Nico Hülkenberg: Von Le-Mans-Kater keine Spur
Der Le-Mans-Sieg scheint Nico Hülkenberg zu beflügeln: Am ersten Trainingstag fährt der Force-India-Pilot in Spielberg auf einen starken sechsten Rang
(Motorsport-Total.com) - Nach dem triumphalen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans ging für Nico Hülkenberg heute wieder das Alltagsgeschäft in der Formel 1 weiter. Doch offenbar hat ihn der Sieg beim Langstreckenklassiker beflügelt. Mit einer Zeit von 1:10.160 Minuten fuhr Hülkenberg am ersten Trainingstag des Großen Preises von Österreich in Spielberg auf einen starken sechsten Rang (+0,560 Sekunden). Teamkollege Sergio Perez distanzierte der Deutsche um mehr als vier Zehntelsekunden.
Von Le-Mans-Kater war also keine Spur, was auch daran lag, dass die Siegerparty für Hülkenberg am Sonntag nicht allzu lange war. "Nach ein paar Bier bin ich echt k.o. gewesen. Aber die vom Team haben bis spät morgens Halligalli gemacht", berichtet der Deutsche. Allerdings spürte er am Freitag andere "Nachwehen" des Le-Mans-Einsatzes. "Am Vormittag brauchte ich etwas Zeit, um mich wieder an dieses Auto zu gewöhnen. Ich spürte, dass ich zuletzt etwas anderes gefahren bin."
Insgesamt sei der Freitag jedoch ein guter Tag gewesen. "Wir haben im Laufe des Tages gute Fortschritte gemacht. Wir haben die Abstimmung verändert, was das Auto verbessert hat. Wir haben gelernt, was wir lernen mussten und sahen recht gut aus", bilanziert Hülkenberg.
Auch Teamkollege Perez sprach von einem positiven Tag. "Wir waren in beiden Sessions schnell, obwohl Nico und ich bei der Abstimmung unterschiedliche Wege gegangen sind. Die Strecke hat sich von Vormittag zum Nachmittag stark verbessert. Wir wollten vor allem Daten über die Reifen sammeln, sind viele Runden gefahren und haben alle Informationen bekommen, die wir brauchen."
Für die starke Force-India-Performance macht Hülkenberg gleich mehrere Faktoren verantwortlich. "Die weichen Reifen liegen uns besser als die harten Reifen." In Österreich werden die weichsten Mischungen aus dem Pirelli-Sortiment verwendet. Und auch der starke Mercedes-Antrieb sei ein Vorteil. "Es ist eine Motorenstrecke, was uns auch in die Karten spielt", so Hülkenberg. Dazu kommt Force India in Spielberg auch in den Genuss des Motorenupgrades von Mercedes.
Und auch der VJM08 sei schneller geworden, obwohl das große Upgrade-Paket erst beim nächsten Rennen in Silverstone zum Einsatz kommen wird. "Wir haben in den vergangenen Wochen bessere Abstimmungen für unser Auto gefunden, wodurch wir etwas besser aussehen", so der Deutsche, der die Vorstellung des Freitags jedoch nicht überbewerten will.
"Es wird am Sonntag sehr schwierig für uns, in die Punkte zu fahren", erwartet Hülkenberg. Wichtig sei ein gutes Qualifying, da in Spielberg, ähnlich wie in Monaco, das Überholen sehr schwierig sei. "In Q3 zu kommen, wäre ein guter Erfolg", meint Perez. "Die Williams hatten heute keinen guten Tag, aber sie werden sicherlich auch vorne sein. Wir brauchen eine starke und saubere Runde, um in Q3 zu kommen."
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