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Nico Hülkenbergs Dienstwagen-Dilemma: Warum es kein Audi RS6 wurde
Der frischgebackene Audi-Pilot Nico Hülkenberg fährt einen RS7: Die praktischere Kombi-Variante fiel bei der Auswahl aus einem erstaunlichen Grund durch
(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung für einen Dienstwagen kann kompliziert sein, besonders wenn man Formel-1-Fahrer ist, eine kleine Tochter hat und die Ehefrau klare Vorstellungen mitbringt. Der nächstjährige Audi-Pilot Nico Hülkenberg kennt das Problem nur zu gut. In seiner Garage in Monaco steht ein Audi RS7, wie auto, motor und sport berichtet. Kein RS6 Avant, obwohl der deutlich mehr Platz für den Familienalltag bieten würde.
Der Grund dafür ist so einfach wie eindeutig. Seine Frau hasst Kombis, erklärt Hülkenberg dem Magazin, deshalb kommt der nicht ins Haus. Eine klare Vorgabe, die den praktischen Erwägungen vorgeht. Kindersitz und Bollerwagen müssen sich eben mit dem Kofferraum der Limousine arrangieren, auch wenn der Avant seit September 2021, als Hülkenberg Vater wurde, eigentlich die logischere Wahl gewesen wäre.
Den RS7 fährt der gebürtige Rheinländer übrigens schon das ganze Jahr, also noch bevor er offiziell zum Audi-Werksfahrer wurde. Und er ist sehr zufrieden damit, wie er betont. Solche Aussagen dürfte die Marketing-Abteilung in Ingolstadt gerne hören.
Seit dem Saisonfinale in Abu Dhabi ist Hülkenberg nun offiziell Teil des Audi-Projekts. Das traditionsreiche Sauber-Team wurde komplett übernommen und für die neue Ära umgebaut. Nach 32 Jahren unter dem Namen des Schweizer Gründers beginnt ein neues Kapitel, in dem praktisch das gesamte Personal in den verantwortlichen Positionen ausgewechselt wurde.
Für Hülkenberg persönlich nichts wirklich Neues. Er war bereits bei Renault in einem Werksteam aktiv, wenn auch nicht für einen deutschen Hersteller. Vom Gefühl und der Herangehensweise werde sich nicht so viel ändern, glaubt er. Trotzdem weiß er, dass die Verantwortung deutlich größer geworden ist.
Über 80.000 Audi-Mitarbeiter weltweit drücken den Fahrern die Daumen und hoffen auf Erfolge in der Königsklasse. Das Formel-1-Projekt soll das Image der Marke sportlicher machen und neue Kunden gewinnen. Bei Sauber ging es in erster Linie um Punkte und Podiumsplätze, bei Audi geht es darum, mit Siegen auf der Strecke Autos zu verkaufen. Man vertritt eben eine globale Marke, erklärt Hülkenberg die neue Dimension.
Wie wichtig das Projekt für den Konzern ist, zeigt sich auch am Engagement von Audi-Chef Gernot Döllner. Zu Beginn seiner Amtszeit galt der Manager nicht unbedingt als glühender Verfechter des Formel-1-Abenteuers. Mittlerweile hat er sich zum größten Fan im eigenen Haus entwickelt. Er ist involviert, sehr interessiert und kommt mehrmals im Jahr an die Strecke, verrät Hülkenberg. Die Leidenschaft sei echt spürbar.
In Abu Dhabi saß der Routinier zum 250. Mal in seiner Karriere im Cockpit. Ab 2025 trägt er die vier Ringe auf dem Overall und startet in seine neue Rolle als Audi-Werksfahrer. Und er wird weiter RS7 fahren, weil zu Hause eine klare Regel gilt: keine Kombis. Manchmal entscheiden eben nicht PS-Zahlen und Kofferraumvolumen über die Fahrzeugwahl, sondern der Haussegen.

