• 03. April 2016 · 21:39 Uhr

Lewis Hamilton: Unterboden-Schaden kostete eine Sekunde

So überlegen ist Mercedes wirklich: Trotz gravierendem Unterboden-Schaden konnte Lewis Hamilton in Bahrain beinahe Kimi Räikkönen herausfordern

(Motorsport-Total.com) - Dass Lewis Hamilton beim Grand Prix von Bahrain überhaupt noch Dritter wurde, ist ein Zeichen für die drückende Überlegenheit des Mercedes-Teams in der Formel-1-Saison 2016. Denn während Nico Rosberg als souverän Führender nie ans Limit gehen musste, um das Rennen zu gewinnen, konnte Hamilton trotz eines beschädigten Fahrzeugs beinahe noch den Ferrari von Kimi Räikkönen herausfordern.

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Lewis Hamiltons Kollision mit Valtteri Bottas in der ersten Kurve Zoom Download

Bei der Kollision mit Valtteri Bottas in der ersten Kurve wurde durch das Einhaken mit dem Williams nicht nur eine Frontflügel-Endplatte beschädigt, sondern vor allem der Unterboden. "Es waren zwar auch Teile der Endplatte weg, aber der Schaden war eher an der Kante des Unterbodens", bestätigt Mercedes-Sportchef Toto Wolff.

Daher habe man sich bewusst dagegen entschieden, beim ersten Boxenstopp den Flügel zu wechseln, was mehrere Sekunden Standzeit gekostet hätte: "Wir dachten darüber nach, entschieden uns aber letztlich dagegen, da der Schaden am Flügel nicht so groß war, dass er den Zeitverlust an der Box gerechtfertigt hätte", erklärt Technikchef Paddy Lowe.

Rückstand auf Räikkönen schrumpfte

Während Rosberg an der Spitze einsam seine Kreise zog, betrug Hamiltons Rückstand auf den zweitplatzierten Räikkönen in der 17. Runde 9,0 Sekunden. In Runde 32 war dieser schon auf 3,2 Sekunden geschrumpft. Plötzlich sah es so aus, als würde Mercedes den nächsten Doppelsieg feiern. Aber als Räikkönen in der 36. Runde an die Box kam, hatte er wieder 5,3 Sekunden Vorsprung.


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"Nachdem Lewis sich wieder bis hinter Kimi zurückgearbeitet hatte, entschieden wir uns dazu, etwas anderes zu probieren, um ihn mit den Medium-Reifen auf einer Zweistoppstrategie nach vorne zu bringen. Das sah zunächst vielversprechend aus", sagt Lowe. "Er machte Zeit auf Kimi gut, obwohl er nach dem ersten Stopp auf der langsameren Reifenmischung fuhr."

Strategie-Poker ging nicht auf

"Bald wurde jedoch ersichtlich, dass der Medium-Reifen genauso stark abbaute wie die weiche Mischung. Damit verlor diese Strategie relativ rasch an Wirkung. Aus diesem Grund wechselten wir auf eine Dreistoppstrategie zurück", erklärt der Brite. Doch Ferrari reagierte auf Hamiltons vorgezogenen Boxenstopp, wechselte eine Runde später ebenfalls auf Supersoft - was Mercedes nebenbei bemerkt dazu zwang, Rosberg früher als geplant reinzuholen.

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Der beschädigte Unterboden kostete Lewis Hamilton eine Sekunde pro Runde Zoom Download

Beim dritten und letzten Boxenstopp wartete Mercedes dann nach Räikkönens Reifenwechsel vier Runden zu, ehe Hamilton reingeholt wurde. In diesen vier Runden wuchs der Rückstand von 5,3 auf 17,2 Sekunden an. Logischer gewesen wäre unter normalen Umständen, Hamilton vor Räikkönen reinzuholen und mit weichen Reifen volles Risiko zu gehen. Aber das ließ der Unterboden nicht mehr zu.

"Lewis fehlte fast eine Sekunde pro Runde durch fehlenden Anpressdruck", rechnet Wolff vor. "Wir waren daher einfach zu langsam und es war einfach nicht möglich, mit dem gleichen Reifen zu Kimi aufzuschließen. Länger draußen zu bleiben, hätte uns wenigstens im Falle eines Safety-Cars in eine gute Position gebracht. So hätten wir Zweiter werden können, und das haben wir probiert."

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