• 21. Juni 2015 · 19:04 Uhr

Nico Rosberg: Endlich auch im Rennen schneller

Triumph auf ganzer Linie für Nico Rosberg: Beim Formel-1-Rennen in Österreich ist der Deutsche auch im Rennen Teamkollege Hamilton überlegen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Österreich in Spielberg waren sich im Fahrerlager der Formel 1 alle einig: Mit Nico Rosberg hatte das Rennen einen verdienten Sieger. Der Mercedes-Pilot zeigte am Sonntag die vielleicht stärkste Leistung in dieser Saison und stellte beim achten Saisonlauf der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015 seinen Teamkollegen Lewis Hamilton klar in den Schatten.

Rosberg fuhr fehlerfrei und hatte das Rennen von der ersten bis zur letzten Runde im Griff. Eine Entwicklung, die sich bereits an den Trainingstagen abgezeichnet hatte. "Nico war von Anfang an gut dabei. Man hat es auch im Qualifying gesehen. Bis auf die eine Runde von Lewis war Nico immer schneller", sagt Motorsportchef Toto Wolff nach dem Rennen. "Lewis hat es auf dem Podium genau so gesagt."

Der Ausrutscher im Qualifying, der Rosberg die mögliche Pole-Position kostete, war einer der ganz wenigen Fehler des Deutschen an diesem Wochenende. Doch den machte er am Start gleich wieder gut. Nachdem die roten Ampeln erloschen waren, kam Rosberg besser weg als Hamilton und schob sich in der ersten Kurve an seinem Teamkollegen vorbei.

Rennen schon beim Start gewonnen

Und das auf eine Art und Weise, die Toto Wolffs Nerven schonte. "Wir haben nicht gezittert, es hat alles ganz zivilisiert ausgesehen", sagt der Österreicher. "Sie haben sich zwar nichts geschenkt, aber das war nie so, dass es über der Grenze liegt." Nachdem Rosberg diesen harten, aber fairen Zweikampf für sich entschieden hatte, wusste er, dass der Grundstein für den Sieg gelegt ist.

"Der Start ist die halbe Miete. Wir haben das gleiche Auto, daher ist es fast unmöglich zu überholen, wenn der andere keinen Fehler macht", sagt Rosberg bei 'Sky Sports F1'. Und er machte nicht nur keinen Fehler, sondern konnte den Vorsprung auf Hamilton bis zum ersten Boxenstopp in Runde 34 verwalten. Dann hielten die Kollegen am Kommandostand allerdings den Atem an, denn Rosberg raste mit rauchendem Vorderrad in die Box hinein.

"Er bremst volle Pulle, und wenn er dort einen Zentimeter einen Kilometer zu schnell hineinfährt, ist er weg. Das muss er wissen", sagt Niki Lauda bei 'RTL'. "Ich würde ihm nicht raten, es noch einmal so haarscharf zu machen!" Doch Rosberg hatte alles im Griff. "Das war genau am Limit. Als ich an der Linie war, hatte ich genau die richtige Geschwindigkeit. Hat gepasst", sagt er.

Vibrationen sorgen für Aufregung

Kurz darauf durfte sich Rosberg seines Sieges noch etwas gewisser sein, denn Hamilton erhielt eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, weil er bei seinem Boxenstopp die weiße Linie am Boxenausgang berührt hatte. "Das hat es etwas einfacher gemacht, denn ich wusste, dass ich es in der Tasche habe, auch wenn er mich einholt", so der Deutsche.

Aufregung herrschte dann noch einmal in der Schlussphase, als Rosberg sich per Funk über Vibrationen an der Vorderachse beklagte. Entgegen der ersten Einschätzung von Motorsportchef Wolff war der Auslöser dafür aber nicht die Bremse, sondern der Reifen. "Der Reifen war sehr verschlissen. Das war zuerst beunruhigend, hat sich dann aber stabilisiert", so Rosberg.

Technikchef Paddy Lowe bestätigt diese Einschätzung seines Piloten. "Am Ende des Stints kann man hier Graining am Vorderreifen bekommen, und das war bei ihm der Fall", so Lowe bei 'Sky Sports F1'. "Das hat für Vibrationen gesorgt. Er war darüber aber deutlich besorgter als wir", beruhigt Lowe.

Rosberg im Rennen schneller als Hamilton

Rosberg fuhr anschließend das Rennen nach Hause und meint nach seinem dritten Erfolg in dieser Saison: "Es war einer der leichteren Siege. Ich hatte keinen Druck." Neben dem Fakt des Sieges freut sich Rosberg vor allem über die Art und Weise, wie dieser zustande kam. "Ich freue mich, dass ich auch im Rennen schneller war. Daran habe ich seit dem vergangenen Jahr gearbeitet, und das scheint sich auszuzahlen."

2014 hatte Rosberg seinen Teamkollegen Hamilton zwar im Qualifying mehrheitlich im Griff, im Rennen war jedoch in aller Regel der Brite der schneller Pilot. Diese Tendenz hat Rosberg in den vergangenen Rennen umgekehrt. "In Kanada war ich vom Rennspeed auch schon sehr stark. Da hatte ich aber zu heiße Bremsen und konnte deshalb nicht zeigen, welchen Druck ich ausüben kann", sagt er. Lohn der Mühen: In der WM-Wertung liegt Rosberg nun nur noch zehn Punkte hinter Hamilton zurück.

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