• 21. Juni 2015 · 21:40 Uhr

Massa-Junior orakelt Papa aufs Podest - Bottas eingebremst

Williams erreicht beim Grand Prix von Österreich ein gutes Teamergebnis, das Massas Sohn so voraussah und mit dem Bottas nicht ganz zufrieden ist

(Motorsport-Total.com) - Zum zweiten Mal in Folge sicherte sich Williams bei Grand Prix von Österreich das Podium vor Ferrari und erreicht mit Felipe Massa auf Platz drei und Valtteri Bottas auf Rang fünf wichtige WM-Punkte im Duell mit der Scuderia. Dass es dieses Mal Massa war, der die Nase vor Sebastian Vettel und seinem Teamkollegen hatte, hat Söhnchen Felipe-Junior schon am Samstag kommen sehen. Dass Bottas keine Rolle im Kampf um den begehrten Platz neben den Mercedes-Piloten spielte, hatte er einem Bremsproblem zu verdanken.

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Felipe Massa Junior ist bereits Experte, was den Job seines Vaters angeht Zoom Download

Die kleine, fünfjährige Version des Williams-Piloten Massa ist ein oft und gern gesehener Gast im Fahrerlager, bei den Fahrerparaden und mittlerweile sogar schon bei den Interviews. Dass ihm dabei schon selbst das Mikrofon herunter gereicht wird, war nur eine Frage der Zeit. Und so entstand die Ansage: Papa wird in Spielberg Dritter.

"Er hatte Recht, das werde ich mit ihm feiern", sagt Massa nach dem Rennen stolz. Der Brasilianische Familienvater feierte in Österreich einen Teamerfolg, einen Sieg über den direkten Konkurrenten und auch einmal mehr einen persönlichen Befreiungsschlag, als er den Boxenstoppfehler von Vettel ausnutze, um sich die Trophäe zu ergattern.

Massa setzt auf Erfahrung

"Wir wissen, dass Ferrari sehr gut mit den Reifen umgehen gehen, vor allem am Ende eines Rennens", erklärt er die bangen letzten zehn Runden des Grand Prix, in denen Vettel den Abstand DRS-fähig verringert hatte. "Wir hatten bereits 40 Runden auf den Reifen hinter uns und ich habe erwartet, dass er am Ende stark sein wird. Ich musste mich verteidigen und da weiß man nie, was passieren kann. Ich habe nur versucht, keine Fehler zu machen.Das war alles, was mir durch den Kopf ging."

Und die Taktik ging auf. "Die Erfahrungen hilft einem", sagt Massa zu seiner Verteidigungsleistung. "Man weiß, wie man sich verhalten muss, wenn man jemanden hinter sich hat, der schneller ist. Es ist auch keine sehr einfache Strecke zum Überholen, deshalb ist es wichtig, ihm nicht die Möglichkeit zu geben, es zu versuchen. "

Am Ende kam der 34-Jährige 0,608 Sekunden vor dem Ferrari ins Ziel. Rund 35 Sekunden danach folgte erst Teamkollege Bottas. Der Finne hatte zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ein ereignisreiches und noch viel schwieriges Rennen hinter sich.

Bottas kämpfte sich durch

Von Startplatz sechs aus war er zunächst auch hinter Max Verstappen zurück gefallen. Nach den von ihm gewohnt souveränen Überholmanövern gegen den Toro Rosso und am Force India von Nico Hülkenberg vorbei, folgte ein etwas zu langsamer Boxenstopp. Das warf ihn erneut hinter Hülkenberg zurück, der eine Runde früher zum Reifenwechsel rein gekommen war. Das erneute Vorbeikommen kostete Bottas eine Menge Zeit und Anstrengungen.

"Es war ein gutes Ergebnis für das Team, aber persönlich habe ich mir von dem Rennen ein wenig mehr erhofft", klagt der 25-Jährige daher. "Ich habe die Überholmanöver genossen, aber es war schade, dass es nicht weiter vorne passiert ist. Zur Mitte des Rennens musste ich mich mit einem Bremsproblem auseinandersetzen. Vorne rechts haben die Bremsen überhitzt. Da musste ich das Auto schonen und es nachhause bringen. "

Das Bremsproblem zwang den Finnen zum leidigen "lift and coast", obwohl das Spritsparen den Piloten in Spielberg auch dank der frühen Safety-Car-Phase erspart geblieben war. Bottas berichtet außerdem, dass sich die Einschränkungen auf die Reifentemperaturen auswirkten, weswegen er zusätzliche Probleme bekam.

Das Team ist glücklich

"Es war vielleicht nicht mein Tag, aber als Team haben wir gute Punkte holen können", so Bottas über die insgesamt 25 Zähler, die Williams in der WM-Wertung gutmachen konnte. Damit konnte auch ein wichtiger Schritt auf Ferrari zugemacht werden, die nun nur noch 63 Punkte Vorsprung haben.

"Wir geben nicht auf und kämpfen bis zum Ende", sagt Massa zu dem Duell gegen die Roten. "Uns ist klar, dass sie im Moment noch das etwas schnellere Auto haben. Aber wir arbeiten hart daran, uns zu verbessern und uns die Punkte zu holen, die sie uns schon voraus haben. Das ist nicht einfach, aber wir versuchen es."

"Wir wollten heute aufs Podium kommen und haben aus den Möglichkeiten, die uns geboten wurden, das Beste gemacht", freut sich auch Chefingenieur Rob Smedley über das Teamergebnis. "Wir konnten jetzt schon in drei Rennen schnellere Autos hinter uns halten, was auch für die Qualität unserer Fahrer spricht. Ich würde nicht bestreiten, dass uns heute auch das Glück auf die Sprünge geholfen hat. Aber man muss auch seines eigenen Glückes Schmied sein. Und als wir erst einmal in der Position waren, waren wir auch in der Lage, uns dort zu halten. "

Kann Ferrari noch eingeholt werden?


Fotos: Williams, Großer Preis von Österreich


Auch bei dem kommenden Grand Prix von Großbritannien in zwei Wochen rechnet sich Williams gute Chancen aus, da die Strecke in Silverstone dem FW37 ebenfalls entgegenkommen dürfte. Dann wird es eine neue Runde im Kampf gegen Ferrari geben, denn das Einholen und Übertrumpfen des Konkurrenten ist zum ausgemachten Saisonziel geworden.

Doch Massa weiß auch, dass sich mit dem baldigen Erreichen der Mitte der Saison die Ziele auch ändern könnten: "Es wird sicherlich noch ein paar Updates geben. Aber wir wissen auch, dass das kommende Jahr wichtig werden wird. Mercedes wird irgendwann anfangen, über das kommende Jahr nachzudenken. Und wenn Ferrari nicht mehr an Mercedes ran kommen wird, werden sie es auch tun. Wir sind uns also bewusst, dass wir auch da keine Zeit verlieren dürfen."

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