Kimi Antonellis Lehrerin: "Er hat die Schule nie aus den Augen verloren"

(Motorsport-Total.com) - Andrea Kimi Antonelli erlebt derzeit einen äußerst erfolgreichen Monat. Nicht nur gelang ihm beim Grand Prix von Kanada der erste Podestplatz seiner Formel-1-Karriere, sondern er absolvierte parallel dazu auch eine wichtige Abschlussprüfung. Denn der junge Mercedes-Pilot setzt seine schulische Ausbildung trotz der Belastungen im Motorsport unbeirrt fort.

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Nach seinem Podium in Kanada ging's für Andrea Kimi Antonelli zurück auf die Schulbank Zoom Download

Seine Klassenlehrerin äußert sich nun mit großem Stolz über ihren außergewöhnlichen Schüler. Alessandra Regina, Klassenkoordinatorin am technischen Institut Salvemini di Casalecchio di Reno bei Bologna, findet lobende Worte für Antonelli: "Obwohl Kimi Antonelli stets stark in den Sport eingebunden war, hat er die Schule nie aus den Augen verloren. Und auch nicht das Ziel, seine Abschlussprüfungen abzulegen", sagt sie gegenüber der Nachrichtenagentur ANSA.

Antonelli hat in dieser Saison die Nachfolge des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters Lewis Hamilton bei Mercedes angetreten und fährt an der Seite von George Russell - mit bislang beachtlichem Erfolg. In der Konstrukteurswertung liegt Mercedes hinter McLaren auf Rang 2 und konnte Ferrari nach deren schwachem Kanada-Wochenende überholen. In der Fahrerwertung belegt Antonelli aktuell Platz 7, nur 16 Punkte hinter Hamilton, nachdem er beim Rennen in Montreal hinter Max Verstappen und Sieger Russell Dritter wurde.

"Wir sind sehr glücklich und stolz, dass Kimi gemeinsam mit seinen Klassenkameraden zu den Abschlussprüfungen antritt", erklärt Regina weiter. "Er ist ein sehr bescheidener junger Mann, und seine Mitschüler stehen voll hinter ihm."

Antonelli sei mit vollem Einsatz bei der Sache. Trotz seiner Rennverpflichtungen melde er sich regelmäßig bei ihr, um Fragen zu stellen, oder komme direkt nach der Rückreise aus dem Fahrerlager in den Unterricht, um Lernstoff nachzuholen und Tests zu schreiben: "Wenn er zu den Grands Prix unterwegs war, hat er mich angerufen oder geschrieben, um etwas nachzufragen. Oder er ist direkt vom Flughafen in die Schule gekommen, um sich etwas erklären zu lassen, bevor er eine Prüfung ablegte. Er hat es wirklich verdient, die Abschlussprüfungen abzulegen. Und das mit Bravour."

Für Antonelli ist das aber nicht nur eine persönliche Angelegenheit - er will auch seiner Mutter zuliebe durchhalten: "Ich bekomme viel Unterstützung von der Schule, das muss ich ehrlich sagen. Sie schicken mir Materialien zu. Aber es ist eine große Verpflichtung", erklärt er im Podcast The Fast and the Curious. "Ich sage oft, dass ich das alles eigentlich gar nicht machen will. Aber wenn ich dann darüber nachdenke, ist es doch wichtig. Ich habe so viele Jahre Schule hinter mir, da wäre es einfach schade, kurz vor dem Ende abzubrechen. Und außerdem bedeutet es meiner Mutter sehr viel. Ich mache das auch für sie."

Seine Lehrerin erinnert sich an einen besonders rührenden Moment zwischen ihr und dem jungen Rennfahrer: "Er hat einmal etwas sehr Schönes gesagt: 'Ich freue mich, wieder in die Schule zu gehen - und ich freue mich auch für meine Klassenkameraden.' Es besteht ein wunderbares Verhältnis zwischen ihm und den anderen Jugendlichen. Und sie sind großartig, weil sie ihn so sehr unterstützen."

Beim Grand Prix in Imola lud Antonelli seine Schulklasse sogar ins Fahrerlager ein und organisierte dort mehrere Aktivitäten für sie. "Das ist eine gute Möglichkeit, die Beziehung zu halten", sagte er damals. "Ich bin ja selten zu Hause und sehe sie deshalb kaum."