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"F1" im Reality-Check: Was Fahrer wirklich vom Film halten
Wie die Formel-1-Fahrer auf den neuen Motorsport-Film "F1" reagieren und weshalb sie fehlender Realismus manchmal überhaupt nicht stört
(Motorsport-Total.com) - Vor der öffentlichen Premiere des neuen Formel-1-Films "F1" fragen sich viele, was von der Hollywood-Inszenierung zu erwarten ist: Wie realitätsnah ist die Formel 1 dargestellt? Ist es nah am echten Motorsport oder eher ein "Drive to survive" in Spielfilm-Länge? Und wie genau haben es die Produzenten mit der Wahrheit genommen?
Dazu sagt Racing-Bulls-Fahrer Liam Lawson: "Man kann immer Fehler finden oder Dinge hinterfragen, aber letztlich ist es ein Film. Das ist wie bei 'Top Gun': Wenn du Kampfpilot bist und so einen Film schaust, wirst du auch Dinge entdecken, die du anders siehst."
Er als Rennfahrer aber halte "F1" für "unglaublich" und vermute: "So werden die meisten Leute denken, wenn sie den Film sehen." Mehr noch: Lawson glaubt, dass der neue Formel-1-Film ähnlich prägend sein könnte wie "Grand Prix" aus den 1960er-Jahren. "Das Potenzial dazu hat der Film definitiv. Er kann einer der größten Filme des Jahres werden - ganz sicher."
Haas-Fahrer Esteban Ocon scheint ähnlich zu denken. Er habe "F1"-Mitproduzent Lewis Hamilton nach der Vorab-Premiere in Monaco gleich gesagt, dass der Film "super mitreißend" geworden sei - und zwar "besonders in den Szenen, in denen sie die Autos fahren". Diese Aufnahmen seien "fantastisch" umgesetzt.
Ocon schwärmt: "So etwas haben wir noch nie gesehen! Es ist der bei weitem beste Rennsportfilm aller Zeiten und wird ein Mega-Erfolg."
Was Ocon nicht restlos überzeugt hat
Restlos überzeugt wirkt Ocon jedoch nicht, wenn er weiter sagt: "Es gab ein paar Dinge, die für uns Fahrer, die ständig im Paddock sind, nicht ganz logisch waren. Ein paar Szenen brauchten wohl etwas mehr Hollywood, um das breite Publikum anzusprechen. Ich hätte mir an manchen Stellen mehr echten Rennsport gewünscht, weniger Crashs, mehr Racing."
Doch Hamilton als Co-Produzent habe "ganz klar seine Handschrift hinterlassen" und dafür gesorgt, "alles so realistisch wie möglich" zu gestalten, meint Ocon und erklärt: "Strat-Modus, die Batterie, das Blockieren der Räder in Silverstone - das gibts wirklich." Deshalb gehe er fest davon aus, dass auch "richtige Fans" den Film "genießen" werden.
"Die klassische Filmszene" ist auch drin
Laut Ocons Haas-Teamkollege ist nämlich "wirklich gut" zu sehen, "was wir durchmachen". Ihn haben speziell "die Onboard-Aufnahmen und die Technik dahinter" begeistert: "Zu sehen, was sie da visuell hinbekommen haben, obwohl man weiß, was in Wirklichkeit passiert ist - das war ziemlich cool."
"Natürlich gibt es ein paar Dinge, die nicht ganz stimmen. Als Rennfahrer weiß man genau, was wirklich passiert." Oder was nicht passiert. Im Formel-1-Film gäbe es zum Beispiel "die klassische Filmszene", meint Bearman. Er erklärt: "Zwei fahren nebeneinander, und plötzlich hat der andere noch einen Gang mehr."
Für problematisch hält der Formel-1-Fahrer solche Szenen nicht. Im Gegenteil: "Genau solche Dinge machen den Film für das Publikum so packend. Es ist nur eine kleine Minderheit wie wir, die das dann als unrealistisch empfindet. Für die Mehrheit wird es ein großartiger Film, und ich glaube, er wird richtig erfolgreich."
Auch Fernando Alonso von Aston Martin bringt es auf den Punkt: "Es ist ein Film, keine Dokumentation. Es wird also Dinge geben, die nie so passieren würden. Aber ich würde sagen, der Großteil, vor allem die Streckenszenen und das Renngeschehen, war sehr originalgetreu und realistisch dargestellt. Das war wirklich gut."