Sauber-Pilot Felipe Nasr: "Das Auto ist schrecklich zu fahren"

Auch beim Großen Preis von Bahrain 2016 fährt Sauber weiter hinterher - Marcus Ericsson und Felipe Nasr betreiben Schadensbegrenzung

von Juliane Ziegengeist · 04.04.2016 00:31

(Motorsport-Total.com) - Dass der Sauber-Rennstall auch im zweiten Saisonrennen der Formel 1 2016 längst nicht dort ist, wo er sein will, liegt auf der Hand. Doch während sich Monisha Kaltenborn in der Schweiz um die Finanzprobleme des angeschlagenen Teams kümmert, bemühten sich Marcus Ericsson und Felipe Nasr beim Großen Preis von Bahrain zumindest um Schadensbegrenzung. Nach einem enttäuschenden Qualifying schafften es der Schwede und der Brasilianer immerhin auf Rang 12 und 14.

Sauber schrammte auch beim Großen Preis von Bahrain an den Punkten vorbei

"Während der ersten Runde konnte ich nicht die gewünschte Motorleistung abrufen, verlor so einige Positionen, und steckte hinter Konkurrenten fest. Als ich dann an ihnen vorbei war, hatte ich ein relativ gutes Rennen", erklärt Ericsson, der in Melbourne noch wegen einer defekten Antriebswelle hatte aufgeben müssen. Er war auf Soft-Reifen von Rang 17 ins Rennen gegangen und fuhr mit seiner Zweistoppstrategie (Soft und Medium) zwischenzeitlich sogar um WM-Punkte. Dafür sollte es letztlich aber doch nicht ganz reichen.

"Leider musste ich nach meinem letzten Boxenstopp, als es um P10 und einen WM-Punkt ging, auf den Benzinverbrauch achten. Daher war es wirklich schwierig, meine Position zu verteidigen", sagt Ericsson. In der finalen Phase des Rennens musste er sich vor allem gegen Pascal Wehrlein (Manor) behaupten, der von hinten ordentlich drückte. Der Formel-1-Rookie hatte sich zwischen Ericsson und Teamkollege Nasr geschoben. Dieser wiederum beklagte sich über Funk: "Das Auto ist schrecklich zu fahren."

Fotostrecke: GP Bahrain, Highlights 2016

Mit Platz 14 holte er aus seiner Startposition unter den gegebenen Umständen aber noch das Beste heraus: "Wenn man aus der hintersten Startreihe ins Rennen geht, ist es positiv, wenn man einige Positionen gutmachen kann. Ich gab mein Bestes, dieses Resultat allerdings war das Maximum, dass wir heute erreichen konnten, weil ich erneut mit dem Auto zu kämpfen hatte", so Nasr. Anders als sein Teamkollege wechselte er zehn Runden vor Schluss auf die Supersofts, konnte daraus aber keinen wirklichen Vorteil ziehen.

Auch aus den Ausfällen gegnerischer Teams wie McLaren, Toro Rosso und Haas konnten Nasr und Ericsson keinen Profit schlagen. Einzig Force India ließen sie geschlossen hinter sich. Besonders bitter für Sauber: Formel-1-Neuling Haas schaffte es erneut deutlich in die Punkte, steigerte sich im Vergleich zu Melbourne sogar noch um einen Platz auf fünf - und das mit dem gleichen Kundenmotor (Ferrari 059/5). Von einem solchen Durchmarsch kann Sauber derzeit nur träumen.

"Jetzt müssen wir mit Hochdruck daran arbeiten, um unser Auto noch wettbewerbsfähiger machen zu können", analysiert Ericsson deshalb richtig. Doch angesichts der finanziellen Schwierigkeiten, in denen Sauber steckt, wissen auch die Piloten, dass Updates für den C35 wohl auf sich warten lassen werden. Bis dahin droht der viertälteste Rennstall der Formel 1, weiter hinterherzufahren. Doch immerhin gibt Ericsson zu: "Dieses Rennen machte Spaß, weil es so viele Positionskämpfe gegeben hat."