• 28. Februar 2024 · 21:39 Uhr

Auch wegen Las Vegas: Formel 1 mit Rekordgewinn von 392 Millionen Dollar

Der Boom der Formel 1 geht aus finanzieller Sicht weiter: Rechteinhaber Liberty Media verzeichnet Rekordzahlen für 2023 - Teamausschüttungen so hoch wie nie

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2023 mag zwar auf der Strecke mit der WM-Entscheidung zugunsten von Max Verstappen fünf Rennen vor Saisonende nicht unbedingt für die allergrößte Spannung gesorgt haben, doch das hat Rechteinhaber Liberty Media nicht daran gehindert, einen neuen Rekordgewinn mit der Königsklasse von 392 Millionen US-Dollar aufzustellen. Im Jahr zuvor kam man noch auf 239 Millionen Dollar und konnte den Gewinn damit um über 60 Prozent steigern.

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Formel-1-CEO Stefano Domenicali und Liberty-Media-CEO Greg Maffei können sich über starke Finanzzahlen freuen Zoom Download

Der Geldsegen kommt auch den zehn Formel-1-Teams zu Gute, die im Jahr 2023 ebenfalls eine Rekordausschüttung von Liberty Media erhalten haben. Der Rechteinhaber überwies insgesamt 1,215 Milliarden Dollar, was umgerechnet 121,5 Millionen Dollar pro Team macht. Die Teams erhalten jedoch unterschiedlich viel Geld von Liberty Media, was sich zum Großteil aus den Plätzen in der Konstrukteruswertung ergibt. Die Staffelung ist im Concorde-Agreement der Formel 1 festgehalten.

Eine wichtige Rolle für den starken Anstieg der Finanzkennzahlen - immerhin hat auch der Umsatz mit 3,222 Milliarden Dollar (2022: 2,573 Milliarden Dollar) eine neue Bestmarke erreicht - spielt der Große Preis von Las Vegas, der im November sein Comeback in den Kalender feierte.

Wie auch beim Rennen in Miami ist Liberty Media dort selbst als Promoter aufgetreten, was bedeutet, dass man keine Gebühr für die Austragung des Rennens erhebt, sondern selbst an den Ticket- und Eventeinnahmen partizipiert, dafür aber auch das unternehmerische Risiko trägt.

4. Quartal 2023: Formel 1 bricht Schallmauer von einer Milliarde

Allein im vierten Quartal 2023, in welches der Las-Vegas-Grand-Prix gefallen ist, hat Liberty Media Einnahmen in Höhe von 1,23 Milliarden Dollar verzeichnet, so viel wie noch nie zuvor in einem einzigen Quartal. Dabei hat die Formel 1 im letzten Quartal des Jahres nur sechs Rennen absolviert. Im Vergleich dazu: das dritte Quartal hat acht Grands Prix beinhaltet, kam aber nur auf einen Umsatz von 887 Millionen Dollar.

Den Unterschied machen die Austragungsorte, denn während die Königsklasse von Juli bis September hauptsächlich in Europa unterwegs war, ist man von Oktober bis Dezember neben Las Vegas auch in weiteren finanzstarken Ländern wie Katar und der Vereinigten Arabischen Emirate gefahren, wo die Promoter im Vergleich zu den europäischen Traditionskursen eine deutlich höhere Gebühr zahlen, um in den Formel-1-Kalender zu kommen.

Las Vegas aus finanzieller Sicht ein voller Erfolg

Bei der Bekanntgabe der Zahlen macht Liberty Media deutlich, wie groß der Einfluss von Las Vegas war und wies darauf hin, dass die Veranstaltung ein Erfolg für das Unternehmen war: "Die Einnahmen aus der Rennpromotion stiegen vor allem aufgrund der Einnahmen aus dem Ticketing des ersten Las-Vegas-Grand-Prix und anderer vertraglich vereinbarter Erhöhungen der Gebühren."

"Die Einnahmen aus der Rennpromotion im Gesamtjahr und im vierten Quartal profitierten auch von der Mischung der in den jeweiligen Zeiträumen durchgeführten Rennen im Vergleich zu den Vergleichszeiträumen des Vorjahres. Sponsoringeinnahmen stiegen aufgrund der Verbuchung der Einnahmen aus dem Grand Prix von Las Vegas, der Einnahmen von neuen Sponsoren und des Wachstums der Einnahmen von bestehenden Sponsoren."

Liberty merkt an, dass die Formel 1 von niedrigeren Frachtkosten profitierte, räumt aber auch ein, dass es zusätzliche Ausgaben im Zusammenhang mit Las Vegas gab. Das Unternehmen stellt fest, dass "die Kosten im Gesamtjahr und im vierten Quartal vor allem durch die Kosten für die Werbung, die Organisation und die Durchführung des Grand Prix von Las Vegas sowie durch höhere Hospitality-Kosten bei anderen Veranstaltungen in Verbindung mit einer erhöhten Anzahl von Paddock Club-Besuchern und einer Kosteninflation gestiegen sind".

Darüber hinaus "stiegen die Vertriebs-, Verwaltungs- und allgemeinen Kosten für das gesamte Jahr aufgrund höherer Personal-, IT- und Marketingkosten sowie Kosten im Zusammenhang mit der Planung und Durchführung des Las-Vegas-Grand-Prix, teilweise ausgeglichen durch niedrigere Rechts- und Beratungskosten und günstige Wechselkurse."

Domenicali: Anhaltendes Fan-Wachstum in den USA

Formel-1-CEO Stefano Domenicali macht deutlich, dass das vergangene Jahr für die Organisation nicht nur in finanzieller Hinsicht ein Erfolg war: "2023 war eine weitere unglaubliche Saison für die Formel 1", sagt der Italiener. "Wir hatten ein starkes Engagement auf allen Plattformen, mit Rekordbesucherzahlen bei den Rennen und die Formel 1 hielt ihre Position als am schnellsten wachsende Liga in den sozialen Medien im vierten Jahr in Folge."

"Die Formel 1 verzeichnete vor allem auf dem US-amerikanischen Markt ein anhaltendes Fan-Wachstum, gestärkt durch den erfolgreichen Grand Prix von Las Vegas, und bei einem jüngeren und weiblichen Publikum. Unsere Nachhaltigkeitsinitiativen bleiben eine Priorität für die Formel 1 und unsere Partner, und wir freuen uns darauf, in dieser Saison alle sieben Rennen der F1 Academy im Rahmen des Formel-1-Kalenders durchzuführen."

"Wir freuen uns auf die Saison 2024, in der wir uns darauf konzentrieren, unsere Beziehungen zu den Fans zu vertiefen und unsere kommerziellen Partnerschaften zu optimieren, um einen zusätzlichen Mehrwert zu schaffen", so Domenicali.

Die Bekanntgabe der starken Finanzzahlen hat auch an der Börse seine Wellen geschlagen. Nach Veröffentlichen des Jahresabschlusses schoss die Liberty-Media-Formula-One-Aktie kurzzeitig um mehr als sechs Prozent in die Höhe, steht nun bei 64,50 Euro und ist damit nicht mehr weit vom Allzeithoch entfernt.

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