• 24. Mai 2014 · 20:21 Uhr

Pirelli: Supersoft-Reifen wird von den Piloten scharf kritisiert

Die weichste der 2014er-Pirelli-Mischungen ist für den Stadtkurs in Monaco immer noch zu hart, so der Tenor der Piloten nach dem Qualifying - Was bringt das Rennen?

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Reifenlieferant Pirelli hat für das Monaco-Wochenende seine beiden weichsten Mischungen im Sortiment ausgewählt: Soft und Supersoft. Dennoch klagen die Fahrer über ein schlechtes Aufwärmverhalten. Man ist sich einig, dass selbst die beiden weichsten Mischungen von Pirelli immer noch zu hart sind.

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Die rot gekennzeichnete Supersoft-Mischung von Pirelli steht in der Kritik Zoom Download

"Supersoft klingt ja eigentlich nach ultraweich, aber wir hatten heute bei 25 Grad Probleme, die Reifen aufzuwärmen", wundert sich Sauber-Pilot Adrian Sutil und wirft dem italienischen Reifenhersteller eine "zu konservative" Reifenentwicklung vor.

Auch Sutils Landsmann Nico Hülkenberg findet, dass die Reifen zu hart sind. Der Force-India-Pilot hat festgestellt, dass "man fast nie beide Achsen gleichzeitig in das passende Fenster bringt" und das sei unterm Strich das eigentliche Problem mit von Pirelli für Monaco ausgewählten Mischungen.

Zeitunterschied von einer Sekunde

"Wir beobachten einen Zeitunterschied von etwa einer Sekunde zwischen dem Supersoft und dem Soft, die beide etwas härter gestaltet wurden als im vergangenen Jahr", bemerkt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery und ist sich keiner Schuld bewusst.

Fernando Alonso jedenfalls zeigt sich nicht sonderlich beeindruckt. "Dass die Reifen zu hart sind, ist kein Geheimnis", meint der Ferrari-Pilot, stimmt seinen Kollegen aber zu, indem er berichtet: "Hier bekommen wir sie quasi nie richtig auf Temperatur."


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Williams-Technikchef Rob Smedley hat beobachtet, dass "jeder mit den Vorderreifen Probleme" hat. "Alle fahren eigentlich eine zweite Aufwärmrunde. Bei der ersten gezeiteten Runde geht es darum, noch einmal die Vorderreifen zum Arbeiten zu bringen. Mann kann anhand der Sektorenzeiten erkennen, dass die Fahrer die Vorderreifen hart rannehmen. Jeder hat Probleme, aber das ist relativ: Felipe hatte weniger Probleme als Valtteri. Das liegt an kleinen Dingen wie der Einstellung des Autos oder der Vorbereitung der Reifen."

Ein oder zwei Stopps im Rennen?

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Pastor Maldonado will es am Sonntag mit einem Stopp probieren Zoom Download

Für Williams-Fahrer Valtteri Bottas ist der Supersoft "eigentlich kein Supersoft. Wir haben immer noch Probleme, Temperatur in die Reifen zu bekommen, dabei haben wir eigentlich keinen Winter. Jede Mischung ist etwas härter. Für unser Auto ist es zu hart, aber andere Teams können damit umgehen. Sie haben einen besseren Job diesbezüglich gemacht."

Bottas' Teamkollege Felipe Massa rechnet für das Rennen am Sonntag überwiegend mit zwei Stopps im Feld. "Die meisten werden auf zwei Stopps setzen, vielleicht schaffen es einige auch, mit einem Stopp durchzukommen. Ich weiß nicht, ob wir das schaffen, denn wir haben immer noch Pirellis", so der Brasilianer.

Lotus-Pilot Pastor Maldonado gehört zu denjenigen, die es mit einem Stopp probieren wollen. "Anhand der Daten und Informationen, die wir am Donnerstag und auch heute von Pirelli bekommen haben, wird es morgen auf einen Stopp hinauslaufen", ist sich der Venezolaner sicher.

Safety-Car oder nicht?

"Wir müssen aber abwarten, wie sich das Wetter entwickelt", schiebt Maldonado hinterher und macht deutlich, dass Lotus' einzige Hoffnung auf eine Top-Platzierung in einem nassen Monaco-Grand-Prix liegt: "Vielleicht regnet es ja. Hoffentlich regnet es." Bei Pirelli rechnet man allerdings nicht mit Regen, wie Hembery betont: "Wir gehen von einem trockenen Rennen aus."

Für den Fall, dass es am Sonntag anders als im GP2-Rennen keine Safety-Car-Phase gibt, geht man bei Pirelli genau wie bei Lotus davon aus, dass ein Stopp die schnellste Variante sein wird: "Unser Computer hat berechnet, dass ein Stopp ganz klar der schnellste Weg ist." Die Empfehlung lautet Start auf Supersoft und Wechsel auf Soft in Runde 30. "Da mit dem Supersoft bisher aber noch nicht allzu viele Runden gedreht wurden, kann man sich bezüglich der Strategie nie sicher sein", heißt es von Seiten des italienischen Reifenherstellers.

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