• 13. April 2017 · 14:09 Uhr

Romain Grosjean: FIA-Strafe in China war "ein Witz"

Haas-Pilot Romain Grosjean versteht noch immer nicht, warum er unter Gelb bestraft wurde - Die Gefahrensituation hat für ihn einen emotionalen Hintergrund

(Motorsport-Total.com) - In der noch jungen Formel-1-Saison 2017 können die Fahrer aufatmen: Die Rennleitung scheint tatsächlich milder mit Strafen umzugehen. Bei Gefahrensituationen zeigt die FIA jedoch keine Nachsicht. Haas-Pilot Romain Grosjean kann über seine Strafe in Schanghai trotzdem nur den Kopf schütteln. Dass er unter gelben Flaggen aufzupassen hat, weiß der Franzose nur zu gut.

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Ungehalten: Romain Grosjean will sich keine Nachlässigkeit vorwerfen lassen Zoom Download

"Ich bin jetzt über 30 Jahre alt, habe über 100 Grands Prix hinter mir, ich trage die Erinnerung an Jules auf meinem Helm - ich weiß was gelbe Flaggen bedeuten und habe verlangsamt", ärgert er sich noch über die Strafversetzung um fünf Plätze beim China-Grand-Prix. "Wir wissen hoffentlich alle, dass das eine ernste Angelegenheit ist. Jules hat uns schmerzlich daran erinnert."

Die Sprache ist von Jules Bianchi, der 2014 im Chaosrennen von Japan unter doppelt geschenkten gelben Flaggen von der Strecke abkam und tragisch verunglückte. Auch, wenn dies damals unter extrem schlechten Bedingungen geschah: Seither wird ganz genau hingeschaut, ob die Piloten in einer Gefahrensituation auch den Regeln konform abbremsen und zu einem Richtungswechsel oder zum Anhalten bereit sind.

"Sie sagten, ich hätte an die Box fahren sollen"

Dass Grosjean die Situation im Griff hatte, als im Schanghai-Qualifying ein Sauber kurz vor Ende von Q1 crashte, wollte er hinterher mit einem Tweet beweisen, in dem seine Telemetriedaten zu sehen waren. Da war an der Entscheidung der Rennleitung aber schon nichts mehr zu rütteln.

"Es hieß, ich hätte ja an die Box fahren können", berichtet Grosjean. "Aber wenn man auf einer Qualifyingrunde ist, hat man zwei Sekunden zwischen der letzten Kurve und der Start-Ziel-Geraden - da kann man nicht plötzlich entscheiden an die Box zu fahren."

"Ich bin nicht wütend, ich fand lediglich, dass es ein Witz war", grummelt der vermeintliche Übeltäter vor dem nächsten Rennen in Bahrain. "Es war schon seltsam. Ich habe die Daten getwittert, weil man sonst nichts tun kann. Man kann gegen die Entscheidung nicht angehen."

Anhalten unmöglich?

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Laut Grosjean haben sich die Stewards seine Version der Geschehnisse angehört, dann ihr Urteil gefällt und dabei Vorwürfe als Beweis genannt, die er noch hätte widerlegen können. Sogar Renndirektor Charlie Whiting habe im Nachhinein eingesehen, dass er richtig gelegen hatte. Ein Einspruch wurde aber nicht akzeptiert.

Der Haas-Pilot fordert nun mehr Konstanz und eine bessere Beurteilung in solchen Situation. Außerdem müsse der Wortlaut der Regeln überdacht werden. Er schimpft: "Soll ich beim nächsten Mal den Boliden anhalten, aussteigen, mich umschauen was los ist und dann weiterfahren? Einen Formel-1-Boliden kann man nicht plötzlich anhalten, ohne selbst zu einer Gefahr zu werden. Man muss in der Lage sein, die Richtung zu ändern und ausweichen zu können. Bei 160 km/h braucht ein Formel-1-Bolide 40 Meter um komplett abzubremsen - da haben wir mit unserer Reaktion bessere Chancen, vor allem auf einer Geraden."

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