Wermutstropfen für Williams: Sponsor Martini steigt aus

Der Ende 2018 auslaufende Vertrag wird nicht verlängert, weil die Bacardi-Gruppe kein Geld mehr in die Formel 1 stecken möchte - Bezahlfahrer bald noch wichtiger?

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Lifestyle der Reichen und Schönen: Kaum ein Getränk verkörpert diese Idee so wie der italienische Wermut Martini, den der Handelsvertreter Alessandro Martini im Jahre 1863 mit der Übernahme eines Weinhandels in die Regale brachte. Schon die ersten Flaschen entstanden in der Kleinstadt Pessione bei Turin. Den Namen in die Welt trugen diverse Boliden aus der Formel 1, der Sportwagenszene und dem Rallyegeschäft. Ihr blau-rotes Design auf weißem, silbernem respektive rotem Grund ist legendär. Beispiele gefällig?

(Motorsport-Total.com) - Der Wermuthersteller Martini wird sein Engagement bei der Williams-Mannschaft nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' zum Jahresende 2018 beenden. Verhandlungen über eine Verlängerung des auslaufenden Fünfjahresvertrages sind kürzlich gescheitert, wie das Team bestätigt. Obwohl das italienische Unternehmen weiter daran interessiert sein soll, in der Formel 1 zu werben und wohl Gespräche mit anderen Teams geführt hat, könnten die blau-roten Logos verschwinden.

Wie gemunkelt wird, will die Bacardi-Gruppe, zu der Martini gehört, nicht weiter Geld in die Königsklasse stecken, weil der Vorstand das Marketing der Marke neu ausrichten möchte. Co-Teamchefin Claire Williams bestätigt das und bringt Verständnis auf: "Sie haben so viele Produkte, die sie unterstützen müssen. Natürlich wandeln sich deshalb ihre strategischen Vorsätze mit der Zeit."

Auch wenn Williams behauptet, dass die Lage in Grove "finanziell stabil" bliebe, bedeutet der Martini-Abschied für sie einen Nackenschlag. Das Budget, das die Bezahlfahrer Lance Stroll und Sergei Sirotkin einbringen, dürfte noch wichtiger werden und der Einfluss des Modemoguls Lance Stroll respektive der russischen SMP-Bank sich mehren, wenn nicht neue Geldgeber gefunden werden.