• 26. September 2015 · 12:57 Uhr

Kwjats Einschlag bei 20g: "Der heftigste Unfall meiner Karriere"

Daniil Kwjat schlug beim Qualifying von Suzuka mit 20g ein und spricht vom härtesten Unfall seines Lebens - Jenson Button will die Sicherheitsfalle Gras aber behalten

(Motorsport-Total.com) - Es war eine Schrecksekunde, als das Qualifying von Suzuka 36 Sekunden vor Ablaufen der Zeit gestoppt wurde. Daniil Kwjat war in der schnellen Rechtskurve vor der Haarnadel abgeflogen und in die Reifenstapel geknallt. Der Red-Bull-Pilot überschlug sich einmal und landete im Kiesbett. Doch dem Russen geht es glücklicherweise gut, sodass einem Start beim morgigen Rennen in Suzuka nichts im Wege steht.

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Daniil Kwjats zerstörter Bolide nach dem Unfall im Qualifying Zoom Download

Es war sein Fehler, das hatte Kwjat unumwunden zugegeben. Mit dem linken Hinterrad kam er am Eingang von Kurve 10 auf das Gras und konnte seinen Boliden danach nicht mehr abfangen. Der Einschlag danach war heftig: "Es war mit Sicherheit der heftigste Unfall meiner Karriere", erzählt der Russe im Anschluss an die Qualifikation. "Ich hatte bis jetzt noch nie einen schlimmen Unfall, aber es gibt für alles ein erstes Mal."

Und das erste Mal sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen: "Mir wurde gesagt, dass es um die 20g waren, aber da bin ich mir nicht sicher. Ich dachte aber, dass das noch besser geht", nimmt er den Vorfall mittlerweile mit Humor. Doch Lachen können Kwjat und das Red-Bull-Team über den Vorfall eigentlich nicht, denn er nahm dem Team eine gute Möglichkeit auf eine starke Ausgangsposition.

Viel Arbeit für die Mechaniker

Nicht nur, dass er in Q3 keine Zeit setzen konnte, durch den Neuaufbau seines Boliden wird der Russe das Rennen zudem aus der Boxengasse angehen müssen. Und auch die Mechaniker dürften nicht glücklich sein, schließlich müssen sie nun Sonderschichten schieben. "Es tut mir für die Jungs leid, die jetzt viel Arbeit vor sich haben", sagt Kwjat. "Das Auto sah großartig aus, von daher ist das enttäuschend." Er verspricht: "Ich werde heute Abend so lange bei ihnen bleiben, wie ich kann."


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Japan

Eine Wiederholung des Unfalls hat der ehemalige GP3-Meister noch nicht gesehen, "aber ich freue mich darauf", sagt er lachend. Doch schon aus der Cockpitsicht konnte er gut analysieren, wie es zu dem Unfall kam: "Ich bin mit dem Hinterrad am Eingang von Kurve 10 leicht über die weiße Linie gekommen, und wenn man einmal auf dem Abrieb ist, dann fährt man geradeaus in die Mauer."

"Man versucht immer, so gerade wie möglich zum Bremspunkt (von Kurve 11; Anm. d. Red.) zu kommen. Ich habe es ein wenig übertrieben und das Gras berührt", schildert er weiter. "Das passiert manchmal, es war mein Fehler. Ich habe gehofft, dass ich das Auto noch abfangen kann, aber leider habe ich nicht genug korrigiert und bin direkt in die Wand gefahren." Von da an war er nur noch Passagier in seinem RB11.

Button spricht sich für Gras aus

Ein solcher Unfall ist in der heutigen Formel 1 selten geworden, weil asphaltierte Flächen an Kurvenein- und ausgängen sowie weitläufige Auslaufzonen so etwas eigentlich meist verhindern. In Suzuka ist es hingegen noch anders. Eine weite Auslaufzone ist aufgrund des weiteren Streckenverlaufs an dieser Stelle nicht möglich, zudem gibt es in Japan noch einige Kiesbetten, die sonst immer mehr und mehr verschwunden sind.

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Fehler werden in Suzuka noch natürlich bestraft - und das soll auch so bleiben Zoom Download

Trotz des Unfalls sprechen sich die Fahrer aber weiterhin für die Verhältnisse in Suzuka aus: "Es ist noch ein Kurs der alten Schule. Wir kommen alle sehr gerne hierher, denn wenn man einen Fehler macht, dann fährt man ins Kiesbett und verliert Zeit", meint McLaren-Pilot Jenson Button. "Man sieht nie gerne schwere Unfälle, aber wenn man auf einem Kurs mit einem Rad auf das Gras kommt, dann wird es meistens ein heftiger Einschlag."

Der Brite analysiert, wie es zu dem Vorfall kommen konnte: "Manchmal konzentriert man sich auf die rechte Seite und das Auto geht ein Stück nach links. Das war das gleiche bei Marcus Ericsson in der Spoon-Kurve, was wir auch schon häufiger gesehen haben. Man schaut nach links und das Auto bewegt sich nach rechts", so der McLaren-Pilot über die Ursache. Gleichzeitig spricht er sich aber trotzdem für Gras aus: "Man darf keinen Asphalt dahin machen, nur weil wir Fehler machen. Wir müssen einfach daraus lernen und dürfen es nicht nochmal machen."

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