, weil ich das Ende des VSC erwartete", berichtet Magnussen und erklärt: "Ich dachte, dass ich ihn eventuell zu früh überholt habe. Ich war mir nicht sicher, aber ich habe ihn vor der nächsten Kurve schon wieder durchgelassen. Normalerweise ist es okay, wenn Du die Position zurückgibst." Der Däne findet die Entscheidung der Rennkommissare daher "unfair".

So muss sich Haas am Ende des Tages mit dem einen Zähler durch Grosjean begnügen. Auch Williams geht letztendlich nicht komplett leer aus, weil Lance Stroll als Neunter seine ersten beiden WM-Punkte sammelte. Lediglich für Toro Rosso gab es in Montreal nichts zu holen, weil neben Sainz auch Teamkollege Daniil Kwjat nicht die Zielflagge sah. Dazu nun auch noch die Strafe gegen den Spanier - ein komplett gebrauchter Tag für die Jungbullen ...

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