• 29. April 2018 · 09:40 Uhr

"Sehr schlechte Idee": Toto Wolff kritisiert Liberty-Vorschlag

Liberty Media möchte aus Kostengründen die "virtuellen Boxen" der Teams verbieten, Mercedes-Sportchef Toto Wolff liefert jedoch ein Gegenargument

(Motorsport-Total.com) - Mit der "Vision 2021" hat Liberty Media am Wochenende des Grand Prix von Bahrain Vorschläge präsentiert, wie die Formel 1 der Zukunft nach Meinung des Rechteinhabers aussehen sollte. Gegen einige dieser Vorschläge formiert sich aber Widerstand. Mercedes und Ferrari sind die beiden Teams, die die größten Bedenken haben.

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Toto Wolff hält das geplante Verbot der virtuellen Boxen für einen Fehler Zoom Download

Ein konkreter Punkt, der Mercedes stört, wurde am Samstag in Baku bekannt. Konkret geht es um das von Liberty angedachte Verbot der sogenannten "virtuellen Boxen". Dabei handelt es sich um Ingenieurs-Teams zu Hause in der Fabrik, die vollen Echtzeit-Datenzugang zur Rennstrecke haben und aus der Ferne mitarbeiten. Das kann das Überwachen von Zuverlässigkeits-Parametern genauso betreffen wie das Errechnen von Strategien.

Weil Liberty im Zuge des Plans, die Kosten zu senken, der ganze Daten-Wahnsinn zu viel wird, und weil das Personal reduziert werden soll, erscheint es auf den ersten Blick naheliegend, solche virtuellen Boxen zu verbieten. Doch laut Mercedes-Sportchef Toto Wolff wird dabei etwas übersehen: "Ich halte das für eine sehr schlechte Idee, denn wir haben in diese virtuellen Boxen viel investiert."

"Es ist eine tolle Verkaufsplattform für Partner und Sponsoren", sagt Wolff und klärt auf, was vielen nicht bewusst war: "In unserer virtuellen Box in Brackley sitzen ja nicht nur unsere Ingenieure, sondern wir laden dorthin auch Sponsoren ein. Und wenn wir Kooperationen mit Hightech-Unternehmen anstreben, ist die virtuelle Box immer der Teil, für den sie sich am meisten interessieren."

"Soweit ich weiß", so Wolff, "haben es viele Teams geschafft, ihre Race-Support-Strukturen zu Hause in den Fabriken zu kommerzialisieren." Er gibt unumwunden zu: "Natürlich ist es von Vorteil, wenn du mehr schlaue Köpfe zur Verfügung hast, die an Lösungen für Probleme arbeiten. Aber für uns ist es inzwischen auch ein Vertriebsthema geworden."


Christian Horner führt durch die Red-Bull-Box

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Selbst kleinere Teams wie Williams oder Sauber nutzen ihre Strukturen in der Fabrik gelegentlich für Events und Incentives, laden entweder bestehenden Partner und Sponsoren ein oder verkaufen die einmalige Chance, zum Beispiel mit Frank Williams oder Peter Sauber einen Grand Prix zu schauen.

Ob so etwas zwangsläufig nicht mehr möglich ist, wenn die virtuellen Boxen abgeschafft werden, steht allerdings auf einem anderen Blatt ...

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