Toro Rosso mit vielversprechendem Auftakt in Sotschi
Daniil Kwjat und Jean-Eric Vergne am Russland-Freitag in beiden Sessions in den Top 10 und anders als Red Bull von Beginn an mit passendem Setup unterwegs
(Motorsport-Total.com) - Die beiden Toro-Rosso-Piloten Daniil Kwjat und Jean-Eric Vergne schlossen den ersten Trainingstag zum Grand Prix von Russland in den Top 10 der Zeitenliste ab, wobei der Lokalmatador mit Platz acht gegenüber seinem französischen Teamkollegen (Platz zehn) die Oberhand behielt.
Auf die einmal mehr von Lewis Hamilton (Mercedes) gesetzte Tagesbestzeit (1:39.630 Minuten) fehlten Kwjat knapp 1,5 und Vergne 1,9 Sekunden. Auf den Longruns überraschten die beiden Toro-Rosso-Piloten mit einer starken Performance: Neben Hamilton waren in dieser Disziplin nur die beiden Williams-Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa sowie Jenson Button (McLaren) besser unterwegs als Kwjat und Vergne.
In Euphorie verfällt man im Lager des B-Teams von Red Bull aber (noch) nicht. "Es war ein normaler Freitag, an dem wir viel Arbeit investierten, um beim Setup den besten Kompromiss für diese neue Strecke zu finden. Selbst wenn wir heute schon ganz gut dabei waren, gelingt uns hoffentlich morgen noch ein Schritt nach vorn. Ich hatte ein gutes Gefühl im Auto", berichtet Kwjat und hält als einziger russischer Stammfahrer im Starterfeld fest: "Ich habe es sehr genossen, endlich auf dieser coolen Strecke zu fahren."
Auch Kwjats Teamkollege Vergne spricht von einem "produktiven Freitag". Im Gegensatz zu Red Bull sei Toro Rosso "mit einem von Beginn an gut auf diese neue Strecke abgestimmten Auto" angetreten. Einzig das Potenzial der Pirelli-Reifen vermochte Vergne am Freitag noch nicht vollends auszuloten. "Wir haben über Nacht noch Arbeit vor uns, um das Verhalten der Reifen zu verstehen und somit morgen noch zulegen zu können", sagt der Franzose.
Für Toro-Rosso-Chefingenieur Phil Charles war der Freitag im Olympiapark von Sotschi ein "interessanter Tag, an dem sich beide Fahrer sehr schnell auf die neue Strecke eingeschossen haben". Dementsprechend sei das Team "insgesamt betrachtet zufrieden". Das im Simulator erarbeitete Basis-Setup habe man "lediglich mit ein paar kleineren Veränderungen an die Strecke anpassen" müssen. Genau wie Vergne betont auch Charles, dass es im Hinblick auf Samstag und Sonntag vor allem darum gehe, das Setup im Hinblick auf die Reifen weiter zu optimieren.
Auch Ricardo Penteado von Antriebslieferant Renault zeigt sich zufrieden: "Sowohl Daniil als auch Jean-Eric haben viele Runden abgespult und beide Sessions in den Top 10 abgeschlossen. Der Spritverbrauch ist in Sotschi recht hoch, aber unser Energierückgewinnungs-System arbeitet gut. Es sollte also im Rennen keine Probleme in Bezug auf das Limit von 100 Kilogramm Benzin geben."