• 03. April 2014 · 16:40 Uhr

Sauber: Der Kampf mit den Kilos

Das Sauber-Team hinkt in dieser Formel-1-Saison den Erwartungen bisher nur hinterher - Adrian Sutil und Esteban Gutierrez sehen aber Fortschritte

(Motorsport-Total.com) - Ein Getriebe-Problem in Australien, ein Batterie- und ein Bremsen-Problem in Malaysia. Beim Schweizer Rennstall Sauber läuft es zurzeit noch nicht rund. Adrian Sutil erklärt am Donnerstag in Bahrain, dass man vor allem am Gewicht des C33 arbeiten muss. "Wir haben überall Nachholbedarf. Aber das Gewichtproblem fährt immer mit. Das ist theoretisch das Einfachste, was man ändern kann. Man muss einfach leichter produzieren."

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Esteban Gutierrez und Adrian Sutil kämpfen bei Sauber mit vielen Problemen Zoom Download

Rund 15 Kilogramm sollen bis zum Grand Prix von Spanien runter. Dann sollte man "mit dem Gewicht ganz gut dabei sein", meint Sutil. Schon in Bahrain habe man eine kleine Gewichtsreduktion vorgenommen. "Aber für die nächsten Rennen geht es hoffentlich drastisch nach unten. Das ist dann natürlich pure Rundenzeit", erklärt der Deutsche.

Doch nicht nur die überschüssigen Pfunde machen dem Sauber-Pilot Probleme. "Wir haben überall Nachholbedarf. Von den ganzen Systemen und der Software sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen." Und auch der Top-Speed scheint nicht der beste zu sein: "Auf den Geraden gibt es bestimmt schnellere Autos, aber wir machen auch da ganz gute Fortschritte." Grundsätzlich merkt er an: " Das Auto liegt noch nicht so, wie es liegen soll."

Viele Probleme in Malaysia

In Malaysia stoppte den 31-Jährigen ein Batterie-Problem. "Die Energieversorgung haben wir verloren. Der Motor ist ausgegangen. Wir haben aber keine Einschränkungen für die nächsten Rennen, da haben wir Glück gehabt." Der Deutsche fügt hinzu: "Hoffentlich wird es hier besser. Aber es werden keine großen Schritte sein, weil nicht viel Zeit war."

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In Malaysia konnten beide Sauber das Rennen nicht beendent Zoom Download

Für Teamkollegen Esteban Gutierrez war der Malaysia-Grand-Prix aufgrund eines Problems mit der Bremse vorzeitig zu Ende. "Es war kein Problem mit dem Getriebe, sondern ein mechanisches Problem mit der Bremse. Wir haben es aber schon behoben. So etwas sollte nicht passieren, aber es ist passiert."

Der Mexikaner hofft, dass man bald Fortschritte machen wird: "Wir versuchen alle Bereiche zu verbessern. Das wird Schritt für Schritt passieren. Das kommt nicht von einem Rennen auf das andere. Ich bin zuversichtlich, dass wir wieder konstant in die Punkteränge fahren werden. Hoffentlich noch vor Mitte der Saison."

Sutil: Bahrain mit Abu Dhabi vergleichbar

In Bahrain geht es nun vor allem um die Temperatur. Denn dort habe man "niedrige Temperaturen, was selten ist in Bahrain. In den letzten Jahren waren es immer sehr heiße Rennen", erklärt Sutil. Und auch der Temperaturunterschied von Tag und Nacht werde sich auf die Performance der Autos auswirken. "Am Samstag ist das dritte Freie Training um 15 Uhr, da ist es noch relativ warm. Und dann beim Qualifying ist es kühl. Also sind die Informationen vom Morgen nicht so hilfreich für das Qualifying."

Der erfahrene Pilot vergleicht die Bedingungen mit dem Rennen im benachbarten Emirat: "Mann muss vom Temperatursturz wissen, sonst bringt man die Reifen nicht mehr auf den Punkt hin. Sehr ähnlich zu Abu Dhabi. Darauf kann man zurückgreifen." Generell glaubt Sutil, dass das Rennen entspannter und angenehmer zu fahren sein wird, weil die Abnutzung nur die Hinterreifen betrifft und je kühler es ist, desto mehr kann man pushen.

Stallgefährte Gutierrez spricht derweil von Toro Rosso und Force India als Hauptkonkurrenten. Sollte man bis Spanien alle Probleme in den Griff bekommen haben, dann "werden wir wieder vorn mitreden. Das ist unser Ziel. Wir wissen um unsere Probleme und werden diese auch lösen. Ich glaube, wir können wieder in den Top 10 fahren."

Gutierrez: Brake-by-wire ganz schön kompliziert

Er spricht auch über das neu eingeführte Brake-by-wire-System, welches im Unterschied zum hydraulischen System die Bremswirkung per elektronischem Signal überträgt: "Bevor wir unsere Bremsprobleme lösen können, müssen wir zuerst kleinere Probleme lösen. Es geht nicht nur um das Brake-by-wire-System. Es ist die Kombination von komplizierten Teilen. Es sind so viele Parameter darin verwickelt." Die Bremsen seien sehr unterschiedlich zu letztem Jahr. "Es nimmt einem etwas Vertrauen und man muss sich anpassen und optimieren. Das Gefühl ist ein anderes. Als Fahrer musst du es verstehen", ergänzt der 21-Jährige.

Und auch die Partnerschaft mit Ferrari als Motorenlieferant spricht der Mexikaner an: "Ferrari versucht das Beste. Aber unsere Probleme sind nicht alleine die Power. Ferrari arbeitet in eine gute Richtung, und wir werden Fortschritte machen." Er beschreibt den Ferrari-Motor generell als konservativer verglichen mit den Antriebssträngen von Renault und Mercedes. "Sie wollten, dass alles korrekt arbeitet und dass der Motor zuverlässig ist."

Schlussendlich läge es aber an Sauber, was man aus dem Ferrari-Motor macht: "Wir müssen das nutzen, was wir von Ferrari bekommen und es auf unser Auto umsetzten, weil es noch immer unterschiedliche Autos sind."

Gutierrez am Freitag nur auf der Boxenmauer

Das Spritsparen, das nun in aller Munde ist, sei für Sauber kein allzu großes Problem gewesen, so Adrian Sutil. Aufgrund der Reifen, die bei den hohen Temperaturen in Malaysia schnell nachgegeben haben, war die Pace des gesamten Feldes rund drei Sekunden langsamer als noch vor einem Jahr. "Wir mussten eigentlich weniger Spritsparen als ich gedacht habe. Natürlich waren auch die Rundenzeiten in Malaysia langsamer, was dem Benzinverbrauch geholfen hat." Er merkt auch an, dass die Top-Teams durch das Überrunden der langsameren Fahrzeuge auch mehr Sprit verbraucht haben.

Im ersten Freien Training zum Bahrain-Grand-Prix am Freitag wird an der Stelle von Esteban Gutierrez Testpilot Giedo van der Garde für Sauber ins Lenkrad greifen. Trotz der kürzeren Testzeit für den Mexikaner, beschwert er sich nicht: "Ich glaube nicht, dass es ein Nachteil sein wird. Ich habe viele Runden bei den Testfahrten gedreht." Es sei gut für das Team, noch eine Meinung einbeziehen zu können, und man könne auch von außen viele Dinge beobachten. Wo verbringt Gutierrez den Freitagvormittag? "Ich werde das Freie Training von der Boxengasse aus verfolgen."

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