Williams vor Sotschi: Auf gutem Boden zurück zu alter Klasse?

Warum Williams guter Dinge ist, in Russland den schwachen Saisonstart zu überwinden, und worauf es beim Grand Prix in Sotschi dieses Jahr ankommen wird

von Sven Haidinger · 25.04.2016 19:19

(Motorsport-Total.com) - Kann Williams beim Grand Prix von Russland wieder zu alter Form zurückkehren? Zumindest die Vergangenheit würde dafür sprechen, denn das britische Team schlug sich bei den bisherigen zwei Ausgaben des Rennens in Sotschi stets gut. Bei der Premiere auf der Power-Strecke im Jahr 2014 fuhr Valtteri Bottas als Dritter auf das Podest, 2015 war der Finne erneut auf Kurs zu Platz drei, als ihn Kimi Räikkönen abschoss.

Kann Williams in Russland nun endlich auch 2016 die Zähne zeigen?

"Im Vorjahr ging es nicht so aus, wie ich mir das gewünscht hätte", erinnert sich der Finne. "Normalerweise bin ich dort aber ziemlich schnell, und wir sind auch als Team konkurrenzfähig." Auch Teamkollege Felipe Massa, der im Vorjahr nach einer starken Aufholjagd mit Platz fünf die Ehre des Teams rettete, bestätigt Bottas' Eindruck: "Nach meinem bisherigen Eindruck hoffe ich, dass die Strecke dem diesjährigen Auto liegen sollte." Nachsatz: "Es ist aber noch zu früh, um das mit Sicherheit sagen zu können."

Pat Symonds, der dies als Technikchef am besten einschätzen kann, stimmt in den Tenor ein. "Wir waren dort immer konkurrenzfähig und hoffen daher auf eine Verbesserung, nachdem die ersten drei Rennen nicht so viele Punkte wie gewünscht eingebracht haben."

Hoffnung gibt ein größeres Updatepaket für den FW38. Auch die neue Nase, die in Bahrain und China noch nicht überzeugte, wird wieder im Einsatz sein. Voraussichtlich wird dieses Mal Bottas in den Genuss kommen: Der Finne wäre schon in Schanghai an der Reihe gewesen, doch dann bescädigte Massa das Teil nach einem Abflug im ersten Freien Training.

Der Erfolg des Teams wird auch davon abhängen, wie man die weichste Mischung, den Supersoft-Pneu, auf Temperatur bringen wird. "Der Asphalt ist sehr glatt", erklärt Bottas. "Im Qualifying ist es daher nicht einfach, die Reifen rechtzeitig für die schnelle Runde schnell genug zum arbeiten zu bringen. Das war in den vergangenen Jahren eine Herausforderung, aber hoffentlich haben wir das in den Griff bekommen."

Technikchef Symonds schiebt die Schuld für dieses Problem vor allem auf die Kurven 13 bis 18, die für die Supersoft-Pneus eine Herausforderung sind. Und auch die Tatsache, dass man dieses Jahr nicht nur die Mischungen Soft und Medium zur Verfügung hat, macht den Strategiepoker schwieriger: "Im Vorjahr war klar, dass es sich um ein Einstopprennen handelt, aber durch den Supersoft-Reifen, auf dem einige wegen ihrer Qualifying-Position starten werden müssen, ist diese Strategie vielleicht nicht mehr der optimale Weg."