• 13. Mai 2017 · 16:49 Uhr

Mercedes schlägt zurück: Hamilton ganz der Alte, Bottas patzt

Die Silberpfeile waren dank Updates im Barcelona-Qualifying wieder eine Macht, allerdings überrascht von Ferraris Stärke - Mangelnde Fahrpraxis beutelte Bottas

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat nicht nur ein feines Händchen am Steuer eines Formel-1-Wagens, sondern auch ein Gespür für die Kräfteverhältnisse in der Königsklasse: Seine Prognose, dass sich der Kampf gegen Ferrari um die Pole-Position zum Spanien-Grand-Prix "innerhalb einer Zehntelsekunde" abspielen würde, war ein Volltreffer. Um 0,051 Sekunden schlug der Brite im Qualifying am Samstag Sebastian Vettel - und dennoch war Mercedes überrascht, wie stark sich die Scuderia präsentierte.

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Lewis Hamilton war nach seinen Problemen in Sotschi wieder ganz der Alte Zoom Download

Schließlich waren es bisher nur die Silberpfeile, die - verglichen mit dem Freien Training - zulegen konnten. Sportchef Toto Wolff staunt, dass Ferrari sich etwas abgeschaut zu haben scheint: "Es kam unerwartet, dass Vettel bei seinem letzten Versuch so aufgetrumpft hat", wundert er sich und glaubt, dass die Roten in der Lage wären, mehr Motorpower abzurufen - etwas, das Mercedes nachgesagt wird, das aber nie bestätigt wurde. "Sie müssen einen geheimen Antriebsmodus haben", so Wolff.

Fakt ist hingegen, dass Mercedes seinen W08 verbessert hat. "Mein Auto fühlte sich großartig an", schwärmt Hamilton von seinem runderneuerten Dienstwagen. Die Probleme vom Russland-Grand-Prix schienen wie weggeblasen. "Wir haben aber nichts geändert", winkt Team-Aufsichtsrat Niki Lauda ab. Der W08 bringt nur erstaunlicherweise wieder Reifen auf Temperatur. "Wenn du mit dem Auto einen Griplevel erzeugst, sodass du immer Grip hast, kannst du schnell fahren", weiß Lauda.

Keine speziellen Veränderungen als Reaktion auf Sotschi-Probleme

Er sieht die Silberpfeile und Hamilton zurück in gewohnter Form: "Die Autos funktionieren normal. Damit kann er seine Zeiten wieder fahren." Statt zu rutschen quetschte der Ex-Champion alles heraus. Dass er bei seinen aggressivsten Versuchen in Q3 teilweise von der Bahn abkam, hätte nichts mit dem Handling zu tun gehabt, betont Hamilton. "Ich habe keinen Fehler gemacht. Es war nur wahnsinnig windig. Manchmal bremst man an der gleichen Stelle, aber das Auto untersteuert raus."

Bottas jedoch unterliefen Schnitzer, die ihn 0,224 Sekunden hinter Hamilton warfen. "Das Hauptproblem bei mir war ein instabiles Heck", erklärt der Finne, für den Barcelona bisher einen Rückfall in die Verhältnisse vor dem Sotschi-Durchbruch bedeutet. "Da war es schwierig, zu meinem Rhythmus zu finden. Es war aber auch nicht eines meiner besten Qualifyings", zeigt sich Bottas bedient.

Elektronikproblem und Wasserleck kosteten Bottas Fahrpraxis

Lauda nimmt ihn in Schutz: "Ich war mir sicher, dass Lewis es packen würde. Aber Bottas haben wir durch das Motorproblem selbst behindert." Denn am Freitagabend musste Mercedes die Sperrstunde brechen und doppelt umbauen. Aufgrund eines Elektronikdefektes sollte am Bottas-Auto der komplette Antriebsstrang getauscht werden. Doch die Techniker entdeckten ein Wasserleck am nagelneuen zweiten Komponentensatz. Also entschied man sich, den eigentlichen Schaden zu beheben und doch auf das in den ersten vier Rennen verwendete Triebwerk zurückzugreifen.

Laut Mercedes gibt es - trotz jüngster Updates, die wohl vor allem die Hybridsysteme betreffen - keinen PS-Unterschied zu dem frischen Antrieb bei Hamilton. Auch alle Verbesserungen der Zuverlässigkeit seien bei Bottas an Bord, heißt es. Trotzdem musste er im dritten Freien Training lange schmoren. "Er ist zu wenig gefahren und hat versucht, alles herauszuholen - und einen Fehler gemacht, als er durch die Schikane gerutscht ist. Trotzdem ein gutes Ergebnis", baut Lauda Bottas auf.

Auch Wolff glaubt, dass Bottas gemessen an seinem Tempo bei Hamilton und Vettel "mit dabei" gewesen wäre und sich nur durch zwei Ausritte in Q3 aus dem Kampf um die Pole-Position katapultiert hätte. Der Rosberg-Nachfolger klingt selbstkritisch und bilanziert zähneknirschend: "Es war sicher nicht eine beste Runde." Hinzu kommt, dass er nach zwei heftigen Verbremsern in Q2 auf Vorderreifen wird starten müssen, die schon Bremsplatte haben. Angesichts des raschen Verschleißes auf dem Circuit de Catalunya könnte das zu einem Problem werden.

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