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"More Than Equal": Ergebnisse der Studie über Frauen im Motorsport
Die Resultate der zu Jahresbeginn von More Than Equal durchgeführten Umfrage zur Beteiligung von Frauen im Spitzenmotorsport liegen vor
(Motorsport-Total.com) - Die von More Than Equal durchgeführte Umfrage über die Beteiligung von Frauen im Motorsport zeigt Schlüsselbereiche zur Verbesserung der Geschlechtergleichstellung und Integration auf.
© Motorsport Images
Bezüglich der Beteiligung von Frauen schneidet der Motorsport schlecht ab Zoom Download
Eine zu Beginn des Jahres gestartete detaillierte Untersuchung mit fast 13.000 Befragten und mehr als 70 ausführlichen Interviews mit Branchenführern hat ergeben, dass der Motorsport eine der Sportarten ist, die in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter am schlechtesten abschneiden.
Über alle Rennserien hinweg weist der Motorsport in Bezug auf die aktiven Teilnehmer (Fahrer) einen Frauenanteil von durchschnittlich gerade mal zehn Prozent auf. Noch schlechter schneidet bezüglich der aktiven Teilnehmer einzig American Football ab.
In der Formel 1 war Lella Lombardi beim Grand Prix von Österreich 1976 die bislang letzte Frau, die ein Rennen bestritten hat. More Than Equal will dazu beitragen, die Beteiligung von Frauen im Motorsport zu ermitteln, zu fördern und zu unterstützen.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen unter anderem, dass das Interesse und die Fangemeinde der Frauen, insbesondere in der Formel 1, gewachsen ist. So sind 40 Prozent von ihnen in den vergangenen fünf Jahren zu Fans geworden. Bezogen auf das Alter sind weibliche Fans im Durchschnitt etwa zehn Jahre jünger als männliche.
In der Studie wurde außerdem untersucht, was die Haupthindernisse für eine Teilnahme von Frauen am Motorsport sind. Dabei wurde eine Reihe von Problemen hervorgehoben, wie etwa die Kosten, die negative Stereotypisierung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, ein Mangel an Forschung über physische Hindernisse für die Teilnahme, ein Mangel an Vorbildern und eine unangemessene Kultur.
Anhand der erhobenen Daten wird More Than Equal - gegründet vom 13-maligen Grand-Prix-Sieger David Coulthard - gemeinsam mit Hintsa ein Programm zur Erkennung und Entwicklung weiblicher Talente entwickeln. Der finnische Performance-Spezialist Hintsa hat in der Vergangenheit bereits mit mehreren Formel-1-Weltmeistern zusammengearbeitet.
Nach Identifizierung des weiblichen Talentpools wird das Programm von More Than Equal junge Rennfahrerinnen unterstützen bei ihrer Suche nach Cockpits, technischem und taktischem Coaching, physischer und kognitiver Vorbereitung, kommerziellen Möglichkeiten und Entwicklung der eigenen Marke.
"Diese Untersuchung macht deutlich, dass Rennfahrerinnen mit einer Reihe von Herausforderungen und Hindernissen konfrontiert sind, die über diejenigen hinausgehen, den sich ihrer männlichen Kollegen gegenübergestellt sehen", sagt Coulthard und weiter: "Dieser Bericht liefert alle Erkenntnisse, die wir brauchen, um diesem Sport zu helfen, den Rückstand aufzuholen."
Karen Webb-Moss, Vorsitzende von More Than Equal, merkt an, dass es angesichts der in der Studie gesammelten Beweise für die gesamte Motorsportindustrie an der Zeit sei, Maßnahmen zu ergreifen: "Der Bericht zeigt, dass die Fans Veränderungen wollen und dass Rennfahrerinnen echte Chancen verdienen."
"Trotz der negativen Meinungen über die Bemühungen der Branche um Inklusion ist es jetzt an der Zeit, dass der Sport zusammenkommt und die Herausforderungen angeht, die große Vorteile bringen würden, wenn sie angegangen werden", so Webb-Moss.
Formel 1 versichert: "Werden weiter Fortschritte machen"
Die Formel 1 teilt in einem Statement am Freitag mit: "Wir begrüßen die Ergebnisse des Berichts, der einen weiteren aufschlussreichen Beitrag zu diesem wichtigen Thema liefert. Die Formel 1 setzt sich dafür ein, die Chancen und den Zugang zum Sport für alle zu verbessern."
"Unsere F1 Academy ist ein klares Beispiel für unsere Investitionen und unsere Entschlossenheit, den Zugang nicht nur in Bezug auf das Fahren, sondern auch in Bezug auf andere Rollen im Motorsport zu verbessern."
"Abgesehen davon setzen wir uns weiterhin für eine stärkere Vertretung von Frauen in unserem eigenen Unternehmen und im gesamten Sport ein. Es wurde viel getan, um die Situation zu verbessern, aber wir sind uns alle einig, dass noch mehr getan werden muss. Wir werden weiter Fortschritte machen."