• 28. September 2022 · 11:15 Uhr

Finanzielle Garantien: Darum ist Südafrika für 2023 abgeblitzt

Die Formel 1 will nach Südafrika, und Südafrika will die Formel 1 - und trotzdem taucht Kyalami nicht als Termin auf dem Rennkalender für 2023 auf

(Motorsport-Total.com) - 1993 ist die Formel 1 zuletzt in Südafrika gefahren. Das Rennen in Kyalami, damals der Saisonauftakt, hat Alain Prost (Williams) vor Ayrton Senna (McLaren) und Mark Blundell (Ligier) gewonnen. Die Rückkehr der Königsklasse nach Kyalami war für 2023 geplant; doch im kürzlich veröffentlichten Rennkalender der FIA taucht der Event nicht auf.

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Kyalami 1993: Ayrton Senna, Alain Prost und Mark Blundell auf dem Podium Zoom Download

Wie so oft in der Formel 1 lag das letztendlich am Geld. "Es lag einzig und allein daran, dass der vorgesehene Veranstalter nicht geliefert hat", kritisiert Anton Roux, Vorsitzender des südafrikanischen Motorsportverbands MSA, gegenüber 'News24 Sport' - und meint damit die finanziellen Garantien, die von der Formel 1 gefordert werden.

Roux, gleichzeitig auch Mitglied im FIA-Senat, geht aber davon aus, "dass wir auf dem 2024er-Kalender sein werden". Bis dahin soll ein neuer Veranstalter gesucht werden, der die erforderlichen Garantien leisten kann. Denn Formel 1, die FIA, MSA und die südafrikanische Regierung sind sich einig, dass sie das Projekt durchziehen wollen.

"Wir wünschen uns ein Rennen im Afrika", sagt Formel-1-CEO Stefano Domenicali. "Stand heute ist Südafrika dafür der wahrscheinlichste Austragungsort. Die Gespräche laufen." Für ihn ist aber klar, dass neue Events den Standards entsprechen müssen. Dabei macht die Formel 1 keine Kompromisse mehr: "Wir wollen nach Afrika, aber wir wollen es richtig machen."

Formel 1 will langfristig in Afrika bleiben

Und klar ist auch, dass ein kurzlebiger Grand Prix wie zuletzt, als die Formel 1 nur 1992/93 nach Kyalami kam, nicht angestrebt wird: "Wenn wir mit neuen Promotern sprechen, dann streben wir immer nach einem soliden und langfristigen Engagement. Wir wollen nicht nur ein Jahr hinkommen und dann wieder gehen. Das zu regeln dauert halt", erklärt Domenicali.

Generell habe die Formel 1 aktuell "viel mehr Nachfrage als Angebot", sagt der Italiener. 2023 sind erstmals 24 Rennen geplant. 25, hat die Formel 1 in der Vergangenheit stets betont, sei wahrscheinlich das Maximum an Belastbarkeit, das die Mitarbeiter der Teams und des Formel-1-Zirkus insgesamt verkraften können.

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Das sind schlechte Nachrichten für eine Rückkehr nach Deutschland. Solange Länder wie Saudi-Arabien mit astronomischen Summen in die Formel 1 drängen und Rechteinhaber Liberty Media in den USA und China expandieren möchte, treibt das den Preis für einen Grand Prix in die Höhe. Und das können sich Hockenheim und der Nürburgring derzeit nicht leisten.


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Dabei würde Domenicali gern einen Grand Prix in Deutschland fahren: "Wir hoffen wirklich, dass Deutschland wieder an den Verhandlungstisch kommen kann. Aber es ist eine Sache, nur zu sagen: 'Wir wollen einen Grand Prix.' Es ist etwas ganz anderes, die Dinge auf den Tisch zu legen, die notwendig sind, um einen Grand Prix zu veranstalten", sagt er.

Hoffnung macht den deutschen Fans der Einstieg von Audi und womöglich Porsche. Der ehemalige VW-Konzernchef Herbert Diess hat sich öffentlich gewünscht, die Formel 1 in Deutschland zu sehen. Domenicali hofft, dass mit Unterstützung der Industrie auch deutsche Rennstrecken "in einer anderen Situation sein werden, um mit uns zu sprechen".

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