• 09. Juli 2016 · 15:02 Uhr

Formel 1 Silverstone 2016: Cooler Hamilton geht über Grenzen

Lewis Hamilton sichert sich in einem spannenden Qualifying in Silverstone die Pole-Position vor Mercedes-Kollege Nico Rosberg: Tracklimits sorgen für Diskussionen

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wird von der Pole-Position in den Grand Prix von Großbritannien 2016 in Silverstone starten. Der Brite sicherte sich am Samstag in einem spannenden Qualifying die beste Ausgangslage im Duell gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg. In 1:29.287 Minuten stellte Hamilton einen neuen Rekord in Silverstone auf und verwies den aktuellen WM-Leader Rosberg um 0,319 Sekunden auf den zweiten Rang. Die Entscheidung fiel dabei erst in allerletzter Minute.

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Triumphierte in einem spannenden Qualifying in Silverstone: Lewis Hamilton Zoom Download

Rosberg hatte zunächst vorgelegt, doch war sofort im ersten Versuch in Q3 von Hamilton verdrängt worden. Plötzlich fehlte der Brite auf den Zeitenlisten, der Deutsche belegte Rang eins. Was war geschehen? "Meine vorletzte Runde war sehr gut, aber leider wurde sie gestrichen", sagt Hamilton. "Ich berührte den Randstein und wurde dadurch noch weiter herausgezogen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich ganz draußen war, aber das Auto setzte auf und sprang quasi über die Linie."

Denn Rennleitung hatte alle Piloten vor dem Samstag noch einmal eindrücklich darauf hingewiesen, dass man bezüglich der Tracklimits eine "Null-Toleranz-Linie" fahren werden - genau dies setzte man mehrfach um. Für Hamilton kam es somit auf den allerletzten Versuch an. "In der letzten Runde hatte ich eine Menge Druck. Ich saß in der Garage und wusste, dass ich die Jungs nicht enttäuschen darf. Die zweite Runde war dann nicht ganz so gut, aber ich musste vorsichtig sein, weil ich eine Zeit setzen musste. Zum Glück habe ich es geschafft."

Respekt: Rosberg gratuliert Hamilton zu starker Leistung

"Es war nicht der beste Tag für mich. Lewis ist aber auch einfach super gefahren. Von daher ist Platz zwei trotzdem okay für morgen", gibt sich Rosberg fair geschlagen. Allerdings nur für den Samstag - nicht für Sonntag. "Wir haben schon oft in diesem Jahr gesehen, dass ich den Start gewonnen habe. Das war bis jetzt eine Stärke, von daher habe ich ein gutes Gefühl", formuliert er eine Kampfansage. Rosberg muss jedoch noch bangen. Es droht eine Strafe, weil er zwischen zwei Safety-Car-Linien zu langsam war.

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Sebastian Vettel: Fünf Startplätze zurück, vom Teamkollegen geschlagen Zoom Download

"Wenn man das vorher klar gesagt hätte, hätten sich die Fahrer besser daran halten können", sagt 'RTL'-Experte Niki Lauda, der offenbar noch nicht von der klaren Ansage von Rennleiter Charlie Whiting gehört hatte. Allen Fahrern war das harte Durchgreifen als Mahnung im Kopf, als Ausrede darf dies also nicht gelten. Für den Sonntag bahnt sich einmal mehr eine einsame Fahrt der beiden Silberpfeile an. Die Konkurrenz konnte Mercedes keineswegs nahe kommen.

Auf Platz drei konnte sich Max Verstappen (+1,026) recht deutlich gegen seinen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo (+1,331) durchsetzen. Auch dahinter in einer reinen Ferrari Startreihe drei ist der Favorit geputzt worden. Kimi Räikkönen (5./+1,594) war im letzten Versuch schneller als Sebastian Vettel (6./+2,203). "Ich habe bei der ersten Runde einen riesigen Fehler gehabt", erklärt der Heppenheimer. "Im zweiten Anlauf habe ich dann vielleicht in der ersten Kurve schon zu viel gewollt, dann war es auch schon vorbei." Vettel wird wegen einer Getriebestrafe noch um fünf Positionen nach hinten versetzt.

Hülkenberg und Alonso: Schnellste Rundenzeiten gestrichen

Hinter den drei Topteams dürfen am Sonntag für das Rennen Valtteri Bottas (7./Williams) und Carlos Sainz (8./Toro Rosso) starten. Der Spanier profitierte von einem Fehler von Nico Hülkenberg (9./Force India). Dem Deutschen wurde die schnellste Runde in Q3 ebenso wegen Verlassens der Strecke gestrichen wie Fernando Alonso (10./McLaren), der sich ursprünglich sogar für Rang sieben qualifiziert hatte. Sein Teamkollege Jenson Button war der Pechvogel der Frühphase der Qualifikation in Silverstone.

Button schied bereits in Q1 auf Rang 17 aus. "Im ersten Sektor war noch alles okay, aber dann wurde in Kurve acht der Heckflügel locker und das Heck wurde im Lauf der Runde immer instabiler. Das hat viel Anpressdruck gekostet", so der Brite. "Wir wollten es reparieren und noch einmal rausgehen, aber die Zeit hat nicht gereicht." Dennoch kam kurz vor dem Start ins Q2 noch einmal Hektik beim erfahrenen Button auf. Sein Team signalisierte ihm, dass womöglich der Sprung in den zweiten Abschnitt doch noch gelungen war.

Weil Kevin Magnussen (16./Renault) die Streckenbegrenzungen womöglich mit allen vier Rädern verlassen hatte, wäre Button vielleicht noch einen Rang aufgerückt. In aller Eile wurde der Helm wieder aufgesetzt, die Handschuhe angezogen und der Fahrer im Auto festgeschnallt. Vergebens: Direkt nach dem Start von Q2 kam die Meldung, dass die Runde des Dänen korrekt erzielt gefahren war. Button konnte aussteigen. "Ich hoffe jetzt auf Regen", so der Lokalmatador enttäuscht.

Krieg der Sterne: Was passiert am Renntag in Silverstone?

Für den Deutschen Pascal Wehrlein (20./Manor) lief es am Samstag auch nicht nach Wunsch. "Die Enttäuschung ist riesig. Man hat sich mehr erhofft, aber wir hatten schon das ganze Wochenende Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Unser Auto funktioniert geradeaus sehr gut, aber nicht in schnellen Kurven", berichtet der Youngster. "Ich bin auch für das Rennen nicht optimistisch." Wehrlein konnte nur Felipe Nasr (21./Sauber) hinter sich lassen, dessen Teamkollege Marcus Ericsson nach dem Crash am Morgen nicht am Qualifying teilnehmen konnte.

Für den Renntag bietet das Qualifyingergebnis wieder potenziellen Zündstoff. Ein Mercedes-Pilot (Hamilton) war in der Zeitenjagd schon wieder über eine Grenze gegangen, diesmal jedoch nur jene der Strecke. Die Kampfansage von Nico Rosberg lässt vermuten, dass es erneut ein intensives Gerangel um den Rennsieg geben könnte. "Ich werde versuchen, ihm den Sieg noch wegzunehmen", so der gebürtige Wiesbadener. Das wird Hamilton beim Heimspiel mit allen Mitteln versuchen zu verhindern.

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