Charles Leclerc knallhart: Keine Zeit, um Lewis Hamilton zu helfen, aber ...
Charles Leclerc fuhr 2025 bereits seine siebte Saison mit Ferrari und ist ein Urgestein im Team: Warum er trotz seiner Erfahrungen "keinen Rat" für Lewis Hamilton hatte
(Motorsport-Total.com) - Sieben Podestplätze auf der einen Seite, kein einziges Podium auf der anderen: Kaum ein Formel-1-Team offenbarte in diesem Jahr einen größeren Abstand zwischen den Teamkollegen als Ferrari. Während Urgestein Charles Leclerc konstant ablieferte, tat sich Neuzugang Lewis Hamilton deutlich schwerer.
Der erfolgreiche Rekordweltmeister, der vor der Saison von Mercedes zur Scuderia gewechselt war, hatte mit der Eingewöhnung in sein neues Umfeld sichtbar zu kämpfen. Doch auch Leclerc, der bereits seit 2019 für die Italiener fährt, konnte seinem neuen Teamkollegen dabei kaum helfen oder ihn möglicherweise unterstützen.
"Meine Aufgabe ist es natürlich, alles zu maximieren, was in meiner Kontrolle liegt", meint der Monegasse mit Blick auf die eigenen Ergebnisse. "Und es gibt bereits so viele Dinge, auf die ich mich für mich selbst und für das Team konzentriere, um sicherzustellen, dass mein Fahrstil bestmöglich zum Auto passt."
"Deshalb ist es für mich natürlich schwierig, zusätzlich Zeit zu investieren [um Hamilton zu helfen]", wird Leclerc anschließend deutlich. "Und außerdem hat Lewis deutlich mehr erreicht, als ich es je habe - deshalb habe ich eigentlich keinen Rat für ihn."
Lewis Hamilton "braucht einfach noch Zeit"
Zwar feierte der 40-jährige Brite beim Großen Preis von China einen Sieg im Sprint, doch darüber hinaus blieb seine Debütsaison mit Ferrari weitgehend ohne Höhepunkte. Und es wurde auch mit der Zeit nicht besser, denn in den letzten drei Rennen des Jahres schied Hamilton sogar jeweils im ersten Teil der Qualifikation bereits aus.
Erschwerend kamen vor allem zu Saisonbeginn einige Abstimmungsprobleme mit seinem Renningenieur Riccardo Adami hinzu. Ferrari betonte jedoch mehrfach, dass das Verhältnis des siebenfachen Weltmeisters zum Team deutlich besser sei, als es nach außen wirke.
"Es ist auf jeden Fall immer ein langer Prozess, wenn man zu einem neuen Team kommt", ergänzt Leclerc, der nach der Saison 2018 von Sauber zu Ferrari gewechselt war. "Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es ist, zu einem neuen Team zu wechseln. Ich bin jetzt seit acht Jahren bei Ferrari."
"Ich weiß also, wie alles funktioniert. Und es fühlt sich alles sehr natürlich an. Aber für Lewis ist es selbst nach einem Jahr noch relativ neu. Die Prozesse sind komplett anders, die Herangehensweise, das Team, die Art, wie gearbeitet wird. All das braucht einfach noch Zeit, um sich daran zu gewöhnen."
Leclerc gibt zu: SF-25 war "einfach nicht gut genug"
Trotzdem ist Leclerc der Ansicht, dass Ferrari in dieser Saison insgesamt "einen guten Job" gemacht habe, wenn es darum ging, "das Maximum aus unserem Auto herauszuholen". Die reine Performance sei jedoch der entscheidende limitierende Faktor gewesen und "einfach nicht gut genug".
"Das ist das, was uns fehlt", gibt der Ferrari-Pilot zu. "Ich denke, Mercedes, also das Team, das uns dieses Jahr am nächsten war, hatte sehr große Hochs, aber auch noch größere Tiefs. Auf unserer Seite sind wir wahrscheinlich konstanter, aber leider konstant nicht schnell genug und nie auf dem Niveau der Teams vor uns."
- Formel 1
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"Letztlich ist das einfach eine Frage der Gesamtperformance", weiß Leclerc, blickt jedoch zuversichtlich nach vorne. Denn Ferrari stellte die Weiterentwicklung des aktuellen Autos bereits im April ein, um sich frühzeitig auf die kommende Saison zu konzentrieren, in der das neue Formel-1-Reglement in Kraft treten wird.

