Trotz Verstappen-Dominanz: Budgetgrenze hat "gewünschten Effekt"
Warum McLaren-Boss Zak Brown die Beschränkung der Ausgaben in der Formel 1 für gelungen hält und wie die dominante Saison 2023 von Max Verstappen dazu passt
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat in der Formel-1-Saison 2023 doppelt so viele Punkte erzielt wie sein schärfster Verfolger in der WM. Und erstmals überhaupt hat Red Bull die Plätze eins und zwei in der Gesamtwertung belegt. Trotzdem wertet McLaren-Boss Zak Brown die Saison 2023 als klares Anzeichen dafür, dass die Budgetbegrenzung in der Formel 1 funktioniere. Aber wie kommt Brown auf diese These?
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Max Verstappen im Red Bull vor Lando Norris im McLaren in der Formel-1-Saison 2023 Zoom Download
Er meint am Rande der Designvorstellung des neuen McLaren MCL38: "Durch Max wurde die Saison 2023 zur größten Dominanz eines Fahrers und eines Teams. Aber wenn man ihn mal außen vorlässt, dann hatten wir erstmals fünf Teams mit sieben oder mehr Podestplätzen."
Tatsächlich hat neben Red Bull nur Ferrari einen Grand Prix gewonnen, nämlich das Rennen in Singapur. Und nur McLaren hat sich beim Sprint in Katar außerdem noch in die Siegerlisten eingetragen.
Neben Red Bull sind Mercedes, Ferrari, McLaren, Aston Martin und Alpine in Grands Prix unter die Top 3 gefahren, aber Alpine eben nur in zwei Fällen. Damit ist Browns Rechnung korrekt.
Was die Qualifying-Form von Haas aussagt
Doch nicht allein die Podestquote spreche für die Budgetobergrenze, sagt der McLaren-Boss weiter: "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das zehntplatzierte Team in der Konstrukteurswertung immer ein Kandidat auf einen Top-10-Platz im Qualifying war. Ich glaube, wir alle gehen immer noch davon aus, so ein Team müsse drei Sekunden hinter der Poleposition zurückliegen."
Diese Aussage versteht sich als ein Kompliment an Haas, das 2023 seine größten Stärken in der Tat im Qualifying hatte. Nico Hülkenberg etwa sicherte sich achtmal die Teilnahme an Q3, wurde fünf weitere Male auf den Positionen elf und zwölf abgewinkt nach einer schnellen Runde.
Das zeigt Brown: "Die Budgetobergrenze hat den gewünschten Effekt. Sie führt das Feld enger zusammen. Und ich kann aus Erfahrung sprechen von der Boxenmauer: Wir unterschätzen niemanden, was Q3 angeht."
Nur Max Verstappen ist ein Überflieger
Schon gar nicht Verstappen und Red Bull, die 2023 nur in sieben von 22 Fällen im Qualifying nicht das schnellste Auto stellten. Deshalb sagt Brown: "Hut ab vor Adrian Newey und seinem Team. Sie haben es einfach besser gemacht als wir anderen."
"Aber hoffentlich sind solche Dominanzen jetzt Geschichte und wir kriegen ein immer engeres Feld. Denn das besteht bereits mit den 19 anderen Autos."
Aus diesem Grund halte er die Budgetobergrenze in der Formel 1 für ein Erfolgsprojekt. "Noch ist sie nicht perfekt, aber wir sind auch nicht davon ausgegangen, dass bei einem so neuen Projekt keine Schlupflöcher bestehen", sagt Brown. "Und die FIA schließt diese Schlupflöcher wie zum Beispiel durch die Direktive 45."