• 26. Oktober 2015 · 01:37 Uhr

Wie zu Rallye-Zeiten: Räikkönen ringt Werbebande nieder

Der Finne sorgte erneut für die kurioseste Szene des Tages: Nach Abflug legte sich Räikkönen in Austin erst mit Max Verstappen und dann mit einer Werbebande an

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen ist und bleibt der Mann für die lustigen Momente in einem Rennen. Ob berühmte Funksprüche oder einzigartige Aktionen: Der Finne weiß in der Formel 1 zu unterhalten. Auch beim US-Grand-Prix in Austin am Sonntag sorgte der Ferrari-Pilot (unfreiwillig) für einen Lacher, als er sich in Runde 20 auf feuchter Strecke in das Kiesbett verabschiedete und im Stile eines im Sumpf steckengebliebenen Schwertransports kämpfte, um von einer Werbebande wegzukommen, die er touchiert hatte.

Mit Lenkradbewegungen nach links und rechts versuchte Räikkönen, sich von der mit den Logos eines Luxusuhren-Herstellers beklebten Reifenstapeln freizuschaufeln, die sich mit seinem SF15-T verkeilt hatten. Erst nach einiger Mühe gelang es ihm schließlich und er fuhr unter tosendem Beifall wieder auf die Strecke. Mit havariertem Frontflügel schleppte er sich anschließend in die Box, doch seine weitere Fahrt dauerte nur sieben Runden, bevor er mit erhöhter Bremstemperatur aufgeben musste.

Räikkönen räumt ein, dass ein Fehler zum Abflug ins Kiesbett und der kuriosen Szene führte, obwohl er sich im Ferrari auf feuchter Fahrbahn wohlfühlte: "Es war meine Schuld. Ich bin rausgerutscht und habe nicht gesehen, dass dort eine Pfütze stand. Dann habe ich das Heck verloren und habe noch versucht, dass Auto umzudrehen, weil es besser gewesen wäre, die Mauer seitlich zu treffen. Aber dann bin ich in der Werbebande steckengeblieben und habe versucht, mit dem Lenkrad rauszukommen", schildert er. "Danach waren aber ein Vorder- und ein Hinterreifen kaputt."

Teamchef erkennt im Kuriosum Symbol für Ferraris Kampfgeist

Maurizio Arrivabene weiß der Wrestling-Einlage mit der Werbebande Positives abzugewinnen und wundert sich darüber, dass Journalisten ihn mit der Sache in negativem Kontext konfrontieren: "Für mich waren das keine schlechten Neuigkeiten. Mir hat es gefallen, dass er so hart gekämpft, um da rauszukommen. Genau so sieht in diesem Jahr rundherum die Moral des Teams aus."

Mit ungewöhnlichen Ausflügen in die Botanik kennt sich der "Iceman" aus: Unvergessen ist sein Ausritt in Sao Paulo 2012, als er sich noch in Lotus-Diensten über einen Schleichweg wieder auf der Strecke einfinden wollte, jedoch auf ein versperrtes Tor traf. Räikkönen musste ein geschicktes Wendemanöver zeigen und den ganzen Weg zurückfahren, um durch eine Lücke im Zaun wieder zum Kiesbett zu gelangen, wo er zuvor gelandet war.

Scharmützel mit Verstappen: Räikkönen will sich nicht beschweren

Auch abseits des Vorfalls sorgte Räikkönen wieder für kuriose Gespräche am Funk. Zunächst beschwerte er sich lautstark über sein DRS, bevor er schließlich über Max Verstappen ablederte, weil ihm der Toro-Rosso-Youngster zu hart verteidigte und es zu einer leichten Berührung kam. "Wenn das legal ist, was er macht, mache ich es beim nächsten Mal auch", kündigte der Ex-Weltmeister seinem Renningenieur an. Gelegenheit dazu hatte er allerdings keine mehr.


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Nach dem Rennen war Räikkönen noch immer bedient und beschreibt eine Szene im Duell mit Verstappen. "Wenn man direkt neben einem anderen Auto ist, der andere innen verteidigt und man selbst außen herumfährt, dann ist es offenbar okay, wenn dann auf den Randstein gedrückt wird. Danach habe ich gefragt. Offenbar ist das in Ordnung", schüttelt er den Kopf, akzeptiert aber die harte Gangart. "Solange das für jeden gilt, ist das schön", fügt Räikkönen hinzu. Ein Appell an die Rennleitung.

"Es gibt heutzutage so viele Regeln. Ich beschwere mich nicht, aber dann muss es auch immer okay sein und darf nicht beim nächsten Mal, wenn du es selbst mit jemandem machst, bestraft werden. Das ist dann nicht richtig", so Räikkönen weiter.

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