Vettel: "Ein super Ergebnis"

Sebastian Vettel jubelt über seine Pole-Position in Malaysia - Der Weltmeister ist bezüglich des Rennens unsicher: "Die Reifen sind nicht so schnell wie unser Auto"

von Roman Wittemeier · 23.03.2013 11:20

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel startet auch in Malaysia unter besten Voraussetzungen in den Grand Prix am Sonntag. Im Qualifying in Malaysia sicherte sich der amtierende Champion auch die zweite Pole-Position des Jahres. Nach einer mäßigen Vorstellung in Q1 folgte in Q2 eine Zitterpartie, bevor Vettel im abschließenden Abschnitt der Zeitenjagd in 1:49.674 Minuten die deutliche Bestmarke setzte. Der Red-Bull-Star hatte fast eine Sekunde Vorsprung auf den zweitplatzierten Felipe Massa (Ferrari).

Der Finger ist wieder da: Sebastian Vettel startet am Sonntag vor Felipe Massa

"Es ist natürlich ein super Ergebnis. Es war ein chaotisches Qualifying, wegen der Wetterbedingungen", bilanziert Vettel. "Wir hatten einen Plan auf Grundlage dessen, dass wir wussten, dass der Regen kommen würde. Zwischendurch waren wir uns aber nicht ganz sicher. Letztlich konnten wir den Plan abspulen, den wir am Morgen erdacht hatten." Die erste Hälfte des Qualifyings war es trocken, rund sieben Minuten vor dem Ende von Q2 setzte dann der Regen ein.

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"Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass es schon zu Beginn der Zeitenjagd etwas regnen würde - das ist aber nicht passiert. Wir sind also dann auf den Slicks herausgefahren. Es war im Vergleich zu den Konkurrenten etwas schwierig. In Q2 war es eng für mich", sagt der Champion. "Der Regen hat mir wahrscheinlich geholfen. Wir hätten sonst noch einmal herausfahren müssen. Es hat aber gerade so zum Einzug ins Q3 gereicht."

Regen hat Vettel geholfen

"Im letzten Abschnitt war es auf abtrocknender Strecke ziemlich klar, dass es besser wäre, zwischendurch die Reifen zu wechseln. Das hat sich bestätigt. Wir haben es richtig gemacht. Es war aber knifflig, weil nie klar war, ob nicht vielleicht doch noch mehr Regen kommt", meint Vettel, der seine Zeit kurz vor dem Ende der Session markieren konnte. Auf nasser Piste präsentierte sich der Heppenheimer deutlich stärker als auf trockener Bahn. "Mit den Intermediates habe ich mich ziemlich wohlgefühlt."

"Der große Vorsprung überrascht mich. Meine Runde passte sehr gut, obwohl es nicht gerade einfach war. Einige Stellen waren noch nass, andere schon trocken gefahren", berichtet Vettel, dessen Teamkollege Mark Webber nur auf Startplatz fünf kam. "Insgesamt war es eine gute Session für uns. Wir haben ein paar Reifen gespart. Das kann morgen sehr wichtig werden. Mal sehen, was wir ausrichten können. Wir wissen, dass unser Auto schnell ist, aber es hängt alles von den Reifen ab."

"Leider sind die Reifen nicht so schnell wie unser Auto. Wir müssen das in den Griff bekommen. Vielleicht gibt es morgen Regen. Es regnet hier jeden Tag. Vielleicht trifft es uns, vielleicht auch nicht. Ich freue mich auf morgen", sagt Vettel. "Wenn man von ganz vorne startet, dann will man auch das Rennen auf dieser Position beenden. Es wird ein langes Rennen. Bisher ist kaum einzuschätzen, wie der Speed wirklich aussieht."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Malaysia


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"Ich bin mit der Balance des Autos sehr zufrieden. Wenn man es mit den Erlebnissen aus dem vergangenen Jahr in Malaysia vergleicht, dann sind wir einen großen Schritt vorangekommen. Die Situation im Rennen ist aber heutzutage anders", spielt der Weltmeister noch einmal auf die fragilen Reifen an. "Ich hoffe, dass wir morgen 100 Prozent abrufen können und die Reifen im Griff haben. Das ist wichtig. Das nötige Tempo haben wir. Hoffentlich bin ich auch beim Fallen der Zielflagge ganz vorne."

'Sky'-Experte Marc Surer war nach der schnellen Runde des Heppenheimers begeistert. Vettel habe sich optimal auf die veränderten Bedingungen eingestellt, so der Schweizer: "Im Regen wird mehr geschaltet. Er hat beispielsweise in Kurve elf zurückgeschaltet. Da würde er normalerweise im höheren Gang bleiben. Das allein sind schon einmal zwei Schaltvorgänge mehr. Er hat es selbst gesagt, dass es in Q2 eng war. Notfalls hätte er sogar einen zweiten Satz Reifen nehmen müssen. Warum er in Q2 so viel Zeit verloren hat, müssen wir nun herausfinden."