• 02. November 2013 · 17:03 Uhr

Ferrari enttäuscht: Traktion schlecht, Massa vor Alonso

Ferrari kämpft in Abu Dhabi mit Traktionsproblemen: Felipe Massa ist im Qualifying schneller als Fernando Alonso - Beide sagen Mercedes und Lotus den Kampf an

(Motorsport-Total.com) - Wie erwartet spielte Ferrari in Abu Dhabi bei der Vergabe der besten Startplätze keine Rolle. Fernando Alonso blieb in Q2 hängen und wird den Grand Prix als Elfter starten. Dafür hat der Spanier für den Start freie Reifenwahl. Sein Teamkollege Felipe Massa zog ins Q3 ein und wurde Achter. Sein Rückstand betrug eine Sekunde. Im letzten Saisondrittel zeigte der Brasilianer einige starke Leistungen. Nicht zum ersten Mal war Alonso im Qualifying langsamer.

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Felipe Massa stellte im Stallduell gegen Alonso auf 8:9 Zoom Download

Der zweifache Weltmeister war nach dem schwachen Ergebnis natürlich enttäuscht, gibt sich aber gewohnt kämpferisch: "Wir können nichts tun. Natürlich wären wir lieber konkurrenzfähig. Wir wissen, dass wir auf einigen Strecken historisch gesehen mehr Mühe haben. Das war auch in diesem Jahr der Fall. Indien war für uns gut, wir waren recht konkurrenzfähig und waren sogar in den Top 3. Dann hatte ich im Rennen in Kurve eins etwas Pech mit der Berührung."

"Die Rennpace war aber gut", versucht Alonso positive Aspekte der vergangenen Wochen zu finden. "Hier in Abu Dhabi haben wir mehr Mühe. Vielleicht fahren morgen beide Autos auf das Podest. Wer weiß? Das ist die Formel 1. Es ist wichtig, dass wir mehr Punkte als unsere Konkurrenz holen und um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM kämpfen."

Die teaminterne Niederlage versucht Alonso, der noch nie in Abu Dhabi gewonnen hat, zu relativieren: "Man muss das gesamte Wochenende betrachten. Felipe war bei drei Rennen vor Indien im Qualifying vor mir. Jetzt steht es bei vier von fünf, aber ich habe in diesen Rennen mehr Punkte als er geholt. Der Samstag ist zwar schön für die Fans, aber die Punkte gibt es am Sonntag. Webber steht vor Sebastian, Nico vor Hamilton", vergleicht er die anderen Topteams.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Abu Dhabi


Massa kämpft noch um seine Formel-1-Zukunft und Leistungen wie im heutigen Qualifying machen sich positiv bemerkbar. "Ich würde sagen, dass ich in diesem Jahr im Qualifying meistens so konkurrenzfähig wie Fernando war. Wir arbeiten im Qualifying gut. Es sollte im Rennen noch etwas besser sein. Ich hoffe, dass wir diese drei Rennen auf die beste Art beenden. Ich fühle mich glücklich und bin relaxt. Das spielt ebenfalls eine Rolle, nicht nur für die letzten Rennen, sondern auch für meine Zukunft", sagt Massa mit Selbstvertrauen.

Aerodynamik für Traktionsprobleme verantwortlich

Das sollte aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass der F138 derzeit aus eigener Kraft nicht siegfähig ist. Alonso schlingerte teilweise um die Kurven und verbremste sich am Ende der Gegengeraden. Die Balance war alles andere als optimal. "Es gibt generell ein Traktionsproblem, nicht nur heute, sondern schon das gesamte Wochenende", kreist der Routinier die Problemzone ein. "Wir waren auch nicht sehr schnell, denn beide Ferraris waren in den Trainings immer außerhalb der Top 10."

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Fernando Alonso hatte keine optimale Balance und Traktion Zoom Download

"In Q2 waren wir Zehnter und Elfter. Es ist also definitiv eine schwierige Strecke für uns. Wir werde morgen sehen, wie sich das Rennen entwickeln wird. Wir haben in einigen Rennen gesehen, dass Startplatz elf ein Vorteil sein kann, weil man neue Reifen verwenden kann. Morgen werden wir sehen, wie es laufen wird." Die Traktionsprobleme sind nicht auf die mechanische Seite zurückzuführen, sondern auf die Aerodynamik.

"Es liegt an der Aerodynamik. Immer, wenn wir kleine aerodynamische Teile testen, dann verändert sich das Auto komplett. Ich schätze, dass wir deswegen keine optimale Traktion haben", bestätigt Alonso. Massa berichtet von den gleichen Schwierigkeiten: "Auf dieser Strecke ist die Traktion sehr wichtig, sie macht einen großen Unterschied. Das ist seit langer Zeit ein Problem unseres Autos. Es hängt von der Strecke ab, ob wir mehr Mühe haben."

"Wir waren aber auch nicht im Juli, August oder September konkurrenzfähig."Fernando Alonso
"Abu Dhabi ist in der Hitze keine gute Strecke für uns. Deshalb haben uns die kühlen Temperaturen am Abend etwas geholfen. Trotzdem ist es schwierig." Startplatz acht war somit das bestmögliche Ergebnis. "Nein, ich würde sagen, dass Platz sieben heute das Maximum gewesen wäre", korrigiert Massa. "In der letzten Kurve hatte ich starkes Untersteuern und verlor eine Zehntelsekunde. Trotzdem war es ein gutes Qualifying. Ich konnte das Beste aus dem Auto herausholen."

"Vor dem Qualifying sprach ich mit Fernando. Wir hatten beide Angst, ob wir es überhaupt ins Q3 schaffen würden. Vor allem die Heckpartie bereitet uns in der Hitze große Probleme. Am kühlen Abend ist es etwas besser, weshalb wir konkurrenzfähiger waren. Trotzdem war es schwierig." Der Grand Prix startet am Sonntag noch bei Tageslicht und geht über die Dämmerung in der Nacht zu Ende. Deshalb ist für den Sonntag auch ein Temperatursturz zu erwarten, der sich auf die Balance des Autos auswirken wird.

Trotzdem Kampfansage an Mercedes und Lotus

Kann sich Ferrari im Grand Prix besser in Szene setzen? "Am Sonntag ist unsere Performance normalerweise besser", macht sich Alonso Mut. "Die Zahlen sagen jetzt aber nicht, dass es morgen besser wird, aber wir haben ein gutes Gefühl. Wenn wir ein sauberes Rennen haben, besteht die Möglichkeit, dass wir nach vorne kommen. Es ist nichts Neues. Man muss konzentriert sein und ich muss das ganze Rennen über aggressiv sein, damit ich Positionen gutmache. Wir wollen das bestmögliche Ergebnis holen."

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Fernando Alonso bereitet die aktuelle Formkrise Sorgen Zoom Download

"Wir müssen am Ende des Wochenendes analysieren, wie es gelaufen ist. Manche Autos können im Qualifying schneller sein als sie dann im Rennen sind. Nur das Qualifying zu analysieren ist deshalb schwierig." Traut sich Alonso ein Wunder wie in Valencia 2012 zu? Damals gewann er vom elften Startplatz. "Das Ergebnis in Valencia war damals überraschend, denn ich startete als Elfter und gewann das Rennen."

"Sollte ich morgen gewinnen, wäre es eine noch größere Überraschung. Aber wer weiß? Man muss aber realistisch sein. Wir wissen, dass es schwierig wird, denn wir waren im Training nicht konkurrenzfähig. Wir müssen gute Punkte sammeln. Ich bin trotzdem zuversichtlich, dass ich mehr Punkte als unsere Konkurrenz holen kann." In das gleiche Horn schlägt auch Massa: "Das Rennen ist natürlich anders. In einigen Rennen kam ich leider nicht dort ins Ziel, wo ich hätte ankommen müssen. Trotzdem sind wir recht konkurrenzfähig."

Massa will Saison für Ferrari gut beenden

"Ich habe das Auto in meinen Händen und kann das Beste herausholen. Wir wissen, dass unser Auto langsamer als Lotus und Mercedes ist. Wir geben unser Bestes, damit wir die Saison vor diesen beiden Teams beenden. Ihre Autos sind aber schneller als unseres. Mercedes hat heute um die vordersten Plätze gekämpft und wir nicht. Wir brauchen also auch etwas Glück. Wir werden alles geben. Ich will das für Ferrari und für mich tun."

"Wir brauchen also auch etwas Glück."Felipe Massa
"Ich bin zuversichtlich, dass wir es versuchen werden, aber es wird nicht einfach. Man muss mit den Füßen am Boden bleiben, aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit ihnen kämpfen können. Wir werden es sehen", so Massa, der in jüngster Zeit mehr Selbstvertrauen an den Tag legt. Ferrari liegt vier Punkte hinter Mercedes und 24 vor Lotus. Die Saison wird mit den aktuellen Boliden zu Ende gefahren. Große Neuerungen kommen nicht mehr.

Auch wenn Ferrari derzeit in Gefahr schwebt noch auf Platz vier zurückzufallen, wird die Strategie in den verbleibenden drei Rennen nicht geändert. Die Zukunft ist zu wichtig. "Alle Teams konzentrieren sich bereits auf 2014. Unser Problem ist, dass wir nicht besonders konkurrenzfähig sind", muss Alonso zugeben. "Wir waren aber auch nicht im Juli, August oder September konkurrenzfähig. Trotzdem stand ich auf dem Podium und wurde in Spa, Monza und Singapur Zweiter. Wir sehen aber die Realität. Trotzdem werden wir nicht aufhören zu kämpfen, denn unser Team hat Stärken. Wir sind zwar nicht so schnell, aber wir werden mehr Punkte als unsere Konkurrenz holen."

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