• 17. März 2013 · 10:18 Uhr

Whitmarsh: "Wir sind nicht stolz"

McLaren kassiert in Melbourne eine herbe Schlappe: Jenson Button erobert zwei Punkte, doch der MP4-28 viel zu langsam - Das Fazit von Martin Whitmarsh

(Motorsport-Total.com) - Ende November 2012 freute sich McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh über den Sieg von Jenson Button im Saisonfinale. Dreieinhalb Monate später musste der Brite beim Saisonauftakt in Melbourne die Wunden einer schweren Niederlage lecken. Der neue McLaren MP4-28 war im Albert Park nie konkurrenzfähig. Im Rennen hatten Button und Sergio Perez damit zu kämpfen überhaupt in die Punkteränge zu kommen. Der Brite kam schließlich als Neunter ins Ziel und Perez ging als Elfter leer aus. Beide waren wie der Großteil des Feldes mit einer Dreistopp-Strategie unterwegs.

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Martin Whitmarsh musste die schwache Leistung seines Teams erklären Zoom Download

Im Ziel betrug der Rückstand der stumpfen "Chrompfeile" knapp mehr als 80 Sekunden. Wenn das Rennen noch etwas länger gedauert hätte, dann wären beide womöglich überrundet worden. Noch Ende November nahm Whitmarsh den WM-Titel in den Mund. Davon ist nach der schweren Schlappe derzeit nichts zu hören. "Es war ein Wochenende, an dem wir uns einige Male zum Lächeln zwingen mussten. Es war hart. Man trifft im Winter einige Entscheidungen und manchmal zahlen sie sich nicht aus", spricht Whitmarsh bei 'Sky Sports F1' die Konzeptänderung beim MP4-28 an.

Ausgezahlt hat sich das bisher nicht. "Es ist natürlich nicht erfreulich, denn eigentlich zählen wir zur Spitze dazu. Wir haben in den vergangenen Jahren hier gewonnen. Dass wir jetzt das Tempo nicht haben und das Auto nicht wirklich verstehen, machte es für das Team sehr schwierig. Die Fahrer haben an diesem Wochenende eine gute Arbeit abgeliefert, denn man hätte leicht den Kopf hängen lassen können."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Australien


Speziell Button musste mit einem von der Qualifikation arg verschlissenen weichen Reifensatz das Rennen starten. "Mit Jenson sind wir in der schlechtmöglichsten Situation ins Rennen gegangen, denn seine Reifen hatten Graining. Deshalb musste er sehr früh an die Box kommen. Es war für ihn dann praktisch ein Zweitstopp-Rennen vom Ende des Feldes. Dass er sich durch das Feld gekämpft hat und noch Punkte geholt hat, war sehr stark."

Teamneuling Perez kam ebenfalls ins Ziel. Groß in Szene setzen konnte sich der Mexikaner allerdings nicht. "Sergio ist von Startplatz 16 fast in die Punkte gefahren, ein solider Job", bewertet Whitmarsh. "Wir hatten nicht das Tempo. Wir mussten uns deshalb auf die Fahrer verlassen, damit sie auf die Reifen achten." Im Rennen hatte McLaren mit der Strategie etwas probiert, aber starker Regen und Safety-Cars blieben aus. "Wir hatten natürlich darauf gehofft, dass wir unsere beiden Jungs bei der Strategie in eine bessere Situation bringen könnten."

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Der McLaren MP4-28 stellt das Team noch vor viele Rätsel Zoom Download

"Mit Sergio starteten wir auf der Prime-Mischung und hofften, dass er zum Beispiel bei einer Safety-Car-Phase Glück hat. Jenson musste früh an die Box und ist anschließend mit drei Sätzen Prime gefahren. Wir hofften, dass etwas ungewöhnliches passiert, aber das tat es nicht. Es gab keine einzige Safety-Car-Phase und auch keinen starken Regen." Unter dem Strich fällt das Fazit des McLaren-Teamchefs wenig erfreulich aus. "Wir waren zu langsam und wussten, dass wir nicht durch das Feld stürmen würden."

Den Reifen schiebt Whitmarsh nicht die Schuld für die Niederlage zu: "Die Antwort ist, dass es für jeden identisch ist. Force India macht einen exzellenten Job und auch Lotus geht gut mit den Reifen um. Das ist ein Teil der Herausforderung in der Formel 1, es gehört dazu und macht es schwierig. Wir sehen viele Boxenstopps und das ist gut für die Show."

Wie geht es in Zukunft weiter. Wird McLaren die Saison früh abschreiben und sich auf 2014 konzentrieren? "Sicher nicht vor dem nächsten Wochenende. Wir werden es sehen. Natürlich sind wir nicht stolz, wenn wir zugeben müssen, dass wir etwas falsch gemacht haben. Hin und wieder kommt das vor. Wir müssen alles verstehen und schauen, dass wir unsere Arbeit machen. Das Auto muss schneller werden. Wir glauben, dass wir es lösen können. Wenn nicht, dann müssen wir uns alles andere ansehen", lässt Whitmarsh offen.

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