• 16. März 2014 · 10:05 Uhr

Red Bull will Fehlerteufel "bis Europa" austreiben

Von kurzfristigen bis langfristigen Maßnahmen ist einiges geplant: Red Bull und Renault arbeiten mit Hochdruck daran, den Red Bull RB10 zuverlässig zu machen

(Motorsport-Total.com) - Ein Auto im Ziel, das andere schon früh außen vor: Red Bull reist mit gemischten Gefühlen aus Melbourne ab. Denn einerseits hat Daniel Ricciardo mit Platz zwei hinter Nico Rosberg (Mercedes) für eine positive Überraschung gesorgt. Andererseits sitzt der Frust tief, weil Sebastian Vettel im ersten Saisonrennen von Anfang an mit Technikproblemen zu kämpfen hatte und frühzeitig aufgeben musste.

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Red Bull sieht Rot: Bis zu den Rennen in Europa will das Team auf Kurs liegen Zoom Download

Nämlich schon nach nur drei Rennrunden. "Das war wirklich sehr enttäuschend", sagt Teamchef Christian Horner und macht keinen Hehl aus seiner Unzufriedenheit. Vettel habe ein "schlimmes Wochenende" erlebt, was das Team zuhause in Milton Keynes eingehend analysieren werde. "Noch haben wir keine Antworten auf unsere Fragen. Wir müssen jetzt erst mal schauen, was da los war."

Und zwar gemeinsam mit Antriebsstrang-Partner Renault, wie Horner betont. "Wir müssen diese Dinge ausräumen. Die Probleme stecken aber in unterschiedlichen Bereichen." Was es nicht gerade einfacher macht. So viel steht laut Red-Bull-Konsulent Helmut Marko aber fest: Der Motorbereich ist schuld daran, dass Vettel beim ersten Formel-1-Rennen der Saison 2014 nicht ins Ziel gekommen ist.

Red Bull und Renault mit Aktionsplan

"Die erste Einführungsrunde war noch okay. Das Gefühl war, so sagte Sebastian, wie am Freitag. Wir waren guter Dinge. Doch in der zweiten Einführungsrunde sind neue Probleme, die wir bisher noch nicht hatten, aufgetreten. Dann mussten wir natürlich das Auto abstellen, weil es keinen Sinn gehabt hätte", meint Marko. Hinter den Kulissen habe man daher gleich eine entsprechende To-Do-Liste verfasst.

"Wir wissen jetzt viel besser über die Probleme Bescheid. Und es gibt einen zusammen mit Renault erstellten Aktionsplan mit kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen. Langfristig heißt bei uns: bis Sommer. Wenn wir das so umsetzen können, dann hoffen wir, bis Europa all dies ausgemerzt zu haben. Dann wollen wir näher an Mercedes dran sein", erklärt der Red-Bull-Berater.

Denn das muss Teamchef Horner neidlos anerkennen: Die Silberpfeile waren im Albert Park von Melbourne eine Klasse für sich. "Sie haben die Messlatte ganz schön hoch gelegt. Da müssen wir noch erheblich arbeiten", sagt Horner. Marko nimmt dafür den Motorenpartner in die Pflicht, indem er hinzufügt: "Wir sind auf Renault angewiesen." Und ein bisschen Kritik schwingt da durchaus mit.

Kritik am Motorenpartner

"Renault hat sicher einen Teil der Probleme unterschätzt und anscheinend auch den zeitlichen Rahmen nicht richtig kalkuliert. Wir haben aber zusammen vier WM-Titel gewonnen. Wir arbeiten gemeinsam an dieser Situation, um da wieder herauszukommen", meint Marko und merkt an: "Es ist nicht sinnvoll, nach hinten zu schauen. Das ist halt jetzt passiert." Von nun an schaue man nach vorn.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Australien


Und es gäbe auch genug Gründe, um zuversichtlich zu sein, so der Österreicher. "Wir haben ja gesehen, was man von Bahrain bis Australien aufholen kann. Und Ähnliches planen wir für die kommenden Rennen. Es gibt intensivste Arbeiten auf dem Antriebssektor." Was Weltmeister Vettel, der erstmals seit Sommer 2013 nicht gewonnen hat, nach dieser Nullnummer sicherlich begrüßt.

Marko macht sich aber keine Sorgen um den Formel-1-Titelverteidiger. "Sebastian ist ein Kämpfer. Er hat auch die Loyalität. Er weiß, was für ein Auto er von uns in den vergangenen Jahren hingestellt bekommen hat. Er weiß, wie hart das Team arbeitet. Und man hat ja bei Daniel gesehen, wohin das führt", sagt Marko. "Dass es dieses Mal gerade bei Sebastian nicht geklappt hat, das ist Pech."

Surer vermutet: Es hakt bei der Zusammenarbeit

Oder vielleicht doch nicht? Liegt die Wurzel allen Übels möglicherweise woanders? Formel-1-Experte Marc Surer hat da eine Vermutung: Ein Teil der aktuellen Probleme könnten hausgemacht sein. "Mein Verdacht: "Als der neue Motor entwickelt wurde, hat Red Bull, anstatt mitzuhelfen, gesagt, dass die anderen Teams dadurch Daten von ihnen erfahren würden. Dazu gehört natürlich Lotus", so Surer.

Also ganz nach dem Motto: "Der Konkurrenz nicht zu viel Daten an die Hand geben", meint der Schweizer. "Ich glaube, dass einerseits Renault eine Entwicklung gemacht hat und Red Bull das Auto gebaut hat - und das Ganze hat dann nicht zusammengepasst. Und jetzt geht es einmal nicht so harmonisch." Daher auch die offene Kritik an Renault. Surer: "Mich wundert das schon ein bisschen."

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