• 29. Oktober 2016 · 22:57 Uhr

Startplatz sieben: Wütendem Vettel sind Abstände "scheißegal"

Für Ferrari sprangen beim Qualifying zum Grand Prix von Mexiko unerklärlicherweise nur die Plätze sechs und sieben heraus - Kimi Räikkönen wieder vor Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Dass Ferrari im Qualifying nicht an Mercedes und Red Bull vorbeikommt, ist nach den jüngsten Ergebnissen eigentlich keine Überraschung mehr. Aber Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen waren gut in das Rennwochenende gestartet. Auch im Qualifying sah es lange danach aus, als hätten sie an der Spitze ein Wörtchen mitzureden. Dann folgte jedoch ein Einbruch in Q3 und sogar Nico Hülkenberg konnte sich im Force India vor die beiden roten Boliden schieben. Dass Räikkönen auch noch zum dritten Mal in Folge vor Vettel landete, juckt den viermaligen Weltmeister deshalb auch nicht mehr.

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Ferrari hat sich vom Mexiko-Qualifying mehr erhofft Zoom Download

"Das ist so was von scheißegal wenn wir so weit hinten sind", äußert er sich aufgebracht am 'RTL'-Mikrofon. "Das Auto ist gut. Aber wenn wir die Reifen nicht ins Fenster kriegen, dann lässt es sich nicht so fahren. In Q2 sind wir locker auf Platz drei gefahren, ohne dass die Runde besonders gut war. Aber in Q3 habe ich mit den Reifen einfach keinen Grip gespürt. Die Hundertstelsekunden sind mir da scheißegal. Wir haben ein ähnliches Setup und am Ende hat er es dann vielleicht ein bisschen besser getroffen."

Genau genommen waren es sogar nur fünf Tausendstelsekunden, die Räikkönen Vettel voraushatte. Es ist bereits das fünfte Mal seit der Sommerpause, dass er vor seinem deutschen Kollegen landete. Im Qualifying-Teamduell steht es nun nur noch 10:9 für Vettel. "Das ist nicht so wichtig für mich", sagt auch Räikkönen. "Es wäre vielleicht etwas anderes, wenn wir an der Spitze gegeneinander kämpfen würden. Aber so gibt mir das gar nichts." Mit einer Zeit von 1:19.376 Minuten war aber auch der Finne 0,672 Sekunden langsamer als Lewis Hamiltons Pole-Zeit und hatte 0,046 Sekunden Rückstand auf Hülkenberg.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Mexiko


Aber was war passiert? In Q1 hatten beide noch auf den Plätzen zwei und vier gelegen, Q2 sah zumindest Vettel in der zweiten Startreihe. Und die Freitagstrainings hatte Vettel mit der Gesamtbestzeit noch angeführt. "Wir haben uns schwer getan, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen", so Vettel. "Auf den härteren Reifen waren wir schneller als auf den weicheren. Das war gestern nicht der Fall, aber heute schon."

"Wir haben viel probiert", erklärt er, dass das Problem schon im dritten Training aufgefallen war. "Aber alles, was wir probiert haben, hat nicht funktioniert. Das ist bitter, denn ich denke, das Auto ist viel besser als Platz sechs oder sieben. Ich denke, es gibt Hoffnung fürs Rennen, aber es ist nicht einfach, wenn man von hinten losfährt. Es wäre einfacher, wenn man vorne stehen würde."


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Räikkönen hatte derweil eigentlich noch mehr Problem. Seinen letzten Versuch in Q3 brach er wegen Motorenproblemen sogar ab - geklärt ist das noch nicht. "Mein Auto war heute auf jeden Fall besser und die Rundenzeiten auch", erklärt er. "Q1 war eigentlich noch okay. In Q2 fingen die Probleme an. Der Soft-Reifen war okay, aber ich habe in letzten Kurven einen Fehler gemacht. In Q3 war der erste Versuch schon gut, aber ich hatte das Gefühl, dass ich an einigen Stellen noch mehr hätte rausholen können. Dann hat sich aber etwas seltsam angefühlt. Auf dem letzten Satz Reifen hatten wir Probleme mit der Power und konnten ihn deswegen nicht ausfahren. Ich habe das Gefühl, dass wir viel Rundenzeit haben liegen lassen. Unsere Positionen spiegeln auf jeden Fall nicht wider, zu was wir im Stande gewesen wären."

Die Krux scheint allein an den Reifen zu liegen. Beide Ferrari-Piloten qualifizierten sich in Q2 auf den Soft-Reifen - auf denen sie somit auch starten werden. Räikkönens gescheiterter Versuch auf Supersoft zeigte, dass es der SF16-H an diesem Wochenende nicht so weich mag. "Wir sind sehr, sehr enttäuscht", so Vettel, der einen Fahrfehler im ersten Q3-Versuch einräumt. "Q2 war auf den weichen Reifen ein Spaziergang. Und mit den superweichen Reifen waren wir dann nirgendwo. Mit den Bedingungen dürfte das nichts zu tun haben - die waren besser als gestern. Gestern haben wir auf dem Supersoft noch viel Zeit gutmachen können und heute gar nichts."

"Das Auto ist gut - daran liegt es nicht", so Vettel weiter. "Deswegen bin ich ja so angepisst. Wir sind schneller als die meisten anderen und wir hätten in der zweiten Reihe stehen sollen - vielleicht sogar in der ersten, wenn alles glatt gelaufen wäre. Das macht es uns auch im Rennen nicht leichter. Wir haben sicher die Chance, zurückzuschlagen. Aber wir starten schon einmal mit einem Handicap"

Der Heppenheimer hofft daher auf eine gute Strategie. Schließlich starten außer ihnen in den Top 10 nur Mercedes auf den Soft-Reifen. "Es könnte interessant werden. Eine Runde ist ja etwas ganz anderes als ein paar Runden im Rennen. Das haben wir im Training ausprobiert und es kommt uns entgegen - die Rennpace sollte okay sein."

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