• 18. Dezember 2016 · 19:56 Uhr

Niki Lauda schwärmt von James Hunt: "Einer, den wir lieben"

Der Österreicher erklärt, wieso er seinen einstigen Erzrivalen vermisst und er ihm das Trinken ausreden wollte: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit hätten ihn ausgezeichnet

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Legende Niki Lauda hat mit emotionalen Worten an seinen einstigen Erzrivalen James Hunt erinnert. Dass das Verhältnis der beiden ein besseres war, als es gemeinhin dargestellt wird, war zwar seit geraumer Zeit bekannt. Im Gespräch mit 'Sky Sports F1' beschreibt der Österreicher den Briten aber nicht nur als "lustigsten Typen überhaupt", sondern schwärmt von charakterlichen Eigenschaften: "Er war geradlinig, direkt und genau so ein Kerl, wie ihn Rennfahrer eben lieben."

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Gute Freunde: Niki Lauda und James Hunt kamen bestens miteinander aus Zoom Download

Hunt sei auch ehrlich gewesen, so Lauda weiter. "Selbst in unseren Tagen, in denen die Formel 1 gefährlich war, konnte man sich auf ihn verlassen. Er ließ immer genügend Platz für mich und für ihn." Dass der Playboy der Szene sportlich zunächst nicht an seinen akribisch, zielstrebig und extrem ehrgeizig arbeitenden Konkurrenten herankam, führt Lauda nicht auf mangelndes Können zurück. Ganz im Gegenteil: Er streicht seine ebenbürtigen Fähigkeiten am Volant heraus.

"Er war aggressiv und ein Naturtalent wie Gilles Villeneuve oder Lewis Hamilton. James war stets eine Gefahr, wenn er ein gutes Auto hatte", erklärt Lauda und will seine Niederlage im WM-Duell des Jahres 1976 nicht auf seinen Unfall am Nürburgring und seine anschließende Zwangspause zurückführen. Vielmehr sei Hunt zur Stelle gewesen und aufgeblüht. Er hätte sich unter Druck bewiesen: "Er konnte von einer Sekunde auf die andere zeigen, was er konnte. Außergewöhnlich!"


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Lauda zieht das Kapperl: "Ich fühle mich nicht schlecht dabei, den Titel verloren zu haben. In dieser Phase der Saison war er der Bessere." Dass Hunt jedoch nach einer Formel-1-Krone genug hatte und sich fortan Partyleben und Alkohol hingab, gab Lauda zu denken. Auch, als er den zum Freund gewordenen Rivalen eines Abends niedergeschlagen in einem Restaurant traf. "Ich sagte ihm: 'Wenn du so weitermachst, bringst du dich um.' Das half nicht weiter, aber Jahre später - als er nicht mehr trank und für die BBC arbeitete - hatte er es für drei oder vier Jahre seines Lebens geschafft."

Noch immer muss Lauda schmunzeln, wenn er an die spitzbübische Art Hunts denkt, mit der der im Alter von 45 Jahren verstorbene Brite ihn selbst bei seinem von Angst und Schmerzen begleiteten Formel-1-Comeback 1976 in Monza aufheiterte. Er sah den von seinen Verbrennungen entstellten Lauda und grinste. "Er sagte: 'Du siehst besser aus als jemals zuvor'. Das war so ein typischer James-Witz. Ich vermisse ihn sehr und würde mir wünschen, er wäre jetzt bei uns", seufzt Lauda.

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