• 13. Dezember 2016 · 10:58 Uhr

Aserbaidschan: Kritik an Menschenrechtssituation "respektlos"

Der Promoter des Rennens in Baku erklärt, warum der Name Europa-Grand-Prix nicht mehr nützlich ist und wieso eine Terminkollision mit Le Mans ein Problem ist

(Motorsport-Total.com) - Ein neuer Name, mehr Zuschauer und keine Terminkollision mit den 24 Stunden von Le Mans: Der Aserbaischan-Grand-Prix soll in der zweiten Saison seines Bestehens, kräftig wachsen. Davon ist jedenfalls Arif Rahimov überzeugt. Der Promoter plant, für den Rennsonntag bis zu 50 Prozent mehr Tickets zu verkaufen: "Wir peilen etwas zwischen 35.000 und 40.000 Fans an. Es wird in diesem Jahr einfacher, Karten abzusetzen, weil die Leute wissen, was sie bekommen", so Rahimov.

Foto zur News: Aserbaidschan: Kritik an Menschenrechtssituation "respektlos"

Die Strecke in Baku stand nur optisch für Spektakel, das Rennen war trist Zoom Download

Sein erklärtes Ziel ist es weniger, die Einheimischen für die Formel 1 zu begeistern. "Wir wollen so viel Touristen wie möglich an die Strecken locken. Deswegen veranstalten wir das Rennen", sagt er über einen Versuch, in dem weitgehend von der Erdöl-Förderung abhängigen Staat ein neues Standbein zu schaffen. Genau deshalb heißt die Veranstaltung auch nicht mehr Europa-Grand-Prix. "Wir wollen das Land vermarkten. Wir haben gezeigt, dass wir offen sind und dass wir europäische Mentalität besitzen", demonstriert Rahimov das neue Selbstbewusstsein am Kaspischen Meer.

Entsprechend cool reagiert Rahimov auch auf die Diskussion um die Menschenrechtslage in seinem Land und glaubt auch in dieser Hinsicht an den Erfolg des Grand Prix. "Wir werden in den Medien ständig kritisiert. Verglichen mit allem, was wir zuvor gemacht haben, war die Presseresonanz viel positiver. Sogar die reißerischsten Blätter waren neutral, als sie über das Rennen berichtet haben." Um mehr Medienaufmerksamkeit zu erhalten, forcierte Baku selbst die Terminverlegung auf den 25. Juni 2017 und damit auf ein anderes Datum als der 24-Stunden-Klassiker in Le Mans.

Inhaltlich bleibt Bakus Führung bei seiner Marschroute, man wolle Sport von Politik treffen. Rahimov hofft, dass sich die Debatte erschöpft hätte und 2017 nicht wieder neu aufflammen würde. "Ein Land wie unseres, dass hart daran arbeitet, sich zu vermarkten und für Tourismus zu sorgen", seufzt er, "da ist es unfair, dass wir von Leuten kritisiert werden, die nie in Baku waren und nur Dingen von Dritten wissen. Das ist respektlos und hilft keinem. Es schadet dem Land grundlos."


Fotostrecke: So spektakulär ist der neue Kurs von Baku

In naher Zukunft soll es in Baku aus Kostengründen kein Nachtrennen geben, kleinere Änderungen an der Streckenführung sind angedacht. "Ich würde gerne sehen, dass einige Kurven etwas schneller sind", meint Rahimov, betont jedoch, dass die FIA mitspielen müsse. "Kurve 7 wurde zum Beispiel etwas entschärft, damit die Autos nicht in die Mauer krachen." Hier wünscht der Promoter wieder mehr Spektakel, schließlich entwickelte sich das Rennen 2016 zum absoluten Langeweiler.

Verantwortlich dafür, dass Kurse in Europa sich die Formel 1 nicht mehr leisten können, weil Baku die Preise in die Höhe treibt, will Rahimov nicht sein: "Ich liebe die Traditionsstrecken. Für uns bedeutet es weniger Wettbewerber, aber für den Sport ist es schade", sagt der Aserbaischan-Macher und erkennt keinen direkten Zusammenhang: "Es gibt genug Platz im Kalender. Die neuen Rennen haben die alten nicht rausgedrückt, sie haben es einfach nicht geschafft, sich zu behaupten."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Fahrer mit den meisten Rennen bis zum ersten Podium
Die Fahrer mit den meisten Rennen bis zum ersten Podium
Foto zur News: Formel-1-Teamchefs, die für mehrere Teams tätig waren
Formel-1-Teamchefs, die für mehrere Teams tätig waren

Foto zur News: Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten
Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten

Foto zur News: Die letzten 15 Ausfälle von Max Verstappen in der Formel 1
Die letzten 15 Ausfälle von Max Verstappen in der Formel 1

Foto zur News: Christian Horner war schon Formel-1-Teamchef, als ...
Christian Horner war schon Formel-1-Teamchef, als ...
AnzeigeFormel-1 Tickets Österreich 2026 kaufen
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
"Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
Foto zur News: Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte
Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte

Foto zur News: Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026
Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026

Foto zur News: Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Belgien
Spa-Francorchamps
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Ungarn
Hungaroring
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Niederlande
Zandvoort
Hier Formel-1-Tickets sichern!
 
Top-Motorsport-News
Foto zur News: "In der Zwickmühle": Wie die Beteiligten den Startunfall am Norisring bewerten
DTM - "In der Zwickmühle": Wie die Beteiligten den Startunfall am Norisring bewerten

Foto zur News: Konrad-Duo holt sich Sonntagsieg im Prototype Cup am Norisring
WEC - Konrad-Duo holt sich Sonntagsieg im Prototype Cup am Norisring

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: Kolumne zu den 24h Nürburgring 2025: Eine letzte Wahrheit gibt es nicht
NR24 - Kolumne zu den 24h Nürburgring 2025: Eine letzte Wahrheit gibt es nicht